Zerbrechlicher Frieden
Trails of Cold Steel 3 spielt eineinhalb Jahre nach den Ereignissen von Trails of Cold Steel 2, die zum Ende des Erebonianischen Bürgerkriegs geführt hatten. Serien-Protagonist Rean Schwarzer ist mittlerweile vom Schüler zum Ausbilder an der Thor-Militär-Akademie avanciert. Allerdings nicht im Hauptsitz, sondern in der neu gegründeten Zweigstelle in Leeves, wo er die nächste Heldengeneration in eine ungewisse Zukunft führt, da der Frieden noch auf sehr wackeligen Beinen steht und sich im Hintergrund bereits neue Machtkämpfe und Intrigen anbahnen.
Die Erzählung der epischen Bürgerkriegsgeschichte beginnt trotz vorausblickenden Auftakts auch dieses Mal sehr gemächlich. Allein bis man das Städtchen Leeves das erste Mal verlässt, vergehen gut und gerne zehn Stunden. Und bis dahin hat man nur einen Bruchteil des Abenteuers erlebt. Laut Hersteller soll das Spiel mehr Wörter haben als alle sieben Harry-Potter-Romane zusammen bzw. mehr als doppelt so viele wie die gesamte Herr-der-Ringe-Trilogie oder The Witcher 3, nämlich über 1,1 Millionen.
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Schade nur, dass die Texte lediglich ins Englische und Französische übersetzt wurden. Eine deutsche Lokalisierung gibt es auch dieses Mal nicht. Zudem ist die wahlweise englische oder japanische Vertonung sehr fragmentiert: Während viele Dialoge der Hauptgeschichte überhaupt nicht mit Sprachausgabe unterlegt sind, kann die Vertonung auch immer wieder spontan ein- oder aussetzen – teils sogar mitten im Gespräch. Ein andermal reden nur bestimmte Teilnehmer, während anderen nur Textblasen ausspucken. Die Vertonung wirkt jedenfalls wenig homogen und teils fast schon grotesk, während Inszenierung und Technik trotz Verbesserungen kaum noch zeitgemäß sind. Hin und wieder kommt es trotz der unspektakulären Optik sogar zu Slowdowns.
Epische Geschichte
Neueinsteigern dürfte auch das erst spät einsetzende Tutorial negativ aufstoßen. Erzählerisch hat man jedoch an sie gedacht und die Geschichte so konzipiert, dass man auch ohne Vorkenntnisse gut mitkommt, da für Rean ein komplett neuer Lebensabschnitt an einem für ihn bis dato unbekannten Ort beginnt. Trotzdem trifft man natürlich nicht nur auf neue, sondern auch auf viele alte, teils sogar aus der Trails-in-the-Sky-Reihe stammende Gesichter, die sich aber zumindest Reans Schülern in der Regel kurz vorstellen oder vorgestellt werden, um Zusammenhänge und Reaktionen zu versehen.
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Darüber hinaus gibt es auch wieder ein Backstory-Menü, über das man sich über die Schauplätze, Charaktere und Ereignisse der beiden Vorgänger detailliert informieren kann. Ein Speichern des Spielstands ist abseits von Kampfhandlungen, Storysequenzen und Dialogen nach wie vor jederzeit möglich. Die Option, Spieldaten aus dem Vorgänger zu importieren und dadurch entsprechende Boni zu erhalten, ist dieses Mal allerdings nicht an Bord.