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Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls (Plattformer) – Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls

„Andere Helden kämpfen gegen Drachen – ich kämpfe gegen Käse!“ Wenn euch 4Players-Testberichte zu kritisch sind, solltet ihr euch auf keinen Fall THQs aktuelles Budget-Jump’n’Run zulegen. Der kleine Dschungelkrieger selbst ist sein größter Kritiker – es vergehen keine zehn Sekunden, in denen sich der Buschmann nicht darüber beschwert, durch welche abstruse Levels die Entwickler ihn schicken. „Igitt, Käsemagie. Das war noch nie meine Lieblingszauber. Gut, dass die nicht im ersten Semester auf dem Lehrplan stand, sonst hätte ich das Magie-Studium sofort abgebrochen.“

© THQ / THQ

So ein Käse!

Offensichtlich haben die Entwickler dem Protagonisten über tausend Sprüche verpasst, denn die trockenen Kommentare wiederholen sich nur selten – und wenn doch, wird das Gebrabbel trotzdem nicht nervig, weil THQ einen guten Sprecher für die Vertonung des Helden engagiert hat. Die dramatische Orchestermusik und die Soundeffekte sind ähnlich gut gelungen: Wenn Tak seinen magischen Stab in den Boden rammt und voller Inbrunst „Emmentaler!“ „Edamer!“ oder „Gouda!“ schreit, verändern die goldgelben Plattformen mit einem äußerst Appetit anregenden Blubbern ihren Aggregatzustand.

Jawoll, endlich wieder frisches Jump’n’Run-Futter! Leider werden die Hüpfpassagen erst in der zweiten Spielhälfte knackiger.
Falls ihr euch wundert, warum der halbe Artikel von Käse handelt: Titelheld Tak hat beim Reinigen eines magischen Urwaldschreins versehentlich den namengebenden Kristall zerschmettert und ein paar gigantische Monster heraufbeschworen, welche jetzt durch die Dschungel-Idylle trampeln. Ihr schlüpft natürlich in seine Haut, um den Fauxpas auszubügeln. Zu Beginn hüpft und prügelt ihr euch unter Bongo-Klängen durch den überwucherten Urwald, doch die meiste Zeit seid ihr damit beschäftigt gegen die Giganten zu kämpfen.

Shadow of the Cheesus

Eines dieser Monster besteht eben komplett aus zartschmelzendem, teils festem, teils blubberndem Käse. Bei einem anderen Exemplar kämpft ihr euch durch einen Berg aus stinkendem Müll. Die Kulissen wirken so, als hätten die Entwickler ihre Arbeit nicht rechtzeitig fertig stellen können. Der überwucherte Urwald und der Aufstieg auf den wankenden Kolossen sind zwar atmosphärisch in Szene gesetzt und auch Taks Lauf-Animationen können sich sehen lassen. Doch zwischendurch trefft ihr immer wieder auf derart unscharfe Polygone, dass ihr nicht mehr wisst, ob sich neben euch ein Hindernis, eine Plattform oder ein gähnender Abgrund befindet. Auch die Mundbewegungen in den Zwischensequenzen erinnern an eine Bauchrednerpuppe.

Sonderlich tragisch ist ein Absturz aber nicht, weil euer Held mit unendlich vielen Leben und das Spiel mit viel zu vielen Checkpoints ausgestattet wurde. Außerdem sind die ersten zwei Spielstunden derart einfach geraten, dass es für fortgeschrittene Spieler unsagbar langweilig wird. Deutlich mehr Spaß kommt auf, wenn ihr auf eines der Riesenmonster trefft. Um es zu bezwingen, ist es mit einem zünftigen Bosskampf nicht getan.
Die simpel geratenen Kämpfe gegen uninspiriert designtes Kanonenfutter sind so unterhaltsam wie Fließbandarbeit.
Ähnlich wie in Shadow of the Colossus müsst ihr den Koloss erst einmal erklimmen. Das Emporhüpfen kann gut und gerne eine Stunde in Anspruch nehmen, denn – wer hätte es gedacht – die Riesen bestehen zum Großteil aus gut platzierten Jump’n’Run-Plattformen.

Tilsiter!

Von Zeit zu Zeit müsst ihr außerdem die Spezialmagie anwenden, welche ihr euch vor den Levels in diversen skurrilen Minispielen wie einem Stinktier-Curling verdient. Mit Hilfe eurer Zauberkräfte lasst ihr z.B. einen Superschlag vom Stapel oder wandelt die Aggregatzustände der Käseplattformen um. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase lässt sich der Titelheld recht gut durch die Parcours navigieren. Ähnlich wie in LittleBigPlanet müsst ihr allerdings auch den Sprungknopf ein wenig früher drücken als gewohnt und auch die geringe Sprunghöhe des Dschungelkriegers ähnelt der aus Sonys Jump’n’Run-Baukasten. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch die in Nischen versteckten „Nunu-Teile“ sammeln, welche diverse Bilder freischalten. Durch fleißiges Zerdreschen von Fließband-Gegnern streicht ihr außerdem leuchtende Kugeln ein, welche euch Kraft für einen Spezialschlag verleihen. Außerdem beherrscht Tak das Laufen an der Wand im Prince-of-Persia-Stil, Marios Wandsprung und eine Hand voll anderer Kunststückchen.

Auf der PS2 sorgt eine deutlich niedrigere Bildrate als auf Wii für tränende Augen, davon abgesehen ähneln sich die beiden Fassungen aber stark. Besitzer einer abwärtskompatiblen PS3 sollten ihr euch den Kauf des Spiels gut überlegen. Der Emulator zaubert nämlich zusätzlich seltsame Artefakte auf den Bildschirm und lässt bei Kameraschwenks das Bild unangenehm träge nachziehen. In punkto Steuerung haben sich die Entwickler auf keine Experimente eingelassen. Da Gesten nur bei einfachen Magie-Attacken zum Einsatz kommen, geht die Steuerung auf beiden Konsolen ähnlich gut von der Hand.
      

  1. 4P|Jan hat geschrieben: Der Punkt ist nur als Hinweis an Besitzer der alten PS3 gedacht. In die Wertungszahl fließt er nicht mit ein.
    Finde ich übrigens für sehr sinnvoll. Das sollte ab jetzt bei jedem PS2 Test als ergänzender Hinweis zu finden sein.

  2. Bright-Warrior hat geschrieben:
    Fazit; Kontra hat geschrieben:schlechte Emulation der PS2- Fassung auf der PS3
    Was, fließt das auch in die Bewertung ein? Sony hat doch auch die PS2 Emulation auf der PS3 offiziell eingestellt, oder verwechsel' ich da was?
    Der Punkt ist nur als Hinweis an Besitzer der alten PS3 gedacht. In die Wertungszahl fließt er nicht mit ein.

  3. Fazit; Kontra hat geschrieben:schlechte Emulation der PS2- Fassung auf der PS3
    Was, fließt das auch in die Bewertung ein? Sony hat doch auch die PS2 Emulation auf der PS3 offiziell eingestellt, oder verwechsel' ich da was?

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