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The Messenger (Action-Adventure) – Kniffliger Kampfplattformer

Shinobi und Ninja Gaiden bekommen ein spielbares Denkmal: The Messenger von Sabotage Studio und Publisher Devolver schickt sich an, die knifflige alte Schule fernöstlicher Kampfplattformer aufleben zu lassen. Kann das Spiel positiv aus der Flut an Pixelhüpfern und „Metroidvania“-Titeln herausstechen?

© Sabotage Studio / Devolver Digital

Shinobi Gaiden

An Retro-Plattformern herrscht bekanntlich nach wie vor kein Mangel, doch The Messenger hat es mit seinem Design auf Anhieb geschafft , mein Interesse zu wecken. Die blutroten Dämonen wecken schon nostalgische Gefühle und durch mein Ausbildungs-Camp gegen die höllische Bedrohung wuseln sogar Ninjas mit anderen Kostümfarben – fast wie in Klassikern der VHS-Ära. Auch der Rest der Kulisse erinnert angenehm an diese Epoche, die ausgiebig in Mega-Drive- und NES-Oldies zitiert wurde. Das Ganze wirkt zwar nach heutigen Maßstäben etwas karg, aber die dunklen Grotten, Dörfer und Wasserfälle wecken bei älteren Spielern wie mir sofort die passenden Assoziationen. Ein noch wichtigerer Teil der Atmosphäre ist der Chiptune-Soundtrack vom Künstler Rainbowdragoneyes, der mich mit seinen genialen Melodien und verspielten Bassläufen sofort ins Abenteuer gesogen hat.

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Ninjaaa! © 4P/Screenshot

Auch spielerisch gibt sich das Action-Adventure klassisch: Als Überbringer einer Schriftrolle spielt mein Messenger eine wichtige Rolle im Zeitalter der auferstandenen Dämonen, die überall durch die halboffenen Levels wuseln. Damit in Verbindung steht eine alte Prophezeiung, deren Details sich mir erst nach und nach offenbaren. Manchmal übertreiben es die in Kutten gehüllten Kultisten ein wenig mit ihren ausufernden, verschwurbelten Umschreibungen. Davon abgesehen passt die ordentliche  Portion Selbstironie der Unterhaltungen aber gut zur Stimmung. Der Held selbst war schließlich auch nicht gerade der Musterschüler seines altehrwürdigen Bundes, sondern  eher ein Tunichtgut – der sich im Angesicht der real gewordenen Bedrohung aber tapfer durch die finsteren Gegner schnetzelt.

Fokus aufs Plattforming?

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Später verkauft der Shopkeeper auch Tipps gegen gesammelte Scherben – falls man die verschwurbelt formulierte Prophezeiung nicht versteht. Ein Kreuz auf der Karte zeigt danach das Ziel an. © 4P/Screenshot

Die einfach gehaltenen Kämpfe mit ihren wenigen Schwertattacken bleiben dabei eher Mittel zum Zweck. Im Zentrum steht das geschickte Turnen über Felsspalten sowie Klettern und Hüpfen über poröse Plattformen. Auf dem Weg durch die teils scrollenden, teils überblendenden Räume beseitigt man Feuer spuckende Golems, kugelschleudernde Stachelschildkröten und andere Monstrositäten. Besonders schön gelöst ist, dass sich viele Exemplare sogar als Sprungbrett missbrauchen lassen: Einmal beherzt zukloppen und schon erreicht man mit dem zweitem Hüpfer einen Vorsprung über dem Widersacher. Mit Hilfe des Wing-Suits gleitet man auch zu entlegenen Höhlen. Dank der knackig-präzisen Steuerung gelingt das meist auf befriedigende Weise. Man muss sich zwar einige Zeit an das etwas behäbige Oldschool-Bewegungsschema des Helden gewöhnen, doch danach wird klar, wie sinnvoll und punktgenau Handhabung und Kollisionsabfrage hier ineinandergreifen.

  1. Die Grafik ist nicht schlecht - wenn man mit so etwas was anfangen kann. Wenn nicht, kann man einfach die Finger davon lassen und glücklich werden.

  2. Ich bin erst durch den Test von Blasphemous (wieder) aufmerksam geworden auf The Messenger - und muß sagen, daß es mir bisher (noch im linearen Teil) ausgesprochen gut gefällt, obwohl ich nicht der große 8-Bit-Fan bin... kaum auszumalen, wie mir dann in der 16-Bit-Welt einer abgehen wird. :D
    Auf jeden Fall finde ich bisher alles geil - die Musik finde ich Spitze, die Steuerung, das Gameplay, den Flow ebenfalls... und der bisweilen alberne Humor ist köstlich! Ich neige mein Haupt in Schande, daß ich so lange gewartet haben mit dem Spiel. :(

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