Neue Gameplay-Elemente
Schade ist, dass The Devil in Me sich so unnötig viel Zeit lässt, bis endlich etwas passiert. Ganze drei Stunden kletterte ich mit der Crew über Stock und Stein, bis die Action im Horrorhotel endlich startete.
Das ist wörtlich gemeint, denn erstmals können Charaktere auf Felsen klettern, unter Bäumen hindurchkriechen und Rollcontainer verschieben, um damit kleine Umgebungsrätsel zu lösen. Jeder Charakter besitzt außerdem einen individuellen Gegenstand im Inventar, sodass Jamie Sicherungskästen aufschrauben kann, um kleine Rätsel zu lösen, und Mark mit seiner Kamera Fotos der Umgebung schießt. Sammelt man Schlüssel auf, erscheinen auch diese im Inventar, und die zahlreichen Briefe und Dokumente können in die Hand genommen und gedreht werden.
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Natürlich kennt man all das aus gefühlt jedem anderen Spiel – daher nervte es umso mehr, erstmal ewig mit den Charakteren über Klippen klettern zu müssen, nur um die vermeintlich neue Mechanik präsentiert zu bekommen Das Erzähladventure profitiert zwar deutlich von der gesteigerten Interaktivität, dennoch hat The Devil in Me Probleme mit dem Pacing: Die ersten Stunden, sowie das Ende wirken unnötig gestreckt. Während sich lange gefühlt gar nichts im Hotel tat, drehte sich das Ende nach dem wirklich aufregenden Hauptteil nur noch im Kreis und ließ die immergleichen Aufgaben und Gegner auf mich los. So sehr ich alle Figuren durchbringen wollte, war ich fast froh, dass nur wenige überlebt hatten und ich somit früher den Abspann sehen konnte.
The Devil in Me ist dabei ähnlich skrupellos wie seine Vorgänger: Obwohl ich die Crew sicher durch alle Fallen bugsierte, alle Atem-Anhalten-Reaktionstest bestand und mich clever versteckt hatte – einmal etwas dusselig beim Balancieren auf dem Steg angestellt oder ein Quick Time Event verpasst, weg war der Charakter! Insgesamt stehen drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, von denen der leichteste etwas mehr Spielraum bietet.
Endlich wieder Grusel & Terror
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Dark Pictures will eine Horror-Anthologie sein, leider konnte mich diese Staffel, was den Gruselfaktor betrifft, nicht wirklich überzeugen. Zu sehr wurde auf die ewig gleichen Schrecksprünge gesetzt und auch die Settings, die mit Geisterschiff, Hexen & Co. eigentlich jede Menge Potenzial hatten, fühlten sich verschwendet an. Umso überraschter war ich, dass The Devil in Me das Ruder zum Staffelfinale nochmal rumreißt und mir einige wirklich spannungsvolle Momente und knifflige Entscheidungen bescherte.
Auf Details will ich aus Spoilergründen nicht eingehen, freut euch jedoch auf stimmungsvolle düstere Hotelflure, verstörende mechatronische Puppen und zahlreiche Anspielungen an Filme wie Saw oder House on Haunted Hill. Die Klasse der Filmvorlagen erreicht das ebenfalls von Jumpscares dominierte The Devil in Me zwar nicht, dennoch funktioniert das Zusammenspiel aus Gänsehaut und unheimlich stressigen Situationen diesmal gut. Schade ist, dass die Geschichte zu viele offene Fragen hinterlässt, die sich zusammen mit dem langgestreckten Pacing zu oft im Kreis dreht. Holmes Mörderhotel weckte mit seinen spannenden Gruselräumen immer wieder meine Neugier, schaffte es jedoch nicht ganz, die Geschichte zufriedenstellend zu Ende zu erzählen.