Zwei Jahre nach den Japanern können auch Europäer die in Tales of Xillia begonnene und eigentlich beendet geglaubte Reise zur Einigung zweier Welten fortsetzen. Es herrscht zwar nach wie vor Frieden zwischen dem naturverbundenen Rieze-Maxima und dem industriellen Elympios, aber während viele vom grenzüberschreitenden Austausch und Handel profitieren, fühlen sich andere benachteiligt und schüren Vorurteile und Argwohn.
Ludger Kresnik bekommt davon anfangs aber kaum etwas mit, will nur seine Prüfung bestehen und wie sein Bruder Karriere beim elympionischen Technologieunternehmen Spirius machen. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Aufnahmeprüfung geht in die Hose, ein unbekanntes Mädchen missbraucht ihn als Sündenbock und die anschließende Flucht endet in völligem Chaos, bei dem Ludger erst Zeuge, dann selbst Teil übernatürlicher Ereignisse wird, in die auch sein Bruder und Spirius verstrickt scheinen.
So beginnt eine Odyssee durch zwei immer wieder verzerrt erscheinende Welten, auf der Ludger nach Antworten und seine achtjährige Begleiterin Elle nach ihrem Vater sucht. Lange allein bleiben die beiden allerdings nicht, denn nach und nach gesellen sich sämtliche Helden des ersten Teils hinzu. Vorkenntnisse sind dank spielinterner Enzyklopädie und kleiner Rekurse zwar nicht zwingend erforderlich, Veteranen werden aber zusätzliche Zusammenhänge und Verknüpfungen entdecken sowie Belohungen für alte Spielstände und Downloads erhalten.
Situative Entscheidungen statt pauschaler Blickwinkel
Während man den Vorgänger entweder aus der Sicht von Medizinstudent Jyde Mathis oder Schutzpatronin Milla Maxwell erleben konnte, ist man im zweiten Teil auf die Perspektive von Ludger Kresnik beschränkt, kann aber in vielen Situationen individuelle Entscheidungen treffen. Die haben zwar meist keine wirklich drastischen oder nachhaltigen Auswirkungen auf den für meinen Geschmack etwas zu zähen Spielverlauf, können aber durchaus den einen oder anderen zusätzlichen Kampf provozieren, Beziehungen beeinflussen oder die Kapitelfolge ändern. Meistens werden aber lediglich leicht abgewandelte Dialog- und Spielszenen in die an sich lineare Handlung eingefügt.
Auch bei der Beziehungspflege geht es primär darum, die Freundschaftswerte seiner Weggefährten zu steigern, um Bonusszenen und -präsente zu erhaschen, was nicht nur an entsprechende Entscheidungen, sondern auch gemeinsame Kampfeinsätze gekoppelt und so auf beliebige Weise erreichbar ist.
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Von den insgesamt neun spielbaren Gruppenmitgliedern können wie üblich nur vier gleichzeitig in die Schlacht ziehen und sich frei miteinander verbinden, um diverse Partnervorteile zu genießen. So kann man nicht nur gemeinsame Teamangriffe ausführen, sondern auch Talente und Fertigkeiten teilen.
Bei einer Verbindung mit Gaius blockt dieser so manchen Gegenangriff, während man mit Millas Hilfe Gegner kurzzeitig erstarren lassen oder ihnen zusammen mit Elize Lebens- und Zauberenergie absaugen kann. Darüber hinaus lassen sich bestimmte Angriffe auch verbinden, verstärken oder verwandeln. Hat Ludger genug Energie gesammelt, kann er sich ebenfalls transformieren, um kurze Zeit im Alleingang spezielle Angriffe vom Stapel zu lassen und verheerenden Schaden anzurichten.