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The Getaway (Action-Adventure) – The Getaway

Mit über sieben Millionen Euro Produktionskosten ist The Getaway der bislang teuerste europäische Software-Titel aller Zeiten. Doch haben sich die Investition und die jahrelange Entwicklungszeit rentiert? Kann das Spiel mehr bieten außer annähernd fotorealistischer Grafik? Um Antworten zu finden, haben wir uns knietief in den Morast des Londoner Untergrunds begeben. In unserem Mega-Test erfahrt Ihr, mit welchen Mitteln The Getaway versucht, neue Standards im Action-Genre zu setzen.

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© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Fazit

Selten hat mich ein Spiel so in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt wie The Getaway. Auf der einen Seite haben wir eine spannende Story, eine rundum gelungene Atmosphäre, die sich erfolgreich an britischen Gangster-Filmen orientiert, und ein Polygon-London, das trotz kleiner Schwächen ein lebendiges Bild der Metropole zeichnet. Doch die spielerischen Mängel machen es einem schwer, nach einem Fehlversuch abermals zum Pad zu greifen, um einen weiteren Anlauf zu starten. Vor allem die Fahrsequenzen hätten von einem kleinen Checkpoint-System profitieren können. Dass die Kamera in einigen Momenten ein seltsames Eigenleben entwickelt, ist dem Spielspaß auch nicht gerade zuträglich. Und dass man auf Treppen nicht schießen kann, ist schlichtweg eine Frechheit. Trotzdem fasziniert das Gangster-Drama und entwickelt eine Eigendynamik, der man sich nicht entziehen kann. So nimmt man trotz großer Frustmomente immer wieder das zu Boden geschmetterte Pad auf, um einen neuen Versuch zu starten. Spieler, die eine Herausforderung suchen, sind mit The Getaway sehr gut bedient und werden viel Spaß daran haben, in die düstere, gewalttätige und explosive Unterwelt Londons abzutauchen, die mit jeder Mission mehr Spaß macht. Pad-Akrobaten, die einen Einstieg ins Action-Genre suchen, sollten sich jedoch anderweitig umschauen, da sich der hohe Schwierigkeitsgrad als Stolperstein erweisen könnte.