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Surviving Mars (Taktik & Strategie) – Der Sandkasten auf dem Roten Planten

Nach mehreren Ausflügen in die Tropico-Karibik ist es für Haemimont Games an der Zeit für einen Tapetenwechsel. Unter der Flagge von Paradox Interactive darf nun auf PC, PlayStation 4 und Xbox One der Mars besiedelt und dort eine autarke Siedlung errichtet werden. Im Test haben wir den Roten Planeten erobert und uns im gemütlichen Spieltempo mit Staubstürmen und doofen Kolonisten herumgeärgert.

© Haemimont Games / Abstraction Games / Paradox Interactive

Fazit

Surviving Mars weiß als gemächliches und entspannendes Aufbau-Strategiespiel in einem großen roten Sandkasten durchaus zu gefallen. Es wirkt jedoch an einigen Stellen nicht zu Ende durchdacht und unfertig, was bedauernswert ist, da der grundlegende Aufbau einer autarken Kolonie auf dem Mars eine tolle Spielidee ist. Sofern man vor dem ersten Raketenstart nicht von den ganzen Optionen erschlagen wurde, darf man nach der Landung die Grundlagen für das menschliche Leben schaffen. Diese Phase mit Drohnen und Fahrzeugen ist überaus gelungen, bis auf die enttäuschend einfache Sauerstoffgewinnung und manche Transportmacken bei den Drohnen. Sobald die ersten Menschen ihre Kuppel beziehen, wird alles komplizierter, weil ihre Versorgung sichergestellt werden muss und sich viele Ressourcen nur mit menschlicher Arbeitskraft herstellen lassen – das gilt auch für Materialen, die für die Wartung der Marsanlagen nötig sind. Ressourcen, Produktion, Bedürfnisse und Lebenserhaltung sind gut verzahnt, könnten trotzdem mehr in die Tiefe gehen. Die Menschen mit ihren Stärken, Schwächen und Ticks bereichern den Aufbau enorm. Blöd ist nur, dass das Management der Kolonisten furchtbar umständlich ist und die KI-Bewohner sich oft dämlich anstellen – von der Wegfindung bis zum Ersticken. Die meisten Kolonisten machen zum Beispiel nicht den Job, den sie aufgrund ihres Berufs übernehmen sollten, was zu nervigem Mikromanagement führt, weil Übersichten und Statistiken fehlen. Ansonsten gibt es haufenweise Technologien zu erforschen, aber nach dem „Wunderbau“ ist irgendwie die Luft raus. Es gibt keinen Wettbewerb mit KI-Mitspielern, keinen Mehrspieler-Modus und die Mini-Quests in Form von Geheimnissen können echte Szenarien oder eine Story-Kampagne nicht ersetzen. Dekrete zur Kolonieverwaltung, eine umfangreichere Interaktion mit der Erde und bessere Erklärungen sowie ein echtes Tutorial hätten dem Spiel gut getan und daher bleibt Surviving Mars hinter seinen Möglichkeiten und den wirklich gelungenen Ansätzen zurück.

Wertung

PC
PC

Der gemütliche und entspannte Aufbau einer Kolonie auf dem Mars weiß durchaus zu gefallen, leidet aber an einigen Design-Macken beim Kolonie-Management und unnötigen Ungereimtheiten.

PS4
PS4

Der gemütliche und entspannte Aufbau einer Kolonie auf dem Mars weiß durchaus zu gefallen, leidet aber an einigen Design-Macken. Auf Konsole wäre ein Radialmenü sinnvoller gewesen.

One
One

Der gemütliche und entspannte Aufbau einer Kolonie auf dem Mars weiß durchaus zu gefallen, leidet aber an einigen Design-Macken. Auf Konsole wäre ein Radialmenü sinnvoller gewesen.