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Syberia (Adventure) – Syberia

Nach dem plötzlichen Aus für die Spiele-Schmiede Cryo scheint es sich beim klassischen Point & Click-Adventure um ein aussterbendes Genre zu handeln. Längst von der Bildfläche verschwunden sind hingegen die mechanischen Spielzeugautomaten, die in Syberia, dem neuesten Abenteuer von Microids, eine große Rolle spielen und in früheren Jahrhunderten das Publikum in Erstaunen versetzten. Das Grafik-Adventure soll dem daniederliegenden Genre neue Impulse liefern und so neues Leben einhauchen. Ob der Hoffnungsträger wirklich all die hochgesteckten Erwartungen erfüllen kann, erfahrt Ihr aus unserem Test.

© Microids / Vivendi Universal (PC,PS2) / Flashpoint (Xbox)

Die Idee

Um wie so oft im Genre einen Flop zu vermeiden, konnte der französische Spiele-Produzent für Syberia einen großen Namen engagieren: Benoit Sokal, den Comic-Autor und Schöpfer von Amerzone. Dieser kündigte eine atemberaubende Reise kreuz und quer durch ein fiktives Europa an, von Valadilene in den französischen Alpen über das märchenhafte Barockstadt bis ins ferne russische Komkolzgrad und nach Aralbad – garniert mit den skurrilsten Charakteren, die man sich nur vorstellen kann. Die Rätsel sollten anspruchsvoll, aber auch zugleich einsteigerfreundlich sein. Darüber hinaus wurden Innovationen noch und nöcher versprochen…dass derart hohe Erwartungen nicht erfüllt werden konnten, musste eigentlich von Anfang an jedem klar sein.

Die Story

Die Story rangiert irgendwo zwischen Jules Verne, Pinocchio und Bladerunner: Seit Jahrhunderten stellt die Familie Voralberg mechanisches Spielzeug her. Das Geschäft läuft jedoch zusehends schlechter, denn im Zeitalter der Next-Generation-Konsolen scheint niemand mehr die aufwändigen Spielautomaten haben zu wollen. Die Chefin, Anna Voralberg, versucht trotzdem so gut es eben geht, die Firma am Laufen zu halten. Doch dann interessiert sich unverhofft ein amerikanischer Spielzeug-Großproduzent für die Fabrik und schickt die Anwältin Kate Walker, um Anna ein Kaufangebot zu unterbreiten. Als Kate in Valadilene eintrifft, muss sie feststellen, dass Anna Voralberg leider kurz zuvor verstorben ist. Einziger Erbe des Unternehmens ist ihr Bruder Hans, der aber vor langer Zeit auf mysteriöse Weise verschwand…