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Super Bomberman R (Arcade-Action) – Nach wie vor ein Blindgänger?

Es gibt ein paar geniale Spielprinzipien, bei denen selbst Hobby-Entwickler wenig falsch machen können: Tetris, Sokoban oder auch Bomberman. Konami schaffte es trotzdem, die Switch-Fassung seines Klassikers in den Sand zu setzen. Zum Start für PS4, One und PC sind allerdings alle Updates sowie Patches an Bord. Ist das Spiel besser?

© Konami / Konami

Bomberman auf Valium

Trotz schöner kleiner Neuerungen ist das Spiel aber nach wie vor ein Rückschritt im Vergleich zu den Glanzzeiten der Serie. Im Laufe der Jahrzehnte gab es immer wieder gelungene Erweiterungen des Konzepts, z.B. für die PC Engine und den Amiga (DynaBlaster) oder den PC. Besonders cool war die furiose Saturn-Fassung, welche bereits 1996 einen Zehn-Spieler-Modus sowie einen Haufen wilder Extras mitbrachte. In der aktuellen Ausgabe gibt zwar nach wie vor schwächende Totenkopf-Items (z.B. zur Verlangsamung der Figuren). Konfigurationsmöglichkeiten und Power-Up-Vielfalt bleiben aber deutlich hinter älteren Ausgaben zurück. Nicht einmal der berühmt-berüchtigte „Bombendurchfall“ ist mir bislang untergekommen. Positiv verändert hat sich im Vergleich zur Switch-Fassung der Netzcode: Uns sind nur noch ab und zu kurze Lags untergekommen.
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Der Untertitel „Shiny Edition“ spielt auf die glänzenden Varianten der Bomberman-Geschwister an, die neuerdings im Spiel enthalten sind. © 4P/Screenshot
Meistens haben wir allerdings überhaupt keine Mitspieler gefunden – sowohl in den gewerteten Liga-Gefechten als auch in Freundschaftsspielen. Das erweist sich vor allem im Grand-Prix-Modus als problematisch. Dort startet eine Runde schließlich erst sobald die Lobby voll ist. Wer möchte, kann aber immerhin lokal mit Freunden loslegen oder alleine mit Bots üben. Nach wie vor dauert es ziemlich lange, sich die nötigen Münzen für neue Arenen und kleine Accessoires fürs Erscheinungsbild zu verdienen. Die etwas fade designten Schlachtfelder bieten zwar hier und da Brücken, Rampen oder Höhenunterschiede, Letztere erkennt man in der Iso-Perspektive aber nicht immer sofort.

Durchwachsenes Abenteuer

Auch der Story-Modus konnte mich erneut nur mäßig unterhalten. Bosskämpfe gegen Monstrositäten wie bildschirmgroße Mech-Spinnen lockern den Alltag als Sprengmeister ein wenig auf. Die kleinen scrollenden Standard-Levels bieten aber nur altbekannte Standardkost gegen mehr oder weniger putzig animierte Kopffüßer. Auch hier hat Konami den Umfang ein wenig erhöht und eine Extra-Welt hinzugefügt. Meist ist man als Kammerjäger unterwegs und soll wandelnde Wärmflaschen, degenerierte Düsenfrösche oder hetzende Harley-Heizer aus der Arena bomben. Anderswo müssen einfache Schalterrätsel gelöst werden. Oder eine Reihe „versprengter“ Männchen wird in die Rettungszone geführt und dackelt dabei wie in Pix the Cat hinter dem Spieler her. Die kleinen Regelvariationen bleiben aber eine Nebensache und können die Action nicht wirklich bereichern.

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Jetzt gibt es wieder Peitsche! © 4P/Screenshot

Am meisten sind mir aber die bemüht komischen Cartoon-Sequenzen rund um das Grüppchen von Bomberman-Helden auf den Wecker gegangen. Im Kampf gegen den intergalaktischen Bösewicht Emperor Buggler arbeiten sie sich über eine Reihe infizierter Planeten und treffen dabei auf eine Reihe von Widersachern. Nach einigen Minuten voller inkohärentem Gekreische habe ich es aufgegeben und die Zwischensequenzen einfach weggedrückt. Positiv hervorzuheben ist, dass man die Kampagne kooperativ zu zweit angehen kann und den Schwierigkeitsgrad senken darf, der dank der besseren Steuerung neuerdings von Haus aus deutlich niedriger ausfällt. Zur Not lassen sich mit verdienter Währung auch Continues erkaufen, was aber das Freischalten neuer Mehrspieler-Arenen weiter verzögert. Schade auch, dass die Grafik nicht stärker aufpoliert wurde. Vom (leider fehlenden) 4k-Modus mit HDR-Unterstützung hätten sowohl die Übersicht als auch die Explosionen profitieren können. Stattdessen wirken die mit wenig Aufwand von der Switch portierten Labyrinthe aus der Nähe ein wenig angestaubt und unscharf. Die Zwischensequenzen sehen teilweise sogar verwaschen aus.

  1. Der Chris hat geschrieben: 28.06.2018 07:04 Wir sind uns doch wohl einig, dass das nicht der angestrebte Zustand für das Spiel war und dass die Sache nur so halbgar erschienen ist um Verkäufe bei den Day-One Switch Käufern zu machen. Für mich insgesamt wie gesagt völlig inakzeptabel in vielerlei Hinsicht.
    Da sind wir uns definitiv einig, keine Frage.
    Zumindest in dem Punkt, dass das Ding viel zu schnell auf die Switch geballert wurde.
    Ich muss mich sehr häufig erst - vor allem was die Steuerung betrifft - an ein Spiel gewöhnen.
    Das gehört für mich halt dazu, weil es auch Geschmacksache ist.
    Dass das bei Bomberman sehr unglücklich umgesetzt wurde, streite ich gewiss nicht ab ^^
    Aber, wie schon erwähnt, 5 Minuten und die Sache war vergessen.
    Da gibt es Fälle, bei denen ich mich auch nach Stunden nicht an die Steuerung gewöhnen konnte (Skyrim z. B.).
    Ich würde das aber trotzdem nicht als verkackt bezeichnen ^^

  2. Der Chris hat geschrieben: 26.06.2018 23:12 So kann man sich auch alles schönreden. Vielleicht mag es nicht unspielbar gewesen sein. Aber es gibt keinen vernünftigen Grund dem Ding nicht eine straffe Steuerung zu verpassen, die auf den Punkt ist und dafür sorgt, dass sich die ganze Sache auch gut anfühlt.
    Was würde es mir denn bringen, wenn ich mir hier was schönreden würde? :Kratz:
    Bomberman hatte ich zuletzt auf einem Rechner gespielt, den man heute im Museum bestaunen könnte.
    Wie sich das damals anfühlte, weiß ich doch heute nicht mehr ^^
    Und das ändert auch nichts daran, dass sich die träge Steuerung für mich sicherlich etwas seltsam anfühlte, aber wie ich bereits schrieb, nach ein paar Minuten hatte ich mich daran gewöhnt. Spaß hat es definitiv gemacht.
    Ich bleibe dabei - "verkackt" halte ich für vollkommen übertrieben.

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