Veröffentlicht inTests

The Dark Pictures Anthology: The Devil In Me (Action-Adventure) – Spannendes Finale im Mörderhotel

Seit einigen Jahren ist True Crime salonfähig geworden: Zahlreiche bekannte Podcasts, Magazine und Video-Creator beschäftigen sich mit den Gräueltaten bekannter Mörder. Gerade knackte „Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ alle Rekorde und belegte bereits wenige Wochen nach Release Platz 2 der meistgeschauten Netflix-Serien aller Zeiten. Es ist daher wenig überraschend, dass sich auch die Dark Pictures Anthology für ihre vierte Episode The Devil in Me einem bekannten Serienmörder widmet. Wieso uns das Staffelfinale besser gefallen hat als die vorherigen Episoden, erfahrt ihr in unserem spoilerfreien Test.

© Supermassive Games / Bandai Namco Entertainment

 

Der mörderische Holmes

 

Sherlock Holmes dürfte den meisten bekannt sein, aber kennt ihr auch Henry Howard Holmes? Im Einstieg von The Devil in Me lernen wir den Hotelier kennen, der 1893 mit seinem „World’s Fair Hotel“ vielen Besuchern der Weltausstellung in Chicago mörderischen Unterschlupf bot. So auch dem frisch verheirateten Ehepaar, das bereits kurz nach dem Check-In Opfer von Holmes tödlichen Fallen wird.

 

Dieser brutale Auftakt vermittelt ein gutes Gefühl dafür, was mir in den rund acht Stunden Spielzeit bevorsteht. Denn The Devil Inside überrascht im Verlauf immer wieder mit verstörenden Momenten und auch der Grusel kommt diesmal nicht zu kurz.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=92377,id=92655450)]
Ist es der echte Holmes? © 4P/Screenshot

Holmes galt lange Zeit als erster Serienmörder Amerikas, der in seinem später als „Murder Castle“ bekannten Hotel an die 200 Menschen mit grausamen Fallen getötet haben soll. Es waren vor allem die Klatschblätter, die immer mehr Details über abgefahrene Konstruktionen wie Rutschen, bewegliche Wände und Folterkeller hinzudichteten. Diese konnten jedoch nie verifiziert werden. Zum Staffelfinale der Dark Pictures Anthology – die zweite Staffel wurde bereits angekündigt – befeuert auch The Devil in Me diese Ausschmückungen auf kreative Weise.

 

Eine sympathische Crew

 

Nach dem mörderischen Ausflug ins 19. Jahrhundert lernt man – zurück in der heutigen Zeit – die Protagonisten der Episode kennen: Eine fünfköpfige Filmcrew wurde von dem Sammler Granthem Du’Met in einen Nachbau des berühmt berüchtigten Mörderhotels geladen, um hier eine Dokumentation zu drehen.


Angeführt wird diese vom leicht schroffen, aber dennoch sympathischen Regisseur Charlie, der auf möglichst spektakuläre Aufnahmen hofft. Moderatorin Kate und Key Grip Jamie liefern sich immer wieder kleine Konkurrenzkämpfe und auch Kameramann Mark scheint von Sorgen geplagt. Toningenieurin Erin muss sich als jüngstes Mitglied der Crew behaupten und versucht vergebens, mehr leisten zu dürfen, als nur Charlies Assistentin zu spielen.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=92377,id=92655454)]
Fünf Filmemacher versuchen ihr Glück im Mörderhotel. © 4P/Screenshot

Ja, die Charakterzeichnungen sind nicht besonders tiefgründig, dennoch setzen sie nicht auf die typischen Stereotypen wie Until Dawn, oder das kürzlich erschienene The Quarry. Anstatt von „die Bitch“ und „der Footballer“ gibt es echte Menschen mit Sorgen und Ambitionen, die nachvollziehbare Entscheidungen treffen. Vor allem im actionreichen letzten Drittel des Spiels fieberte ich mit allen Charakteren mit und wollte jeden einzelnen durchbringen. Die Technik ist dabei auf demselben Niveau wie die vorherigen Episoden. Besonders die Mimik wirkt immer noch recht steif, dafür bewegen die Figuren sich endlich nicht mehr so schwerfällig und man kann sich schneller fortbewegen.