Bäcker gefragt
Ganz anders hingegen präsentieren sich die klassischen Rätsel, die oft viel Zeit in Anspruch nehmen. Zwar gibt es auch hier Aufgaben, die dank all zu offensichtlicher Hinweise schnell erledigt sind.
Meist handelt es sich aber um waschechte Knobeleien, bei denen ihr euren Grips ganz schön anstrengen müsst.
So gibt es anzügliche Schieberätsel, um verschlossene Türen zu öffnen. Geschick und Schnelligkeit sind aber nur einmal gefragt. Manch eines der Rätsel schrammt sogar hart an der Grenze zur Unlösbarkeit entlang, wie etwa jenes, wo ihr den Lebkuchenmann backen sollt. Wer schon mal den Teig für Weihnachtsplätzchen angerührt hat, hat bei der Wahl der richtigen Zutaten einen entscheidenden Vorteil. Alle anderen greifen wohl eher frustriert auf die Komplettlösung zurück.
Morbider Bilderrausch
Habt ihr Still Life trotz Startschwierigkeiten zum Laufen gebracht, präsentiert es sich als alptraumhafter Bilderrausch, der einen krassen Gegensatz zur heilen Welt von Syberia <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3377′)“>
Leider gibt es den Grafik-Mix aus 3D-Figuren vor gerenderten 2D-Hintergründen nur in einer festen Auflösung von 800×600. Weitere Schockmomente bieten die bitteren Antlitze der Mordopfer, die beinahe schon zu realistisch aussehen. Bei manch einem Charaktermodell stimmen die Größenverhältnisse nicht ganz, die etwa die Hände des Streifenpolizisten so groß wie Klodeckel aussehen lassen.
Die nervenaufreibende Thriller-Atmosphäre wird auch durch die vielen rasant geschnittenen Zwischensequenzen gefördert, die immer wieder die Handlung vorantreiben. Der Mörder schlägt stets auf Neue erbarmungslos zu.
Beunruhigender Sound
Die Musik ist die optimale Ergänzung zu den düsteren Hintergrundbildern. Der mysteriöse Sound verbindet sich mit den Szenen wie in einem David Lynch-Film zu einer Einheit, die fast immer bedrohlich wirkt. Die Bilder aus Prag sind mit zeitgenössischer Musik untermalt, die ein wenig mehr Auflockerung bringt.
Die deutsche Sprachausgabe haucht den skurrilen Akteuren erst richtig Leben ein, auch wenn die eine oder andere Stimme nicht ganz passt. Besonders hervorzuheben ist die brillante Stimme Victorias, die dem einen oder anderen Adventure-Fan noch als Kate Walker aus Syberia bekannt sein dürfte und die auch zu dieser eher extrovertierten Rolle perfekt passt.