Spielerisch setzt Star Ocean 3 hingegen auf bewährte RPG-Tugenden wie das Erkunden einer Oberwelt, das Durchkämmen monsterverseuchter Dungeons, regelmäßige Stadt- und Shopbesuche sowie das Aufleveln eurer Party, die im Vergleich zum PSone-Vorgänger von maximal vier auf drei aktive Mitglieder geschrumpft ist. Diese könnte ihr allerdings je nach Situation aus einem Pool von insgesamt zehn Verbündeten beliebig zusammenstellen und individuell ausrüsten und aufleveln. Zwar verbessern sich die Charakterwerte eurer Mitstreiter auch von selbst, aber über die separate Vergabe
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Je nach Entfernung zum Gegner, führt ihr unterschiedliche Spezialattacken aus. |
von Fähigkeitspunkten, kann man zudem persönliche Gewichtungen vornehmen. Das gilt auch für die tatsächlich im Kampf eingesetzten Fähigkeiten, die durch erfolgreiches Benutzen immer effektiver werden.
Dynamisches Trio
Die Kämpfe selbst laufen in Echtzeit ab, wobei ihr auf Knopfdruck beliebig zwischen euren drei auserkorenen Protagonisten hin und her schalten dürft, während die CPU die Kontrolle über die anderen beiden Mitstreiter übernimmt. Die KI macht dabei meist eine ganz gute Figur und lässt sich jederzeit durch taktische Marschrouten beeinflussen. Damit das ganze nicht zu hektisch und chaotisch wird, friert das Kampfgeschehen bei menügestützten Aktionen wie dem Auswählen von Taktiken, Zaubern, Items oder Spezialfähigkeiten ein. Der Spielfluss gerät dadurch aber nur selten ins Stocken, denn schließlich sind die Unterbrechungen nur sehr kurz, allesamt selbst verursacht und die meiste Zeit attackiert man sowieso ohne Menü, denn geblockt wird automatisch und angegriffen und ausgewichen auf Knopfdruck.
Taktischer Prügelspaß
Je nach Länge des Knopfdrucks und Abstand zum Gegner könnt ihr so mit nur zwei Angriffstasten sechs völlig verschiedene Attacken vom Stapel lassen und zu individuellen Kombos verknüpfen. Als Faustregel gilt: Schwache Angriffe sind schnell und treffsicher, können aber geblockt werden, während
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Kleine Auflockerung: Manövriert euer Gefährt heil durch einen baufälligen Stollen. |
schwere Angriffe jeden Block durchschlagen, aber leicht ausgewichen und gekontert werden können. Das Kämpfen in Echtzeit geht jedenfalls locker von der Hand, bietet dank frei wählbarer Kampffähigkeiten jede Menge Freiraum und wird aufgrund ständig neuer Fähigkeiten und Gegner (Verhaltensmuster) so schnell nicht langweilig. Oft hat man sogar das Gefühl, ein knackiges Beat’em-Up zu spielen, wobei wildes Tastenhämmern nur selten von Erfolg gekrönt ist. Fortschrittlich übrigens auch der Verzicht auf Zufallskämpfe – ihr seht potentielle Gegner nämlich schon von weitem und könnt ihnen in der Regel auch problemlos ausweichen.
Zu Tode gezaubert
Gewöhnungsbedürftig ist hingegen das Fehlen gegnerischer Lebensenergieanzeigen im Kampf. Stattdessen wird lediglich ein Wutbalken eingeblendet, der darüber Aufschluss gibt, ob ein Kontrahent momentan blocken kann oder nicht. Wer hingegen wissen will, wann sein Widersacher den Geist aufgibt, muss dies über einen speziellen Scan-Befehl tun, der nicht nur Zeit kostet, sondern bei besonders harten Brocken auch gerne versagt. Interessant ist jedoch, dass man nicht nur nach Verlust sämtlicher Trefferpunkte (HP), sondern auch beim Versiegen seiner Magiepunkte (MP) den Löffel abgibt, was natürlich auch auf eure Gegner zutrifft. Angesichts der Tatsache, dass fast jeder Angriff HP und/oder MP verbraucht, eine nicht zu unterschätzende Komponente.