Fazit
Mit der Miniserie The Walking Dead: Michonne liefert Telltale einen soliden Ableger der Hauptreihe, deren Niveau aber nicht erreicht wird. Denn abseits der bekannten Protagonistin fällt es angesichts der kurzen Episoden deutlich schwerer, die Figuren besser kennenzulernen und eine Bindung aufzubauen. Entsprechend belanglos wirkt so mancher Verlust, weil mir die Leute einfach nicht so sehr ans Herz gewachsen sind. Das war in den „großen“ Teilen im Comic-Universum von Robert Kirkman noch anders. Trotzdem versuchen die Entwickler in der Kürze der Zeit, neben mitunter harten Splatter-Szenen alle emotionalen Register zu ziehen und rufen sogar die Crew ins Gedächtnis zurück. Schade nur, dass man den Verlauf und Ausgang der Geschichte nicht so maßgeblich beeinflussen kann, wie es zunächst den Anschein erweckt. Aber das gehört mittlerweile genauso zur Telltale-Formel wie die starken englischen Sprecher und der Verzicht auf Rätseleinlagen sowie das Fehlen größerer Areale. Am Ende bleibt die Miniserie ein kurzer, aber unterhaltsamer Abstecher rund um die Schwert-Lady, der ein paar interessante Einblicke in die Figur erlaubt und trotz des Metzel-Auftakts und dem etwas gehetzten Erzähltempo in einem dramatischen Finale mündet.[Ab diesem Jahr werden wir bei Episoden-Spielen für die ersten Teile im Test zunächst nur Schulnoten vergeben; erst mit dem finalen Teil und Test werden wir auch eine abschließende Prozentwertung für die komplette Reihe vergeben. Anm.d.Red.]
Wertung
PC
PC
Ein kurzer, aber solider Ableger der Hauptreihe mit einer interessanten Protagonistin. Das Niveau der großen Serie wird aber nicht erreicht.