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Tekken Tag Tournament 2 (Prügeln & Kämpfen) – Tekken Tag Tournament 2

Tekken ist mittlerweile fast 20 Jahre alt. Und in all den Jahren haben es gerade mal zwei Fassungen auf Nintendo-Plattformen geschafft: Tekken Advance und Tekken 3D Prime Edition. Tadaaa, Vorhang auf für die pilzhaltige WiiU-Überraschung!

© Namco Bandai / Namco Bandai

Super Aufsmaul Bros.

[GUI_PLAYER(ID=100212,width=,text=Die neuen Super Smash Bros.? Nicht ganz – aber die WiiU-Fassung von TTT 2 hat einige Überraschungen in petto.,align=left)]
Tekken Tag Tournament 2 (TTT 2) – ein wirklich gutes Beat-em-Up. Nicht das beste der Reihe, aber nach dem vergleichsweise schwachen Tekken 6 bewegte sich Namco wieder in die richtige Richtung. Was mir im Test der 360- und PS3-Fassung auch gleich mal 82% wert war – absolut verdient, denn TTT 2 spiele ich auch drei Monate nach Release noch mehrmals pro Woche. Alles, was ihr über das Spiel wissen müsst, erfahrt ihr aus meinem Original-Test. An dieser Stelle soll es nur um die Besonderheiten der frisch veröffentlichten WiiU-Fassung gehen.

Die erste Überraschung wartet schon bei der Charakterauswahl: Alle Bonusfighter, die auf den anderen Konsolen Schritt für Schritt kostenlos veröffentlicht wurden, haben jetzt von Anfang an ihren Weg in den Kader gefunden – so kann man direkt zum Start unter fast 60 Kloppern wählen (eine Zahl, die nur marginal dadurch geschmälert wird, dass sich vom Kampfstil her sehr viele Wiederholungen in den Reihen finden).

Die neuen Nintendo-Kostüme sind... anders. Bizarr. Aber witzig. Und leider nicht personalisierbar.
Die neuen Nintendo-Kostüme sind… anders. Bizarr. Aber witzig. Und leider nicht personalisierbar. © 4P/Screenshot

Die auch brandneue, zur Plattform passende Bonuskostüme haben, die dem Marioversum entspringen. Und an dieser Stelle wird’s bizarr: Christie im rosa Daisy-Kleidchen, Paul mit haarhoch aufgetürmter Mario-Mütze, Toad-Kostüm für Tiger, Link-Gewand für Jin, Zelda-Kleid für Angel, Ganondorf-Kluft für Oger, Samus-Catsuit für Kunimitsu oder Starfox-Ensemble für Steve, ahem, Fox sind… auf absurde Weise großartig. Schade nur, dass es verhältnismäßig wenig Abwechslung im Kleiderschrank gibt. Und dass die neuen Klamotten nicht personalisierbar sind. Wem es also nicht passt, dass Jin ein muskulöser Luigi ist, der wird einfach damit leben müssen.

A Link to the Balls

Drei neue Spielmodi geben ihr Bestes, um die „WiiU-Edition“ zur Nase-vorn-Fassung zu machen, zwei davon sind interessant.

Tekken Ball ist wieder da! Und unterhaltsam wie eh und je. Aber leider nicht online spielbar.
Tekken Ball ist wieder da! Und unterhaltsam wie eh und je. Aber leider nicht online spielbar. © 4P/Screenshot

Obwohl – so richtig neu ist nur einer: „Mushroom Battle. Hier kämpft man wie gewohnt gegeneinander, allerdings kullern immer wieder Pilze übers Spielfeld, die aus den Mario-Spielen bekannt sein sollten. Resultat: Mit der einen Sorte wird man kurzzeitig unverwundbar, mit der anderen größer, mit der nächsten immer kleiner. Zieht man das konsequent durch, ergibt sich schnell eine David-gege-Goliath-Konstellation: Der kleine Spieler macht dem großen kaum noch Schaden, umgekehrt ist der Zwerg echt schwer zu treffen. So niedlich, wenn der kleine Hwoarang versucht, dem gigantischen Heihachi die Schienbeine zu polieren… das Ganze taugt spielerisch nicht viel, ist aber ein Riesenspaß, vor allem für Zuschauer. Ärgerlich an dieser Stelle ist, dass sich dabei die musikalische Abwechslung stark in Grenzen hält – das Mario-inspirierte Thema ist zwar putzig, aber auf Dauer doch ziemlich ermüdend.

Ähnliches gilt für die andere, deutlich bekanntere Bonus-Spielvariante: „Tekken Ball“ sollte jedem Kenner von Tekken 3 ein Begriff sein.

In der Pilzklopperei geht es in erster Linie um den Spaß am David-gegen-Goliath-Prügeln – für „ernsthaftes“ Spielen ist diese Variante kaum zu gebrauchen. © 4P/Screenshot

Und auch hier ging mir die Soundbegleitung nach einiger Zeit ziemlich auf die Nerven. Anfangs ist es wirklich noch witzig, dem albernen „All I wanna do is hit the ball!“-Gesinge zu lauschen, aber nach der 20ten Wiederholung hatten meine Gehörgänge genug. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem Spielmodus habe, denn der Rest ist unverändert unterhaltsam: Wie vor 15 Jahren stehen sich zwei (oder in diesem Fall auch vier) Figuren gegenüber, und schmeißen sich Volley- oder Eisenbälle um die Ohren. Ziel ist es hier, den Gegner mit dem möglichst energiereich geladenen Ball zu treffen. Das macht man, indem man den Ball schlägt oder tritt und ihn damit auflädt. Danach wird er über die Linie hin und her gespielt, bis er einen Kombattanten trifft. Ein Simpel-Volleyball ohne Netz – Chaos und Gekreische pur, aber wahnsinnig amüsant! Leider sind diese Extra-Spielvarianten nur lokal verfügbar, nicht online. Dafür ist das klassische Gegeneinander gegen Prügelfreunde aus aller Welt spielbar, was auch erstaunlich gut, mit seltenen Lags und im Gegensatz zu den anderen Fassungen auch ohne Online-Pass funktioniert. Allerdings wird das Community-Feature „World Tekken Federation“ nicht genutzt, außerdem ist auf der WiiU online, im Gegensatz zur 360 und PS3, kaum was los – teilweise muss man mehrere Minuten warten, bis mal ein Match zustande kommt. Als ob die normalen Ladezeiten nicht schon lang genug wären…

Knapp 60 Kämpfer stehen von Anfang an zur Verfügung.
Knapp 60 Kämpfer stehen von Anfang an zur Verfügung. © 4P/Screenshot

Technisch muss man Namco höchstes Lob aussprechen: TTT 2 sieht auf der WiiU genauso gut wie auf den anderen Plattformen aus, die Spielgeschwindigkeit ist hoch, die Figuren sind detailliert und exzellent animiert. Der einzige offensichtliche Malus ist die Abwesenheit der 3D-Unterstützung. Und dann ist da natürlich noch die Frage nach der Steuerung: Das WiiU-Gamepad funktioniert schon nicht schlecht, aber ich finde das klobige Teil für ein reaktionsschnelles Spiel wie Tekken komplett ungeeignet. Immerhin liegen (wie bei Tekken 3DS) vier Befehle auf dem Touchpad und können von dort aus jederzeit ausgelöst werden – für Einsteiger prima, für Fortgeschrittene ein Grauen, für Online-Spieler deaktiviert, leider nicht selbst programmierbar. Dankbarerweise wird der Pro-Controller unterstützt und ist auf dieser Plattform auch die erste Wahl. Ganz Wahnsinnige dürfen auch zur Wii-Fernbedienung greifen, aber das sind die Leute, die auch Spaß an der Kinect-Version von Steel Battalion haben. Ansonsten wird der Touchscreen in erster Linie für Informationen verwendet: Wählt man einen Kämpfer aus, kriegt man auf dem zweiten Bildschirm eine Kurz-Biographie zu lesen und kann in den Kampfbewegungen schmökern.

  1. Ich habe auch TTT2 und bin vollend überrascht vom Spiel. Seit DoA2 fand ich Tekken grundsätzlich eigentlich unattraktiv, dabei habe ich die ersten drei Tekken-Teile damals auf der PSX mit am meisten auf der Konsole gesuchtet, sogar mehr als GT2.
    TTT2 ist zwar noch immer etwas langsamer als ein Dead or Alive oder Soul Calibur, aber dafür hat sich die Serie gut entwickelt, muss man einfach anerkennen. Nur mit den Online-Problemen bin ich noch nicht ganz zufrieden. Aber es wird von Tag zu Tag besser, aus unerklärlichen Gründen. Mal sehen, vielleicht kann ich irgendwann mal auch 30min Online zocken ohne einen einzigen Verbindungsabbruch.

  2. )FireEmblem(Awakening hat geschrieben:
    Tony hat geschrieben:
    myro87 hat geschrieben:kein 3d modus, wahnsinns negativpunkt, oO
    in anbetracht der tatsache, dass dieser bei den anderen versionen verfügbar ist - ja, ist das dem gegenüber ein minuspunkt. für jeden mit anderer gewichtung natürlich.
    schade dass der tekken-ball modus nur in der Wii U version ist. der hat mir immer sehr viel spass gemacht.
    Was soll ich sagen....Noch ein Grund sie dir zu holen.
    bisher erst der zweite. mit Zombie U mir persönlich zu dürftig, um mich zum kauf zu überreden. es überwiegt weiterhin das kontra gegenüber dem pro.

  3. Sevulon hat geschrieben:
    Dafuh hat geschrieben:"Man muss den Gegner mit nem aufgeladenem Ball treffen", beschreibt Tekkenball völlig ausreichend!
    Weil eben nicht mehr passiert, zumindest war es so bei Teil 3
    Und wie muss ich mir das vorstellen? Diese Beschreibung sagt mir überhaupt nichts. Wie lade ich den auf? Wie komme ich an den Ball? Schwirrt der wild umher? Hab ich das Teil in der Hand und schlag quasi damit? Kann man den Ball abwehren bzw. wie nehme ich dem Gegner diesen wieder ab?
    Woher soll jemand den Ablauf und die Regeln kennen, wenn er nie 15-Jahre altes Tekken 3 gespielt hat? Wenn man dazu erst auf youtube gehen und sich dort nen Video anschauen muss, damit man mal versteht, was das für ein Spielmodi ist, macht der Test was falsch.
    Moin.
    Du hast recht. Wenn man so ewig in der Serie drin steckt, dann geht man fälschlicherweise davon aus, dass andere Spieler ähnlich tief in der Materie drin stecken, wie man selbst. Ich habe den Text jetzt etwas erweitert - hoffe, es ist dadurch verständlicher geworden.
    Cheers
    Paul

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