Eins sollte klar sein: Wer die zweite Staffel The Walking Dead ohne jedes Vorwissen [GUI_PLAYER(ID=108895,width=377,text=Die Toten laufen wieder – „All That Remains“ ist der Auftakt einer neuen Staffel.)] erleben möchte, sollte diese Zeilen nicht lesen. Ich werde keine Einzelheiten vorweg nehmen – kleine Hinweise auf Figuren und Entwicklungen muss die Besprechung eines erzählstarken Spiels aber zwangsweise enthalten.
Dass Clementine diesmal im Vordergrund steht, verraten ja die Bilder der Verkaufsportale, wie z.B. Steam. Dass die Geschichte kurz nach dem Einstieg einige Monate in die Zukunft springt, war ebenfalls im Vorfeld bekannt. Ich hatte Hinweise zur Handlung allerdings ignoriert, mir war der Zeitsprung deshalb neu. Kurz nachrechnen: 16 Monate sind etwa 480 Tage. Auch die Kurzgeschichten 400 Days liegen also mindestens drei Monate in der Vergangenheit.
Nur ein hilfloses Mädchen?
Es tut verdammt gut, die inzwischen zehn Jahre alte Clem zu spielen und zwar aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist mir das Mädchen jetzt noch näher als in der

ersten Staffel. Damals konnte ich sie in der Rolle eines starken Erwachsenen beschützen, jetzt stecke ich in ihrer Haut – der eines verletzlichen Kindes. Zum anderen ist Clementine aber nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrer Art und Weise gealtert. Der Überlebenskampf hat sie härter gemacht. Und gerissener. Mit weinendem Blick habe ich sie etwa um Hilfe betteln lassen – das war mir richtig unangenehm. Gemacht habe ich es trotzdem.
Eine ganz andere Seite habe ich nach einer der schmerzhaftesten Szenen entdeckt, die Telltale je gezeigt hat. Dort ist mir beinahe schlecht geworden, während ich sogar den Tränen nahe war – ein starker Moment, den Clem anschließend mit einer herrlichen Mischung aus Zorn und Trotz kommentieren konnte. Klasse!