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Star Wars Pinball VR (Geschicklichkeit) – Die Macht der Kugel

Noch vor dem inoffiziellen Star-Wars-Tag am 4. Mai haben Fans der Science-Fiction-Saga allen Grund zur Freude: Mit Star Wars Pinball VR hieven Lucasfilm Games und die Zen Studios nicht nur altbekannte Flippertische in die virtuelle Realität, sondern präsentieren neben einer coolen Fan-Cave auch Neuzugänge wie The Mandalorian. Für den Test sind wir unter dem Headset in die faszinierende Spielhalle abgetaucht, in der Grenzen zur Realität gesprengt werden.

© Zen Studios / Zen Studios

Überwiegend gelungene Auswahl

An die 20 Tische rund um Star Wars findet man mittlerweile für Pinball FX, der Flipper-Plattform von den Zen Studios. Angesichts dessen mag es auf den ersten Blick etwas enttäuschend erscheinen, dass für den VR-Ableger lediglich sechs von den bereits veröffentlichten Automaten herausgepickt wurden, die aber immerhin von zwei neuen Tischen flankiert werden. Der eine ist thematisch an die Erfolgsserie The Mandalorian, der andere an Sammelfiguren („Classic Collectibles“) angelehnt. Bei den alten Bekannten handelt es sich um die Tische Star Wars Episode IV: A New Hope, Star Wars Episode V: The Empire Strikes Back, Star Wars Episode VI: Return of the Jedi, Rogue One: A Star Wars Story, Star Wars Rebels und Masters of the Force. Das bedeutet zwar, dass man hier auf einige großartig konzipierte Highlights wie die Flipperautomaten zu Darth Vader, Clone Wars oder The Last Jedi verzichten muss, aber bis auf den ziemlich öden Ausflug in die Welt von Rogue One hinterlassen alle anderen Pinball-Maschinen einen guten bis sehr guten Eindruck hinsichtlich des Designs mit gut platzierten Rampen, Bumpern, flackernden Lichtern und motivierenden Aufgaben, für die man schon einen gewissen Flow und Skills entwickeln muss.

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In VR hat man immer alles im Blick. © 4P/Screenshot

Besonders klasse sind die Momente, in denen die Entwickler die Grenze zu realen Flippen sprengen und den Automaten plötzlich neue Ebenen hinzufügen, Figuren und Vehikel im Gehäuse auftreten lassen, Minispiele einstreuen oder sogar Raumschiffe samt Lasersalven durch den Raum schwirren lassen. Das ist nicht nur einfach Pinball, sondern ein echtes audiovisuelles Erlebnis, das manchen Puristen aber zu weit gehen könnte. Zumal die gelungene Kugelphysik mitunter auch durch die „Macht“ beeinflusst wird, wodurch man sich ebenfalls von der Realität entfernt. Aber genau das sind die Momente, wofür ich Star Wars Pinball liebe – in VR noch einen Tick mehr als an einem flachen Bildschirm. Denn hier kommen auch die Figuren und Aktionen neben den Flippertischen viel besser und intensiver zur Geltung, wenn einen z.B. plötzlich Darth Vader anstarrt, einem der Mandalorianer höchstpersönlich Mut zuspricht oder ein Sturmtruppler den Automaten auf einem Speederbike umkreist. Wer es dagegen etwas „gewöhnlicher“ mag, wird im Arcade-Modus fündig. Darüber hinaus gibt es noch die Karriere, bei der man auf vorgegebenen Tischen bestimmte Ziele unter Zeitdruck erfüllen muss, um weitere Kapitel und „Macht-Fähigkeiten“ wie eine Zeitlupen-Funktion freizuschalten.

Hilfe!

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Als Mandalorian greift man auch mal zum Flammenwerfer als Flipper-Ersatz. © 4P/Screenshot

Als kleine Hilfestellung darf man für jeden Tisch eine Texteinweisung auf dem Bildschirm durchblättern oder sich an den Leuchtsignalen bzw. den Anzeigen im Matrix-Display orientieren. Letzteres lässt sich aufgrund der niedrigen Auflösung und dem daraus resultierenden Mangel an Schärfe zumindest mit dem PSVR-Headset leider nicht immer gut ablesen. Trotzdem ist das VR-Erlebnis insgesamt erfreulich immersiv und bietet einen ähnlich exzellenten Überblick wie in der Realität, da man die Kugel immer perfekt im Auge behalten und zusätzlich den Kopf frei bewegen kann. Wer es gerne noch intensiver mag, kann sich mit einer neuen Ansicht auch direkt als Minifigur in den Tisch hinein beamen. Dort erlebt man dann zwar eine außergewöhnliche Perspektive, doch zum Spielen eignet sich diese Ansicht deutlich schlechter; das ist daher nicht mehr als ein spaßiger Zusatz, den man gerne mal ausprobiert, für die Jagd nach Höchstpunktzahlen auf Online-Bestenlisten aber schnell ad acta legt.         

Ab in die Fan-Cave


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Die Bude ist ein Traum für Sammler und Deko-Fans! © 4P/Screenshot

Das könnte man auch von der Fan-Cave behaupten. Aber für jemanden, der mit Freischalt-Kram und Anpassungsoverkill eigentlich nur wenig anfangen kann, habe ich überraschend viel Zeit damit verbracht, diesen traumhaften Hobbyraum herzurichten, den viele Star-Wars-Fans sicher selbst gerne in den eigenen vier Wänden sehen würden. Schon ohne freigeschaltete Inhalte ist die Umgebung der Hammer, durch die man sich völlig frei bewegen darf: An der Decke baumeln schicke Rauschiffmodelle, unter der Treppe hat es sich ein Jabba gemütlich gemacht, bei der Küche entdeckt man das (leider inaktive) Dejarik-Spielbrett aus dem Millenium Falcon und auf der Terasse hält ein schickes XL-Modell eines AT-ST Wache. Erreicht man bestimmte Ziele auf den Tischen, erhält man als Belohnung diverse Poster sowie kleine und große Figuren aus der Welt von Star Wars, mit denen man die Bude nach eigenen Vorlieben gestalten darf. Zudem schaltet man weitere Musikstücke für die Jukebox frei, wobei man auch beim Flippern Auszüge aus dem Original-Soundtrack genießen darf. Dazu zählen nicht nur die großartigen Werke von John Williams, sondern auch Arrangements anderer Künstler wie John Powell oder Ludwig Göransson, die für Ableger und TV-Serien komponieren durften. Zwar hat man es bei der Jukebox versäumt, die englischen Texte zu übersetzen, doch bekommt man in der Regel bei Tischführern & Co. auch deutsche Versionen geboten.

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