© Fireglow Games / Koch Media

Amis, Deutsche, Russen und Japaner

Neben der japanischen Kampagne gibt es auch noch die Alliierten, die mit massivem Einsatz von Luftwaffe und Schiffsartillerie 1944 in Nordfrankreich landen. Ihr könnt aber auch Iwo Jima aus Sicht der US-Streitkräfte spielen. Hier habt

Sie kommen! Die Amis landen auf Iwo Jima, nachdem sie es massiv bombardiert haben. 
ihr viele Bonusbombardements zum Verbrauch. Dann gibt es die Sowjets, die 1943 die berühmte Krimhalbinsel stürmen müssen, die von der Wehrmacht besetzt ist. Die Deutschen wiederum müssen Frankreich gegen die Alliierten verteidigen und wenn möglich zum Gegenangriff übergehen. Neben den Kampagnen gibt es auch noch zwei Einzelszenarios, von denen eines das Tutorial ist.

Freilich existiert auch noch der obligatorische aber wenig prickelnde Multiplayer, an dem bis zu acht menschliche Spieler teilnehmen können. Dafür stehen euch ganze fünf Szenarien zur Verfügung, die für keine große Abwechslung sorgen. In verschiedenen Konstellationen geht es immer wieder ums Erobern von Flaggen, wie ihr auf der Übersichtskarte seht und die ihr besetzt, indem ihr einige Einheiten in der Nähe platziert. Meist bekommt ihr auch noch endlos Nachschub abgeliefert.

Dicke Haubitzen

Trotz zeitgenössischer Ausrüstung ist das alles nicht sonderlich historisch ausgefeilt. Die Schlachten sind eher auf ausgeglichenes Spiel, denn auf geschichtliche Authentizität angelegt, was auch spielerischer Sicht vernünftig ist. Da setzen die Deutschen schon mal jede Menge Tiger-Panzer, Flugabwehr oder gar ein Eisenbahngeschütz ein, nur um die Luftüberlegenheit der Alliierten auszugleichen. So hat die Wehrmacht auch am Ende des Krieges noch die Chance, den Feind zu bezwingen, was nicht den damaligen Möglichkeiten entsprach. Da die Gefechte und Kriegsparteien so letztlich austauschbar sind, geht eine Menge an Glaubwürdigkeit verloren.

Bei allen Missionen ist stets die schiere Masse entscheinend, da weder Bewaffnung noch ausgefuchste Taktik eine übermäßig wichtige Rolle spielen. Ihr müsst immer wieder Deckung in Häusern und Bunkern suchen, sonst gibt es wenig zu entscheiden. Obwohl die Daten der Fahrzeuge im Großen und Ganzen stimmen, ist also letztlich egal, ob ihr Panther, T-34 oder Sherman in die Schlacht schickt, da nur die Zahl entscheidet. Das merkt ihr schnell, wenn ihr mal übergroße Tanks wie den Königstiger kommandiert, der genauso schnell weggeschossen wird wie ein mittlerer Panzer IV. Immerhin könnt ihr wieder eroberte Feindfahrzeuge reparieren, bemannen und für euch einsetzen. Insgesamt nagt der Hang zum Massenangriff an der Motivation, weshalb es schnell keinen Spaß mehr macht.

Feinde und Freunde

Auch die feindliche KI ist eher durchwachsen. Beim Verteidigen erscheinen die Gegner übermächtig, da sie besser treffen,

Langsam verwandelt sich die Insel in ein Kraterfeld. Schnell die dicken Geschütze in Sicherheit bringen.
als es die Militärpolizei erlaubt. Man sieht die übermächtige Panzerabwehr noch nicht und schon fliegt was in die Luft. In der Attacke lassen sie schnell Federn, was aber durch den Nachschub ausgeglichen wird, der nie auszugehen scheint. So ist es auch auf der untersten der drei wählbaren Schwierigkeitsgrade nicht einfach, zu gewissen, auf dem mittleren bereits ein Ding der Unmöglichkeit. Für Einsteiger ist Sudden Strike 3 also immer noch nichts, es wendet sich an die Veteranen.

Immerhin kämpfen die eigenen Soldaten dieses Mal ganz von alleine, schießen aber nicht immer auf das wichtigste Ziel. So bekämpft einfache Infanterie nicht ihr feindliches Gegenstück, sondern schießt lieber auf Panzer, in die sie ohnehin keine Kratzer macht. Hier müsst ihr das Feuer der Einheiten leiten, indem ihr auf den Feind klickt. Leider zielen sie mit den allgegenwärtigen Panzerfäusten nicht viel besser, denn die verschießen sie sinnlos auf die lange Distanz. Übermächtig einmal mehr sind sie mit Handgranaten, die Bunker und Gräben leer räumen, als wäre das nichts.