Aber dafür ist das Leveldesign sehr gut durchdacht und wesentlich offener als noch in Lords of The Fallen. Denn man kehrt immer wieder aus anderen Richtungen an bekannte Orte zurück: Je länger man spielt, desto mehr Abkürzungen schaltet man frei, so dass die Laufwege reduziert werden – allerdings gibt es keine Teleporter im klassischen Sinne, man nutzt die U-Bahn der Firma, um in andere Bereiche zu gelangen. Außerdem lohnt sich das Stöbern in Ecken und Winkeln sowie das Zertrümmern von Kisten, denn meist findet man dort eine Audiodatei, Altmetall oder ein Bauteil. Zudem gibt es angenehm subtile Hinweise über Graffiti an Wänden oder über Schilder, die einem bei der Orientierung helfen.
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Mit Altmetall kann man seinen Level erhöhen, der die Kernleistung widerspiegelt. © 4P/Screenshot
Rollenspielflair und Identifikation
Rätsel über Physik, Codes oder Hacking gibt es leider nicht, aber immerhin kommen kleine Hol-und-Bring-Aufträge durch Nichtspielercharaktere hinzu – da braucht jemand Medizin, sucht einen Kampfstab oder kommt erst aus dem Container, wenn man irgendwo die Energie anknipst. Auch wenn sich einige im Hauptquartier einfinden und ansprechbar sind, hält sich das Rollenspielflair in Grenzen und die Questqualität ist mit dem Holen und Bringen bescheiden; man kann lediglich kurze Dialoge führen, manche NSC überzeugen mit sehr guten Sprechern, andere nerven mit ihrem penetrant auf cool machenden Akzent und man trifft innerhalb der Spielwelt auf zu wenig lebendige Szenen oder Konflikte. Auch die Musik und Soundeffekte über die Ansagen („Schönen Tag, Warren.“ ; „Komm jederzeit wieder“) nerven nicht nach zehn, aber spätestens nach zwanzig Besuchen – denn an den Stationen muss man sich immer wieder aufrüsten.
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Die Story wird über Audiologs und Nichtspielercharaktere erzählt. © 4P/Screenshot
Charakterentwicklung und Implantate
Auch der einsame Held im Stile der 80er muss sich entwickeln. Und genau dafür braucht er das Altmetall – nur damit lässt sich die Kernleistung von Warrens Exoskelett erhöhen. Was bringt das? Zum einen mehr verfügbare Energie, um mehr Waffen, Rüstung und Bauteile anzudocken, die alle etwas kosten. Zum anderen kann man wie erwähnt bestimmte Türen erst ab einem bestimmten Level öffnen. Hier beginnt die durchaus interessante Charakterentwicklung, die mehr Stärken, aber auf lange Sicht auch einige Schwächen hat. Zwar gibt es keine Klassen und man erhöht auch keine Werte wie Stärke oder Geschicklichkeit, aber man kann seinen Kampfstil über die erbeutete Ausrüstung prägen: Je nachdem welche Rüstungen, Waffen oder Implantate ich trage, werde ich also agiler oder schlagkräftiger, stehe stabiler oder heile effizienter – sehr schön sind auch die Setboni, so dass es sich lohnt, wirklich von Kopf bis Fuß z.B. alle Teile eines „Operator“ oder „Sentinel“ zu tragen. Und diese lassen sich nochmal selbst in Stufen aufwerten.
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Man findet immer mehr Ausrüstung sowie Waffen, die ganz unterschiedliche Kampfstile ermöglichen. © 4P/Screenshot
Hat man sich daran gewöhnt, kann man zwar Spezialisierungen wie etwa einen Fokus auf Heilung oder Ausdauer sowie Mischformen inklusive erhöhter Waffenwerte oder Beute festlegen, aber ich hätte mir noch mehr Spielraum für Kombinationen und mehr Abwechslung gewünscht, die sich auch spielmechanisch deutlicher auswirkt. Irgendwann nach zehn Stunden hatte ich mein optimales Set gefunden und mich nicht mehr über neue Implantate gefreut, sondern lediglich „angedockt“. Zumal die Erhöhung der Kernleistung, also des eigenen Levels, gerade in der Zeit zwischen der Freischaltung des nächsten Slots recht langweilig verpuffte – vielleicht auch, weil das Mikromanagement und damit das Grübeln über verteilbare Punkte hier vollkommen entfällt.
Wenn man bei Spielen überhaupt von Rücksetzverfahren sprechen wollte, würde man damit am ehesten noch das tatsächliche Zurücksetzen an einen früheren, bereits besuchten Ort in der Spielwelt bezeichnen (ohne daß man diesen Weg als Spieler selbst zurücklegen muß).
Mit anderen Worten: Keiner mag Klugscheißer. Vor allem solche, die das dann auch noch verkacken.
hab jetzt auch mal den dlc gespielt. im ng+ ist mir aufgefallen, dass an der bahnstation bei irina unten eine verschlossene tür ist. war die schon immer da? kann mich beim besten willen nicht dran erinnern die schonmal gesehen zu haben.
Hab "The Surge" eben durchgespielt und kann dem Test sowie den meisten Feedbck hier zustimmen. Es ist ein gutes Spiel, aber leider nicht perfekt.
Die sich wiederholenden Environments und gleich aussehenden labyrinthartigen Gängen haben mich auch etwas genervt, habe mir so oft eine Map (besonders auch fürs Backtracking) gewünscht, es war stellenweise sehr mühselig den richtigen Weg zu finden und ich hatte auch so einige 'Wo-muss-ich-jetzt-denn-hin' Momente.
Das Kampfsysstem, das Upgrade-System sowie das grundsätzliche Setting und die Atmosphäre haben aber Bock gemacht, hoffe da sie können da in Zukunft noch einen Drauf setzen.