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The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 2 (Rollenspiel) – Rückkehr nach Erebonia

Nachdem uns Nihon Falcom und NIS America Anfang des Jahres in Trails of Cold Steel einen ersten Vorgeschmack auf den ausbrechenden Bürgerkrieg in Erebonia serviert hatten, folgt nun die Fortsetzung des Anime-Rollenspiels im Legend-of-Heroes-Universum. Ob die an die Tugenden des ersten Teils anknüpfen kann, verrät der Test.

© Nihon Falcom / NIS America / Flashpoint

Darüber hinaus ist man nicht länger nur auf Pferd und Zug angewiesen, um schneller voran zu kommen, sondern kann neuerdings auch per Motorrad oder Luftschiff reisen – und das ab einem gewissen Zeitpunkt zudem wesentlich freier als das noch im strikt linearen Vorgänger der Fall war. Im verschneiten Ymir sind sogar preisträchtige Snowboard-Rennen möglich. Individualisten können auch aus verschiedenen Brettdesigns und Motorradlackierungen wählen. Am interessantesten dürfte aber die Möglichkeiten sein, fortlaufend neue Crewmitglieder für das Luftschiff zu rekrutieren, die dann an Bord verschiedene Aufgaben übernehmen, Geschäfte eröffnen und Dienstleistungen anbieten.

Wer will, kann sich die Zeit auch wieder mit Kochen, Angeln, Lesen oder Kartenspielen vertreiben, wobei Letzteres dank neuer Sonderkarten selbst Veteranen zurück an den Spieltisch lockt. Wer freie Zeit mit seinen Freunden verbringt, stärkt dadurch auch wieder die Beziehungen zueinander, wodurch man im Kampf öfter Unterstützung erhält. Wie diese aussieht, hängt von der jeweiligen Paarung ab. Mal besteht die Chance, gegnerische Angriffe abzufangen oder zu kontern, mal können Verletzungen geheilt oder verbrauchte Energiereserven aufgefrischt werden.

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Angelicas Test-Motorrad aus Teil eins steht dieses Mal endlich zur freien Fahrt bereit. © 4P/Screenshot

Grundaktionen wie automatisch ausgelöste Folgeattacken und Finisher beherrschen aber alle miteinander befreundeten Gruppenmitglieder.

Vertrautes Taktieren


Das rundenbasierte Kampfsystem wurde dabei fast unverändert aus dem Vorgänger übernommen und bietet eine gute Mischung aus Taktik und Dynamik. Die Zugfolgenleiste zeigt dabei nicht nur an, wer wann an der Reihe ist und welche Aktionen welche Verschiebungen bewirken, sondern lotst auch bestimmten Zugpositionen Boni zu, die es durch geschicktes Agieren möglichst für sich in Anspruch zu nehmen gilt. Das Spektrum reicht von einfachen Heilungen und Energieauffrischungen über kritische Treffergarantien und Statusbeeinträchtigungen bis hin zu kostenlosen Sofortzaubern. Der Einsatz von Magie ist sonst nämlich eher kostspielig und mit Wirkzeiten behaftet, während der man vom Gegner unterbrochen werden kann.

Neben Zaubern und Standardangriffen stehen je nach Ausrüstung und Energiepegel auch diverse Spezialangriffe zur Auswahl. Wer all seine Spezialenergie auf einmal opfert, kann sogar ungeachtet der Zugfolge ins Geschehen eingreifen, wertvolle Boni kassieren und verheerenden Schaden anrichten. Viele Angriffe haben spezielle Stoßrichtungen oder Flächenwirkungen. Auch Formationen können geändert, Kampfpartner und Gruppenmitglieder gewechselt werden.

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Die rundenbasierten Auseinandersetzungen wurden u. a. um eine Overdrive-Funktion bereichert und bieten so eine noch facettenreichere Mischung aus Taktik und Dynamik. © 4P/Screenshot

Zudem kann man sich, um Stellungsvorteile zu nutzen, frei über das Schlachtfeld bewegen und mitgeführte Kampfobjekte einsetzen. Auch Fluchtversuche sind in der Regel möglich. Lediglich Ausrüstungswechsel und das Einnehmen von Verteidigungshaltungen sind tabu.

Kampfvorteile kann man sich aber auch schon vor Schlachtbeginn verschaffen, indem man umher streunenden Gegnern z. B. in den Rücken fällt oder sie mit passenden Waffen kurzzeitig lähmt oder bewusstlos schlägt. Auch im Kampf selbst spielen Waffen-, Elementar- und Statusanfälligkeiten sowie oft von Kontern begleitete Ausweich- und Trefferwahrscheinlichkeiten eine große Rolle, während es im Anschluss leistungsbezogene Erfahrungsboni gibt. Schwächen und Stärken der Gegner werden in den Kämpfen wieder erst nach und nach offengelegt, was sich aber auch durch Zauber, Items oder Spezialfertigkeiten beschleunigen lässt. Anschließend wird alles in praktischen Datenbanken verewigt, die man für Vorbereitungszwecke nutzen kann.