Das Spielkonzept wirkt auf den ersten Blick gar nicht so ungewöhnlich: Dick Starspeed, sein getreuer Roboter-Sidekick mit dem kreativen Namen „Robot“ und die außerirdische Scarlet Nova prügeln und ballern sich mit allerlei lustig designten Energiewaffen an die Spitze eines gigantischen Turms. Die Geschichte passt im Prinzip auf einen Bierdeckel, das Ace Team hat aber einen coolen Kniff angewandt, um das B-Movie-Thema trotzdem auch erzählerisch unterhaltsam zu präsentieren. Kurz vorm Re-Release des fiktiven Trash-Klassikers wurde Regisseur Dan Smith für eine Audiokommentar ins Studio geladen, der in seinem Redefluss kaum zu bremsen ist. Zu jedem noch so profanen Detail hat er eine Geschichte parat. Mal sind die aufmüpfigen Komparsen Thema, die über die Nacht in Affenkostümen in ihren Käfigen vergessen wurden – später erläutert Smith, wie er die Welpen des Aufnahmeleiters in Staubsaugerbeutel zwängte und so in Rekordzeit neue Monster parat hatte. Dass der Darsteller im Roboter-Kostüm nicht im Abspann zu lesen ist, versteht sich von selbst – er stand schließlich nicht mal auf der Gehaltsliste! Kurz gesagt ist der Regisseur also ein echter Sympathieträger, der derart unbefangen vor sich hinplaudert, dass sein stetiger Audiokommentar zum unterhaltsamsten Spielelement avanciert. Sogar zeitgemäße Seitenhiebe auf Assassin’s Creed oder progressive Gender-Debatten hat er auf Lager.
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Zu Beginn stehen auch Ausflüge an den verseuchten Strand auf dem Programm. © 4P/Screenshot
Von Mechano-Affen und Glubschaugen-Aliens
Der auf dem fremden Planeten gestrandete Dick Starspeed erklimmt nach und nach den gigantischen Turm. Aus luftiger Höhe unterjocht der finstere Herrscher die arme Affenbevölkerung und stellt auch dem Helden immer wieder Bossgegner in den Weg. Darunter befindet sich z.B. ein Riesenprimat mit dilettantisch wackelndem Puppenkopf oder auch ein mechanischer Metallfrosch mit Kreissägen an den Extremitäten. In solch hektischen Momenten ging mir manchmal die etwas träge Laufsteuerung auf die Nerven, welche aber immerhin durch Spezialfähigkeiten wie Scarlets Turbo-Sprint oder die Zeitlupe des Roboters entschärft wird. In kleinen Glaskuppeln am Wegesrand wechselt der Spieler immer wieder frei zwischen den drei Protagonisten. Mehrspieler-Möglichkeiten oder Bestenlisten fehlen aber.
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Vorsicht, scharf! © 4P/Screenshot
Wildes Design, gewöhnliche Action
Das Sammeln der zum Upgrade nötigen Zahnräder hat mich aber deutlich stärker motiviert hat als in anderen Spielen. Immer wieder sah ich beim Kraxeln irgendwo in der Tiefe ein Rädchen blitzen und landete mit Hilfe kleiner Sprungdüsen unbeschadet in versteckten Nischen. Nach einem Absturz befördert die praktische Beam-Funktion den Helden auf Knopfdruck zurück auf den Pfad. Mit Hilfe des Teleporters lassen sich außerdem alte Checkpoints noch einmal nach Sammelobjekten abgrasen. Die Kämpfe gegen das Fußvolk des bösen Herrschers schwanken in ihrem Unterhaltungswert. In der ersten Spielhälfte konnte ich mich oft ohne nennenswerte Gegenwehr durchprügeln. Natürlich empfiehlt es sich, ein wenig auf die Angriffsmuster zu achten, damit die Knochenkeule des sprungstarken weißen Affen nicht überraschend auf der eigenen Rübe landet. Besonders clever oder ausgefallen bewegt sich hier aber niemand über die Pfade. Später zieht der Schwierigkeitsgrad zum Glück ein wenig an, so dass auch das gewöhnliche Gemetzel unterhaltsamer wird.
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Ein Highlight der Tricktechnik: Hundewelpen in Staubsaugerbeuteln! © 4P/Screenshot