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SuperCar Challenge (Rennspiel) – SuperCar Challenge

Eigentlich hätten wir den Test zu Supercar Challenge gerne pünktlich zum Release im September (!) gebracht. Leider verhinderte sowohl die deutsche PR-Agentur als auch System 3 in England aufgrund angeblicher „Lieferschwierigkeiten“ die Ankunft des Rennspiels in der Redaktion und vertröstete uns bei Nachfragen immer wieder mit leeren Versprechungen. Erst kürzlich trudelte nach einer weiteren Anfrage die Testfassung ein, wobei schnell deutlich wird, warum sich Supercar Challenge vor dem 4P-TÜV drücken wollte…

© Eutechnyx / Koch Media

Totalschaden

Doch diese Kritikpunkte sind noch halb so wild und würden immer noch für ein Rennspiel sprechen, dass sich noch gut im Bereich von Ferrari Challenge einfinden und den Vorgänger vielleicht sogar aufgrund des abwechslungsreicheren Fuhrparks sowie dem gesteigerten Umfang übertreffen könnte. Doch es gibt einen Punkt, der solche Ambitionen auf einen Schlag versaut,

Schön, dass es eine Cockpitansicht gibt. Schade, dass sie nicht so detailliert modelliert wurde wie bei NfS Shift & Co…

denn die Bezeichnung KI bekommt hier eine völlig neue Bedeutung: katastrophale Idioten! Ich weiß nicht, was die Entwickler von Eutechnyx geritten hat, aber was die Fahrer auf nahezu jeder Strecke in jedem Schwierigkeitsgrad von Anfänger bis Legende meist in der ersten oder einer anderen Kurve aufführen, ist kaum zu fassen: Die Deppen sorgen ständig für Massenkarambolagen mit furchtbar schlechten Soundeffekten, bremsen an den schwachsinnigsten Stellen und haben teilweise offenbar echte Probleme mit der Wegfindung. Ich hab in meiner Testerlaufbahn selten eine schlechtere KI in einem Rennspiel erlebt als hier! Man nehme z.B. die traditionsreiche Piste in Monza mit ihrer langen Start-/Zielgeraden, die bis zur ersten Schikane reicht. Nicht nur, dass es nach dem Start hier ordentlich kracht – auch Runde für Runde verpassen die Fahrer hier den Bremspunkt. Das ist besonders bitter, wenn ein Verfolger am Heck klebt und einem ungebremst ins Heck rauscht. Die Folge: Ich bekomme genau vor der Schikane einen heftigen Schubser von hinten, kürze dadurch zwangsweise ab und erhalte auch noch eine Strafe, indem meine Motorleistung gedrosselt wird. Das gleiche Spiel wartet auch zig anderen Strecken von Spa bis zum Nürburgring. Ich habe sogar extra die dynamische Ideallinie aktiviert, weil ich Zweifel hatte, vielleicht doch etwas zu früh und übervorsichtig zu bremsen. Doch es spielt keine Rolle: Selbst wenn man sich an die vorgeschlagenen Bremspunkte hält, werden sie von der übermütigen KI ständig ignoriert. Hinzu kommt, dass sich ihre Zeiten im Qualifying keineswegs in ihren Leistungen im Rennen widerspiegeln, wie die Herrschaften selbst in höheren Stufen plötzlich über fünf Sekunden langsamer unterwegs sind. Wie soll denn echtes Motorsport-Feeling aufkommen, wenn diese Dumpfbacken in nahezu jeder Kurve sich selbst oder mich als Spieler abschießen? Selbst wenn Supercar Challenge ein reiner Arcade-Racer wäre, wären solche Aktionen eine Zumutung! Dass man den Titel bei System 3 angesichts dieser katastrophalen KI, fehlenden Boxenstopps und Reifenverschleiß dennoch als eine ernsthafte Simulation sieht, grenzt schon fast an Realitätsverlust!



Mehrspieler-Sparbrötchen

Angesichts dieses Mankos ist die Supercar Challenge für Solo-Raser nahezu unbrauchbar. Doch auch im Mehrspieler-Bereich wird nicht viel geboten: Zwar hat man es nach dem vermurksten Onlinemodus von Ferrari Challenge endlich geschafft, halbwegs stabile und lagfreie Rennen über das PSN zu realisieren, obwohl es während meiner Testfahrten auch zu plötzlichen Verbindungsabbrüchen kam. Da gerade in Rennspielen so viele Idioten unterwegs sind, die als Host eine Session lieber abbrechen anstatt nur als Zweiter über die Ziellinie zu fahren, ist es allerdings möglich, dass nicht technische Probleme dafür verantwortlich waren. Leider wird das Starterfeld auch bei Online-Wettbewerben auf ein bestimmtes Fahrzeugmodell beschränkt, während man Qualifying-Runden genau so vermisst wie diverse Spiel-Varianten wie Ausscheidungsrennen oder komplette Meisterschaften. Auch private Lobbys sind für die Entwickler ein Fremdwort, doch kann man zumindest eigene Freunde zur Session einladen. Nicht nur online, sondern auch im LAN darf man sich mit anderen messen – nur einen Splitscreen für lokale Duelle gibt es nicht.   

  1. habe noch nicht mal gewusst das ein nachfolger zu dem ferrarri game raustkommt.
    das spiel ist mist, hätte mir davon sowieso nichts erhofft.
    würde zu nfs shift oder GRID raten.

  2. Klingt nach der dümmsten KI in einem Rennspiel, die es jemals gab...o_O
    Man kann es doch soviel besser machen, war da kein Geld mehr für da? Neben Motorengeräuschen ist die KI das Wichtigste für mich in einem Rennspiel! Naja, seit Burnout Paradise (was ich dermaßen enttäuschend fand!) spiele ich sowieso keine rennspiele mehr...

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