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The Elder Scrolls Online (Rollenspiel) – Tamriel zwischen allen Stühlen

Es ist soweit. Tamriel hat seine Online-Tore geöffnet. Die Welt, die Offline-Rollenspielern mit Titeln wie Morrowind oder Skyrim hunderte erfüllte Stunden beschert hat, ruft zu den Waffen. Das Land muss vor den Daedra gerettet und unter der Führung einer der drei Allianzen geeint werden. Doch wie viel Elder Scrolls steckt wirklich in der Online-Welt? Der erste Teil des Test-Marathons liefert Antworten.

© Zenimax Online / Bethesda Softworks

Ein neuer Herausforderer?

Sie haben es alle versucht. Und was waren nicht für große Namen oder bekannte Entwickler darunter. Der Herr der Ringe Online. Star Wars: The Old Republic. Champions Online. DC Universe Online. Age of Conan. The Secret World. Turbine Entertainment. Bioware. Funcom. Cryptic. Die Liste ließe sich noch lang fortsetzen. Und dabei sind noch nicht einmal die Titel dabei, die aus Altersgründen in Rente geschickt und abgeschaltet wurden wie z.B. City of Heroes/Villains. Keiner hat es bislang geschafft, Blizzards Geniestreich World of WarCraft das Wasser abgraben zu können. Das klassische abobasierte Online-Rollenspiel wird von den Abenteuern in Azeroth stärker dominiert als die Fußball-Bundesliga in diesem Jahr vom FC Bayern. Mit dem Wechsel vom Bezahlmodell in das Free-to-play-System haben es einige immerhin geschafft, bis heute zu überleben – auch wenn sie sich dabei mit den von Beginn an auf kostenloses Spiel ausgerichteten Titeln wie Guild Wars 2 messen müssen, das mit ganz anderen Qualitäten überzeugt.

Wenn nun ein neuer Herausforderer versucht, die Spieler auf seine Seite zu ziehen und dafür sorgen möchte, dass sie monatliche Abogebühren an ihn und nicht an Blizzard zahlen, muss er einiges in die Waagschale werfen. Im Falle von The Elder Scrolls Online (TESO) ist das natürlich der Name – und alles, was man damit assoziiert.

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Auch wenn die Größe des Gegners beachtlich ist: Im Tutorial lässt sich der Dämon noch leicht besiegen. © 4P/Screenshot

Doch die durch Offline-Abenteuer wie Daggerfall, Oblivion  und zuletzt Skyrim bekannten Prinzipien und Inhalte müssen mit Online-Mechaniken kombiniert werden. Der Spagat zwischen den Erwartungen der Elder-Scrolls-Fans und den Bedürfnissen der Online-Rollenspieler scheint schwierig. Doch mit Matt Firor hat man einen Branchen-Veteranen an Bord, der Hoffnung gibt. Immerhin war er maßgeblich an der Entwicklung von Dark Age of Camelot beteiligt – immerhin das MMORPG, das bis heute den besten Kampf von Spielern-gegen-Spielern bot und das mit seinen Mechaniken generell den Grundstein für den späteren Erfolg vieler Nachahmer legte.

Der richtige Zeitpunkt?

Heute (4. April) geht The Elder Scrolls Online mit seinen beiden so genannten Megaservern (einer für die USA, einer für Europa) an den „normalen“ Start. Wir sind mit den Vorbestellern der Imperial Edition bereits seit dem Frühstart am Sonntag mit von der Partie. Dennoch werden wir heute keine endgültige Wertung aussprechen, sondern nur den ersten Teil unseres Test-Marathons veröffentlichen. Auch wenn wir bereits fünf Tage intensiv gespielt haben, bleiben noch viele Fragen offen. Serverlast und Performance gehören auf der technischen Seite dazu.

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Bei Nacht sind alle Katzen grau… © 4P/Screenshot

Die Angebote für mittlere oder End-Charakterstufen ebenso wie das Handwerk, das Wirtschaftssystem und nicht zu vergessen die Fraktionsschlachten in Cyrodiil gehören ebenfalls zu Punkten, für die wir noch nicht ausreichend Antworten haben.

Ziel ist es, in regelmäßigen Abständen, idealerweise jeden Montag, Mittwoch und Freitag ein neues Kapitel des Test-Marathons anzubieten und spätestens bis Ostern eine Wertung zu haben. Werden wir dabei auch auf die unterschiedlichen Erlebnisse in den verschiedenen Startgebieten eingehen? Nur eingeschränkt. Wir spielen zwar mit mehreren Redakteuren, tauschen uns aus und probieren auch ab und an neue Figuren aus, um ein Gefühl für deren Spielart zu bekommen. Detailliert beziehen sich die nachfolgenden Schilderungen und Einschätzungen jedoch in erster Linie auf einen Charakter: Einen Khajit-Templer auf Seiten des Aldmeri-Bundes.