Fazit
Nach 25 Jahren Zelda ist dieses Abenteuer eine Ernüchterung. Für mich ist Skyward Sword der bisher schwächste Teil der so erfolgreichen Saga – man hat in den ersten sechs Stunden fast das Gefühl, dass es für Kleinkinder und Senioren entwickelt wurde, die man langsam an das Thema Videospiele heran führen will. Mal abgesehen von der banalen Story und der linearen Struktur mit ihren Wiederholungen: Als Kenner der Serie wird man erst angesprochen, als es in der Vulkan- und vor allem in der Wüstenwelt endlich anspruchsvoller und komplexer wird, als man sich wie in alten Zeiten mit sehr viel Spaß durch die vertrackten Dungeons bis hin zum Boss kämpft. Auch der atmosphärische Wechsel hin zum Schleichen wertet das umfangreiche, weit über zwanzig Stunden währende Abenteuer im letzten Drittel nochmal auf. Das Spiel hat tolle Momente, bietet tolle Musik, aber man vermisst immer wieder das Besondere hinsichtlich Artdesign und Ablauf – statt interessante Erkundungsreize unter freiem Himmel anzubieten, wird man sehr eng an der Leine durch drei Gebiete geführt. Nintendo recycelt nicht nur diese und seine wenigen Bosse: Die ganze Welt ist trotz der neuen Zutaten und aufrüstbaren Gegenstände, trotz des theoretisch präziseren, aber praktisch leider zu selten geforderten Fechtens weniger reizvoll und mysteriös als Twilight Princess – von Okami ganz zu schweigen. Der Schwertgeist Phia symbolisiert das am besten: Gegen die rätselhafte Midna erscheint sie wie eine sterile interaktive Hilfe für die ungeduldige Smartphone-Generation. Das ist unterm Strich immer noch ein gutes Spiel. Aber Zelda ist mit diesem Abenteuer nicht gereift, sondern wirkt mittlerweile zu naiv, zu beengt, zu durchschaubar und ist überreif für einen Wechsel in der Regie.Wertung
Ein richtig gutes und umfangreiches Abenteuer – aber auch das bisher schwächste Zelda.
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