Und wie das kracht!
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Nicht nur das Figurendesign lässt Grafikfreunde mit der Zunge schnalzen, auch die ideenreich aufgebauten Levels sind zum Teil kleine Meisterwerke. |
Im Grunde seines Herzens ist TvC ein Beat-em-Up im klassischen Street Fighter 2-Stil – aber ein wesentlich einfacherer! Es gibt weitaus weniger Angriffsknöpfe als gewohnt, Spezialmanöver werden einfach über einen Knopfdruck (und für etwas Variation in Kombination mit einer Richtungsangabe) ausgelöst, für eine wahnwitzige Hyper Combo reicht es sogar, die Wiimote ein bisschen zu schütteln! Ja, es gibt auch fortgeschrittene Spieltechniken wie den befreienden »Mega Crash«, die »Team Hyper Combo« oder den »Cross-Over Air Raid« (eine stärkere Variante der »Cross-Over«-Attacke), die aber im normalen Spielalltag erschreckend untergehen bzw. auch durch simples Buttonmashen ausgelöst werden können. Ironischerweise hat man dadurch als Nutzer der typischen Wii-Kombination Fernbedienung+Nunchuk sogar den deutlichen Vorteil gegenüber Spielern mit Classic oder GameCube-Controller. Kurzfassung: Prügeltaktiker werden sich hier schnell schaudernd zurück in Richtung BlazBlue <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=252943′)“>
Der für Solisten wichtigste Spielmodus ist die Arcade-Variante – etwas, das die Konkurrenz von Namco mittlerweile vergessen hat. Er ist nicht besonders lang, aber dafür von einem sehr coolen, bemerkenswert abwechslungsreichen Bossfight gekrönt; auch das ein Ereignis, das man mittlerweile ob seiner Seltenheit zu schätzen lernt. Hat man die Arcade bezwungen, die Capcom-typisch mit vielen Schwierigkeitsgraden dem eigenen Können angepasst werden kann, hat man mehr oder weniger »Zennys« verdient. Das ist die interne Währung, mit der man sich im Spielshop in einen
Kaufrausch begeben kann: Neue Figuren, neue Farben für die vorhandenen, 3D-Modelle, Artworks und mehr warten nur darauf, das hart gefüllte Konto ratzfatz leer zu lutschen. Außerdem sind die Credits selbst ein Minigame: Wer es hier schafft, alle goldenen Buchstaben einzusammeln, was schwerer ist, als man glauben möchte, wird mit einem Vertikalshooter ganz alter Schule belohnt, den man sogar mit einigen Freunden angehen darf!
Die beeindruckendste Eigenschaft und damit der deutlichste Hingucker von TvC ist die exzellente Grafik: Die Kämpfer sind hervorragend animiert und dank des verwendeten Comic-Stils fällt die niedrige Auflösung der Wii selbst auf großen HD-Geräten gar nicht so sehr auf. Was auch den größtenteils fantastisch und ideenreich designten Levels zu verdanken ist: In einem prunkvollen Schloss wabern im Hintergrund mehrere Spiegel, in einer putzigen Spielzeugfabrik werden Figürchen zusammengebaut,
ein chinesisches Dorf steht am Fuße eines malerischen Wasserfalls. Klar, es gibt auch weniger ergreifende Abschnitte (wie etwa die japanische Innenstadt), aber insgesamt ist die Leistung von Capcoms Designer gerade angesichts der im Vergleich zu 360 und PS3 doch sehr schmalbrüstigen Hardware höchst beeindruckend! Und man darf nicht vergessen, dass es hier am laufenden Band glüht und scheppert und kracht und platzt und krawummt – die Effekte gerade der dickeren Spezialangriffe sind der Hammer! In Sachen Akustik müssen die Superlative da schon deutlich zurückgekurbelt werden: Wer seine Freude an Autotune-JPop-Massakern hat, der wird schon beim Intro verzückt mit dem Hintern wackeln, alle anderen werden frohen Herzens zur Kenntnis nehmen, dass die belanglosen Melodien im Effektfeuerwerk gnadenlos untergehen. Alle Vertreter der Nihongo-Fraktion dürften sich außerdem darüber freuen, dass die Sprachausgabe ausschließlich auf Japanisch erklingt.