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The Dark Pictures Anthology: Little Hope (Action-Adventure) – Wenn die Hoffnung schwindet…

The Dark Pictures Anthology: Man of Medan entpuppte sich bereits als gelungener Auftakt für die Horror-Reihe von Supermassive Games. Jetzt legt man mit „Little Hope“ nach und will passend zu Halloween wieder für Gänsehaut sorgen. Ob sich der Ausflug in die Geisterstadt mit ihrer Hexen-Vergangenheit lohnt, verraten wir im Test.

© Supermassive Games / Bandai Namco Entertainment Europe

Bis zum Morgengrauen…und weiter

An dem grundlegenden Konzept, mit dem das Studio bereits seit Until Dawn für Angst und Schrecken sorgt, ändert sich nichts: Little Hope tendiert mit seiner cineastischen Inszenierung und der rudimentären Interaktion ebenfalls mehr zum Film als zum klassischen Spiel. Zwar kann man sich mit den wechselnden Spielfiguren frei in den meist sehr begrenzten Arealen bewegen, doch das Treffen von Entscheidungen in den mageren Dialogoptionen und die Untersuchung von blinkenden Objekten fungieren eigentlich nur als Bindeglied zwischen den großartigen Filmsequenzen, die in einigen Kampf- und Fluchtsequenzen wieder mit den üblichen Reaktionstests angereichert werden. In diesem Fall konzentriert man sich allerdings mehr auf die Einblendungen und weniger auf das, was eigentlich gerade geschieht.

Neuerdings gibt es eine kleine Vorwarnung, damit man nicht plötzlich auf dem falschen Fuß erwischt wird: Verschiedene Icons zeigen ab sofort schon im Vorfeld an, ob man sich im nächsten Abschnitt lediglich auf einen reflexartigen Tastendruck oder eine zusätzliche Herausforderung durch das Bewegen eines Ziel-Cursors einstellen muss. Die spannenden Stealth-Sequenzen sind ebenfalls wieder enthalten, bei denen man Ruhe bewahrt, so lange man den vorgegebenen Puls mit der Controller-Taste trifft. Untersuchungen von Objekten und das Lesen von Dokumenten sorgen dagegen für wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die Story. Wie gehabt stolpert man bei der Erkundung auch wieder über Bilder oder Postkarten, die mit Visionen den Blick auf ein mögliches (und meist tödliches) Ereignis in der Zukunft gewähren.      

Silent Hill lässt grüßen

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Man hat die Wahl zwischen zwei Antwortmöglichkeiten – oder kann einfach schweigen. Sie tragen zum Verhältnis zwischen den Charakteren bei. © 4P/Screenshot

Zur Geschichte soll an diese Stelle nicht viel verraten werden. Ganz grob geht es um eine Gruppe von Studenten, die sich nach einem Busunfall mit ihrem Professor ins abgelegene Städtchen Little Hope begibt, um dort nach Hilfe und ihrem verschollenen Busfahrer zu suchen. Schnell wird klar, dass in dem düsteren und verlassenen Ort mit seiner bewegten Vergangenheit etwas nicht stimmt: Zum einen ist da ein dichter und undurchdringlicher Nebel, der die Gruppe auf einem vorbestimmten Pfad vor sich her treibt. Zum anderen werden die Protagonisten durch plötzliche Berührungen von Geisterwesen immer wieder in eine frühere Zeit gezogen, in der Paranoia, Aberglaube und Hexenverbrennungen das Leben der Einwohner von Little Hope bestimmten, die teilweise eine frappierende Ähnlichkeit zu den Studenten und ihrem Professor aufweisen. Und was hat das alles mit dem Prolog auf sich, in dem in den Siebziger Jahren das Haus einer Familie in Flammen aufgeht, bei der es sich offenbar ebenfalls um Doppelgänger gehandelt hat? Geht es hier um Reinkarnation? Das Fegefeuer? Den sechsten Sinn? Die Umstände sind mindestens genauso mysteriös wie das düstere Ambiente, mit dem die Kleinstadt ihrem Namen gerecht wird und eine nahezu perfekte Bühne für das spannende Horror-Erlebnis bietet, bei dem die dramatischen Begegnungen mit den bizarren „Dämonen-Kreaturen“ zu den Höhepunkten zählen. Vom gelungenen Ende dürfte man aber ebenfalls nicht enttäuscht werden.

Tolle Besetzung

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Immer schön die Ruhe bewahren… © 4P/Screenshot

Was man festhalten kann: Die Besetzung, zu der auch der britische Schauspieler Will Poulter („Wir sind die Millers“, „Maze Runner“) gehört, ist interessanter als die Teenie-Truppe aus Man of Medan, weil schon allein die Altersspanne der Figuren dank des Professors und einer Studentin älteren Semesters deutlich größer ausfällt. Selbstverständlich gibt es wieder die typischen Stereotypen wie den „Vernünftigen“, die „Rebellin“ oder den „Möchtegern-Anführer“, wobei man deren Verhalten und Charakterzüge durch die Dialog-Entscheidungen in bestimmte Bahnen lenken kann. Und auch der mysteriöse Kurator ist wieder mit an Bord, der die Entscheidungen des Spieles rückblickend kommentiert und auf Wunsch sogar ein paar diffuse Tipps bereit hält. Die deutsche Lokalisierung geht in Ordnung, reicht aber nicht an das englische Original heran.
     
Bessere Figurenmodelle & Technik

Im Vergleich zu Man of Medan hat man die Figurenmodelle und vor allem die Gesichter weiter verbessert – vor allem hinsichtlich der Mundpartie. Damit fällt der Uncanny-Valley-Effekt hier deutlich geringer aus, obwohl manche Übergänge bei den Animationen immer noch nicht perfekt sind und Bewegungen beim Erkunden weiterhin etwas hakelig sowie unnatürlich wirken. Übergänge zwischen Film-, Entscheidungs- und Spielsequenzen hinterlassen aber ebenfalls einen runderen Eindruck und auch bei der Bildrate scheint das Team Fortschritte gemacht zu haben. Störend ist auf Dauer nur, dass man es mit der inflationären Andeutung von Gefahren teilweise übertreibt und zu häufig auf den gleichen Schockeffekt setzt, der sich irgendwann abnutzt.  

Gemeinsames Erlebnis

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Bevor es später ernst wird, kann man das Zielen mit einer kleinen Partie Darts üben. © 4P/Screenshot

Wie schon bei Man of Medan darf man sich alternativ zum Solo-Erlebnis auch gemeinsam nach Little Hope begeben. Zur Wahl steht zum einen ein Online-Koop für zwei Spieler, deren Pfade sich teilweise sogar voneinander trennen. Dabei erlebt man mitunter komplett neue Szenen und Dialoge, die man als Solist nicht zu sehen bekommt. Zum anderen gibt es wieder den so genannten Filmabend, an dem bis zu fünf Spieler in die Rollen der Figuren schlüpfen und der Controller untereinander weitergereicht wird. Bei der PC-Version wird auch Remote Play via Steam unterstützt. Zudem lässt sich erneut interessantes Bonusmaterial wie Artworks, ein Interview mit dem Hauptdarsteller und Blicke hinter die Kulissen der Produktion freischalten.

  1. Naja bei lets Plays weiß man halt nie welcher Patchstatus da verwendet wurde. Im Zweifelsfall kann das auch eine Version gewesen sein die keinen Goldstatus hatte, weil die Influencer den vorher bekommen haben.
    Aber ich hatte das Spiel auch direkt wieder gelöscht nachdem ich keinen Ton hatten, werde es irgendwann nach holen, hab zur Zeit zu viele gute andere Titel die Problemlos laufen.
    Wenn die Deutsche Syncro nicht geht, einfach in Englisch spielen um seine Sprachkenntnisse aufzubessern. Aber da spielt man es besser mit jemandem zusammen der gut Englisch kann und mit dem man im Zweifel drüber sprechen kann. Weil gerade in den Quick-Time Situation ist das bei den Spielen schwierig wenn man etwas nicht richtig versteht. Wobei man es dann nur neu spielen muss einfach per Trail and Error. Ist aber nervig, deswegen wollte ich es ja auch auf Deutsch spielen. Wobei es natürlich ein Immersionskiller sein kann wenn dann die Synchro oder Tonqualität schlecht ist.

  2. also ich hab mir das Spiel als Let´s Play angesehen. Die Lokalisierung & Deutsche Synchro "geht in Ordnung" laut Video-Test?? What?? Also ich hab wirklich noch nie eine derart schlechte und z. T. verbuggte Synchro miterlebt.

  3. Ich hab keinen Ton?
    Aktuell steht es noch auf Deutsch, und nicht auf Englisch. Aber kann es sein das es keinen Ton gibt bei "Deutsch". Untertitel ist eingeschaltet.
    Die Tonausgabe fehlt komplett. Vielleicht auch nur ein Bug nach dem aktuellen Patch.

  4. Chwanzus Longus hat geschrieben: 08.11.2020 07:04
    Woher das kommt? Von mir. :lol: warum muss ich mir 7 verschiedene Minispiele kaufen? Das Zeug kommt garantiert als Sammlung irgendwann nochmal.
    Ah also wie bei Vanquish und Bayonetta. Kam jetzt auch ne Collection.

  5. Hokurn hat geschrieben: 01.11.2020 12:45
    Chwanzus Longus hat geschrieben: 30.10.2020 12:44 Anstatt den Blödsinn aus 7 teilen komplett fertig zu progammieren, auf eine technische Stufe zu heben und dann herauszubringen... Wird wohl erst was mit der ps5...
    Woher kommt eigentlich dieses „bringt doch alle 7 Spiele gleichzeitig raus“ ?
    Der Entwickler will so wie ich das verstanden habe 7 verschiedene Horrorszenarien mit einem Spiel bedienen und die sind iwie lose mit dem Psychologen verbunden.
    Das hat doch nichts mit nem Episoden Spiel zu tun. Es erwartet doch auch keiner, dass man Sekiro, Bloodborne und Dark Souls 3 zusammen rausbringt. Oder allgemein Dark Souls 1-3...
    Ich verstehe das Konzept eher als American Horror Story. Pro Staffel ein anderes Horrorthema.
    Woher das kommt? Von mir. :lol: warum muss ich mir 7 verschiedene Minispiele kaufen? Das Zeug kommt garantiert als Sammlung irgendwann nochmal.

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