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Star Wars: Episode 1 Racer (Rennspiel) – Die rasante Seite der Macht

Genauso plötzlich wie die Neuauflage von Star Wars Episode 1: Racer kurz vor dem angepeilten Releasetermin verschoben wurde, ist sie jetzt überraschend im PlayStation Store und eShop aufgetaucht. Wir sind für den Test ins Cockpit gestiegen, um zu überprüfen, ob nach mehr als 20 Jahren immer noch genügend Spielspaß in dem futuristischen Rennspiel steckt.

© LucasArts / Disney / Aspyr / LucasArts / Disney / Aspyr

Kleine Zeitreise

Es gibt bei mir nicht allzu viele positiven Erinnerungen an den Kinofilm, mit dem George Lucas im Jahr 1999 seine Sternen-Saga mit großen Erwartungen zurück auf die Kinoleinwände brachte, um die Vorgeschichte von Anakin Skywalker zu erzählen und wie er zu Darth Vader wurde. Dabei wirkte die Story zwar durchdachter als bei der zuletzt völlig planlosen Trilogie, die mit Rise of Skywalker kürzlich beendet wurde. Aber schon bei den Prequel-Filmen begann der Stern von Star Wars zu sinken. Wenn es aber etwas gibt, das neben dem fulminanten Schwertkampf mit Darth Maul und dem Soundtrack von John Williams cool war an Episode 1, dann war es ohne Zweifel das Podrennen. Die audiovisuell unfassbar beeindruckende Sequenz setzt damals technische Maßstäbe.  Und als jemand, der sich erst kürzlich nochmal durch den Film gequält hat, kann ich behaupten, dass sich das Podrennen im Film auch heute noch sehen lassen kann.

Für das Spiel, das passend zum Kinofilm von LucasArts zunächst für N64 und PC sowie später auch für Dreamcast veröffentlicht wurde, gilt das leider nicht. Denn Aspyr Media hat wirklich nur das Nötigste getan, um die Vorlage von Nintendos Nebel-Konsole technisch für Switch (und PS4) aufzupeppen. Die geringe Sichtweite erinnert mit häufigen Fade-Ins genauso an das Original wie die furchtbar verrauschte Tonausgabe, unter der neben den Original-Sprachsamples auch der grandiose Soundtrack leidet. Auch die KI scheint im Laufe der Jahre nichts dazugelernt zu haben und agiert weiterhin nach simplen Verhaltensmustern ohne richtigen Biss. Auf der Strecke bei Oovo IV bin ich außerdem mehrmals auf einen Bug gestoßen, bei dem die Rücksetzpunkte in den schwerelosen Abschnitten nicht funktioniert haben und ich das Rennen deshalb neu starten musste.

Alte Tugenden     

Aber es gibt auch positive Aspekte: Obwohl man der angestaubten Kulisse Ursprung und Alter trotz der hochskalierten Auflösung deutlich ansieht, verdient die flotte und ruckelfreie Darstellung zusammen mit der 16:9-Anpassung ein Lob. Im Kern steckt außerdem weiterhin das gleiche Spiel, mit dem man positive Erinnerungen verbindet, die das Remaster zum Glück eher bestätigt als verfälscht. Soll heißen: Episode 1: Racer macht immer noch ordentlich Laune, wenn man mit Highspeed über die Pisten der acht Schauplätze prescht, seine Preisgelder in Upgrades seines Podracers investiert und sich innerhalb der Karriere langsam zur höchsten Klasse vorarbeitet. Wie beim Original hat man die Wahl zwischen 25 Charakteren, darunter Anakin Skywalker, Ratts Tyerell und Fiesling Sebulba. Die Steuerung wurde allerdings leicht modernisiert und geht prima von der Hand: Beschleunigt wird jetzt per Trigger, während man die Podracer ab sofort mit dem Analogstick um 90 Gran drehen darf, um durch enge Spalten zu düsen. Funktionen wie die Luftbremsen, das Gleiten oder die etwas gewöhungsbedürfte Boost-Mechanik bleiben selbstverständlich ebenfalls erhalten. Gleiches gilt für die diversen Innen- und Außenansichten, die man leider vor jedem Rennen wieder neu einstellen muss, weil sich das Spiel nicht bevorzugte Auswahl leider nicht merkt.

Was ist „online“?

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Grafisch hätte man für das Remaster zwar mehr machen können, aber zumindest das Tempo stimmt. © 4P/Screenshot

Neben der Karriere mit ihren Turnieren kann man im Trainig Probefahrten auf den freigeschalteten Strecken unternehmen und sich auf die Suche nach Abkürzungen begeben. Hat man sich einen optimalen Streckenverlauf eingeprägt, kann man sich am Zeitrennen für eine Platzierung in der Bestenliste versuchen. Leider werden die Ergebnisse nur lokal gespeichert – eine Onlineanbindung für den Upload der Ergebnisse, wie es z.B. die Dreamcast-Version damals schon bot, sucht man hier genauso vergeblich wie einen Mehrspielermodus für Rennen über das Internet. Stattdessen muss man sich weiterhin mit Duellen am geteilten Bildschirm für zwei Spieler begnügen. Hier hat Aspyr leider die Chance für eine sinnvolle Feature-Modernisierung vertan.

  1. Man sollte unbedingt vor dem Kauf den Trailer schauen. Flüssig... ja. Aber ich bin doch erschrocken, wie hässlich das Spiel ist (und ich bin bei weitem keine Grafikhure). Sowas will ich 2020 einfach nicht mehr spielen, eckige Polygonhaufen und Matschtexturen wie aus der 32Bit-Frühzeit - nein danke.

  2. Oh Gott frag mich mal. Das war die Zeit, wo ich meinen ersten PC hatte.
    Ich hab Jedi Knight zum Teil irgendwie mit Gamepad gespielt, weil ich Tastatur so ungewohnt fand.
    Mitm Microsoft Sidewinder, der hatte nicht mal Analogsticks.

  3. Jazzdude hat geschrieben: 29.06.2020 17:22 Aspyr haben bereits die Star Wars Jedi Knight Teile absolut lieblos portiert. Ist zwar schön die Teile auf Switch zu haben, aber ein portierter Oldschool Shooter ohne sämtliche Zielhilfe und quasi keinerlei Konfigurationsmöglichkeiten mit den Joy-Cons sind eine absolute Zumutung. Man kann nicht einmal einstellen, nur einmal zu klicken um sich zu ducken.
    Daher werde ich gerne auf diese Portierung verzichten.
    Das erste Jedi Knight hatte ich damals noch mit der normalen PC Tastatur durchgespielt - NUR mit der Tastatur. Ohne Maus. Schlimmer kann’s mit den Joy Cons auch nicht sein ;)

  4. Aspyr haben bereits die Star Wars Jedi Knight Teile absolut lieblos portiert. Ist zwar schön die Teile auf Switch zu haben, aber ein portierter Oldschool Shooter ohne sämtliche Zielhilfe und quasi keinerlei Konfigurationsmöglichkeiten mit den Joy-Cons sind eine absolute Zumutung. Man kann nicht einmal einstellen, nur einmal zu klicken um sich zu ducken.
    Daher werde ich gerne auf diese Portierung verzichten.

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