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Super Monkey Ball 3D (Geschicklichkeit) – Super Monkey Ball 3D

Wenn Affen kreischen und schreien, dann kann das mehrere Gründe haben: z.B. Freude über eine herrenlose Banane, aber auch Angst oder Lust. Und es kann auch eine Warnung sein. Etwas wie »Oh mein Primatengott,  was hat Sega da mit unseren in Plastikkugeln eingesperrten Brüdern und Schwestern gemacht?«

© Sega / Sega

Affen! Rollende Affen!

[GUI_PLAYER(ID=70693,width=400,text=Drei Spielvarianten warten: Das brauchbare »Affenball«, das schlechte »Affenrennen« und der furchtbare »Affenkampf«.)]Die Super Monkey Ball-Reihe ist die Geschichte von ständigem Auf und Ab: Manche Teile waren (gerade in der Gruppe) ein grandioser Spaß, andere kann man nicht mal seinem besten Feind empfehlen – insofern sind AiAi und Co. durchaus auf einer Wellenlänge mit Sonic. Machen wir es kurz: Zur ersten Gruppe zählt Super Monkey Ball 3D (SMB) nicht.

Solisten haben die Wahl unter drei Spielvarianten: »Affenball«, »Affenrennen« und »Affenkampf«. Fangen wir von hinten an, in dem Abgrund der Spielbarkeit. Der Affenkampf hat sich gewandelt, von der Vogelperspektiven-Klopperei, zu einer Art Super Monkey Bros. Jedoch mit einer derart trägen, zickigen Steuerung, dass man nicht verstehen kann, wie jemand diesen Krampf als Spaß durchwinken konnte. Etwas, aber nicht viel besser, ist das Rennen, eine Art Mario Kart-Klon – und zwar der schlechteste seit Affengedenken! Die Grundbedingungen sind gut: Es gibt viele Strecken, ein paar Spielmodi (Grand Prix, Zeitrennen, Schnelles Spiel), zusätzliche Raserprimaten und Karts freizuschalten – nur das Spiel selbst ist Grütze. Zum einen ist das Slide-System völlig unbrauchbar, zum anderen endet jeder kassierte Treffer mit dem gleichen Resultat: Der Affe schwitzt, das Kart dreht sich zwei Mal bis zum völligen Stillstand, der Spieler fragt sich, warum er sich das antut. Diese beiden Modi sind auch im Multiplayerpart für bis zu vier Spieler vorhanden, aber da genauso spaßbefreit.

Nixus Onlineus

Der beste Modus ist der klassische Affenball: Hier düst man mit dem Bananenfreund seiner Wahl durch sieben Welten à zehn Levels – die teilweise extrem kurz sind, so dass man mit etwas Geschick in weniger als zwei Stunden komplett durch ist. Sehr viel braucht man nicht, denn das Leveldesign ist über

Die Levels sind schön bunt, aber sehr simpel aufgebaut.

weite Teile sehr anspruchslos. Allerdings sollte man mit etwas Geduld gesegnet sein, denn die Welten muss man am Stück durchspielen – bricht man zwischendrin ab, geht es beim nächsten Start nicht etwa beim letzten Level los, sondern am Anfang der Welt.

Die Affen lassen sich hier auf zwei Wegen steuern: Entweder mit dem Slidepad, was zwar träge, aber alles in allem solide funktioniert. Oder per Bewegungssteuerung, was komplett unbrauchbar ist – jedenfalls, wenn man SMB in 3D spielen möchte. Denn wenn man den 3DS ständig herumdrehen muss, ist der Fokus auf das 3D-Bild unmöglich zu halten! Jeden Level kann man im Nachhinein immer wieder spielen, bis man den perfekten Highscore hat. Was man dann damit macht, ist einem selbst überlassen, denn weder gibt es Online-Ranglisten noch irgendeine Art von StreetPass-Nutzung.

Technisch sind in erster Linie die Intro der einzelnen Welten gelungen, zeigen sie die Affen doch als Scherenschnittfiguren im Paper Mario-Stil. Ansonsten erwarten einen höchst simple, wenn auch kunterbunte Levels, begleitet von beschwingter Musik, ein paar Klimper-Effekten sowie deutsche Sprachausgabe.