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The Bigs 2 Baseball (Sport) – The Bigs 2 Baseball

Arcade-Sport scheint seine Blütephase hinter sich zu haben. Seit EAs Fifa Street 3 respektive NBA Street Showdown dümpelt das Genre vor sich hin. Ob ausgerechnet ein Spiel zu einer Disziplin, die in Deutschland zweifellos zu den Randsportarten gehört, das Blatt wenden kann? Das ist unwahrscheinlich Dabei ist The Bigs 2 Baseball auch für Nichtkenner oder -Könner der amerikanischen Beschäftigungstherapie einen Blick wert.

© 2K Sports / 2K Sports

Im Gegenzug muss der Pitcher allerdings darauf achten, dass er nicht nach und nach seine vier Wurfvarianten verliert. Denn jedes Mal, wenn ein Batter einen Hit landet (ganz schlimm wird es bei einem Homerun), geht die Ausdauer-Leiste für den jeweiligen Pitch runter – bis hin zum Komplettverlust.

Dank MLB-Lizenz kann man sich über haufenweise Original-Spieler und -Stadien freuen.

Weitere Mechaniken, die nur in einem Arcade-Baseball vorkommen können, sind „Big Heat“ auf Pitcherseite bzw. „Big Blast“ oder „Big Slam“ auf Seiten des Batters: Diese kann man aktivieren, wenn man durch erfolgreiche Aktionen wie gefangene Bälle, Strikeouts, erreichte oder gestohlene Bases etc. eine Anzeige bis zum Anschlag gefüllt hat.
Das Ergebnis sind enorme Turbopitches (Big Heat), ein automatischer Homerun, wenn man den Ball als Batter treffen sollte (Big Blast) oder vier aufeinander folgende Schläge, mit denen man versucht, die Bases zu füllen und dann mit einem Homerun abzuschließen. Oder um es kurz zu machen: Enorm mächtige Waffen im Arsenal. Besonders interessant wird es beim so genannten „Showdown“, wenn sowohl Pitcher als auch Batter ihre Specials aktivieren.

Nix dahinter?

Mit der soliden Mechanik, die alles Wesentliche bietet, was im Baseball beliebt und spektakulär ist, wird eine angenehme Grundlage für die Duelle geschaffen, die gegen menschliche Gegner sowohl in einem beinahe lagfreien Online-Spiel als auch offline vor einem Bildschirm möglich sind.
Besondere Spannung gewinnt das Offline-Spiel, da der Pitcher natürlich nicht mehr angezeigt bekommt, wo sein Pitch bei optimaler Ausführung landet. Stattdessen kann man mit dem rechten Stick versuchen, den unsichtbaren Cursor zu platzieren, wobei ein Verlassen der Strikezone durch Vibration angezeigt wird – eine gute Idee und klasse umgesetzt noch dazu.
Ganz im Gegensatz zum kooperativen Spiel, das die Spieler z.B. abwechselnd in die Batter’s Box schreiten lässt: gut gemeint, aber letztlich vollkommen belanglos.

Ein beliebter Zeitvertreib abseits von Saison oder Karriere: Der Home Run-Flipper!

Doch auch solo wird man gut bedient. Und das nicht nur durch die Möglichkeit, eine ganze Saison samt umfangreicher Statistiken mit über 160 Matches plus Playoffs und Spielertausch basierend auf zu erreichenden Meilensteinen spielen zu können.
Auch die Karriere, in der man als Ex-Profi nach einem Unfall in einer mexikanischen Liga einen Neuanfang wagt, bevor man über mehrere Saisons hinweg versucht, in die Baseball-Hall of Fame aufgenommen zu werden, weiß zu unterhalten.
Zwar kann der Charakter-Editor hinsichtlich des Umfangs nicht mit EAs GameFace mithalten, doch die erstellten Figuren passen sich nahtlos in das Gesamtbild ein und stechen nicht so hervor wie z.B. in den frühen Smackdown-Wrestlingtiteln.

Früh übt sich

Aller Anfang ist jedoch schwer, denn bei dem Unfall hat man nicht nur seine Identität, sondern auch seine Fähigkeiten verloren, die man sich erst nach und nach wieder anarbeiten muss. Dies passiert teilweise über Mini-Spiele wie z.B. dem Home Run-Flipper, bei dem man die Leuchtreklame an Touristenplätzen wie dem Times Square abschießen muss, kann aber auch durch das Erledigen bestimmter Vorgaben bei den Spielen gegen die anderen Major League-Teams geschafft werden.

Dieses System bildet zwar die Grundlage für einen ausgewogenen Schwierigkeitsgrad, hakt aber an zwei Punkten: Die KI, die mal hammerhart, mal sanft wie ein Kuschelkätzchen agiert, frustriert nicht nur im Normalspiel, sondern macht das Erfüllen bestimmter Aufgaben zu einem Zufallsspielchen. Und zum anderen entwickeln sich alle eigens erstellten Karriere-Athleten nahezu identisch – bzw. haben am Ende alle identische Statistikwerte. Spannender und auch für den Wiederspielwert ertragreicher wäre ein dynamisches System, das beobachtet, wie ich spiele und meine Figur entsprechend modifiziert. Wenn ich trotz kleinen Wheelhouses erfolgreich schlage, verbessere ich mich hier. Nutze ich häufig den Turbo, laufe ich irgendwann schneller usw.

„It’s outta here“: Selten wurden Baseball-Highlights so beeindruckend zelebriert.

In dieser Form arbeitet die Charakter-Entwicklung zwar auf sicherem Terrain und leistet sich auch keine groben Schnitzer, doch sie wirkt so auch erschreckend unspektakulär – was allerdings nicht bedeutet, dass man solo keinen Spaß mit TB2 haben kann.

Zumal man sowohl alleine als auch zu zweit von einem treibenden Metal-/Hardrock-Soundtrack angetrieben wird, der u.a. mit P.O.D., Daughtry, Korn, Disturbed und Pantera besetzt ist. Und nicht zuletzt weiß auch die Kulisse zu großen Teilen zu gefallen. Viele der lizenzierten Baseball-Stars sind deutlich zu erkennen und die Stadien wurden zu einem großen Teil ebenfalls gut nachgebildet. Bei den grundsätzlich sauberen Animationen, die man auch in einer freien Zeitlupe genießen kann, die wohl darüber hinweg helfen soll, dass während der Spiele spektakuläre Spielzüge wie Double Plays nicht automatisch gewürdigt werden, gibt es allerdings den einen oder anderen Aussetzer, der aber auf lange Sicht kaum etwas in die Waagschale der Kontras wirft.

Bei der Matchpräsentation, sprich: den Kameraeinstellungen, bleibt man aber abseits der „Legendary Catches“ sehr konservativ. Nicht nur, dass man manuell die Zeitlupe bemühen muss. Im Vergleich zu Baseball-Übertragungen auf z.B. ESPN vermisst man Kameraeinstellungen, die z.B. die Trainer, die wartenden Spieler etc. zeigen. Hier wäre mehr möglich gewesen, um Atmosphäre zu erzeugen.
Und dass die Kommentatoren nach einer gewissen Zeit Abnutzungserscheinungen zeigen und sich irgendwann auf immer wiederkehrende Phrasen stürzen, ist ein Manko, dass sich TB2 mit vielen anderen Sportspielen teilen muss.      

  1. Was ich witzig finde ist dass das GAme so kurz nach dem Release schon billig ist. Bei uns im Saturn stehts für 40 € im Regal. Aber nachdem ich die Demo gezockt hab, ists auch nicht mehr wert wie ich finde.

  2. Ich habe mir das Spiel für knappe 20 Euronen gegönnt und bin wirklich mehr als positiv überrascht worden! Sehr kurzweiliges Arcade-Baseball mit guter Inszenierung und Langzeitmotivation!!! Jeder, der nur ansatzweise mit den Regeln des Baseball vertraut ist, sollte mal einen Blick darauf werfen, vor allem im Multiplayerbereich ein echtes Sahnestück mit spannenden Spielen :)

  3. anti08/15 hat geschrieben:Baseball und cricket als spiele in europa zu verkaufen ist absurd
    Erzähl das mal den Briten. Cricket ist auf den Inseln sehr beliebt.

  4. Royale hat geschrieben:Deutschland ist mit Wii Sports in dem Genre wohl schon "ausreichend" bedient.
    tut mir leider aber da musste ich laut lachen.... schon mal echtes baseball gespielt? Wii sports ist nett, das wars dann auch, aber auf so ein richtiges baseballspiel hab ich schon lang gewartet, die letzten waren auf dem pc und naja..., aber the bigs 2 macht echt mörder fun hehe
    wenn jemand noch was über den sport wissen will, findet hier eine finde ich gute regeleinführung und vielleicht einen verein in eurer nähe :-D
    www.baseball-softball.de
    lg und anzocken lohnt sich ^^

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