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Spy Hunter 2 (Arcade-Action) – Spy Hunter 2

Mit der Neuauflage von Spy Hunter gelang Midway 2001 ein beachtlicher Überraschungserfolg, der dem mittlerweile zwanzig Jahre alten Arcade-Klassiker ein zeitgemäßes Comeback bescherte. Inzwischen steht mit Spy Hunter 2 die längst überfällige Fortsetzung am Start. Ob diese den Erfolg nochmals toppen kann, erfahrt ihr im Test.

© Angel Studios / Take 2

Anpassungsfähige Allzweckwaffe

Am unverwüstlichen Spielprinzip hat sich eigentlich wenig geändert: Ihr rast nach wie vor unter Zeitdruck sowohl zu Land als auch zu Wasser durch die Gegend und pulverisiert feindliche Stellungen und Vehikel aller Art – fette Bossgegner inklusive. Dazu vertraut ihr auf diverse Waffensysteme und eure Anpassungsfähigkeit. Euer Bolide kann sich nämlich in Sekundenschnelle von einem Sportwagen in ein Schnellboot oder von einem Motorrad in einen Jetski verwandeln. Neuerdings beherrscht der Interceptor auch die Verwandlung in einen geländetüchtigen Offroader oder ein tiefschneetaugliches Schneemobil. Das ist auch praktisch, denn in Russland, New Orleans, Kambodscha, den Schweizer Alpen und der Antarktis gibt es jede Menge vereistes und unwegsames Gelände. Allerdings sind die insgesamt 18 Missionen viel zu kurz und nur aufgrund des teils recht herben Schwierigkeitsgrads nicht schon nach einer Stunde abgefrühstückt…

Blick nach hinten: Auch lästige Verfolger könnt ihr mit Zielsuchraketen eindecken.

Orientierungsprobleme

Zudem ist das Leveldesign ziemlich öde und unübersichtlich. Oft weiß man gar nicht, wo man eigentlich lang muss oder erkennt Versatzstücke aus früheren Missionen wieder; und auch eurem erweiterten HUD mangelt es teils an Übersichtlichkeit. Wenigstens findet man auf seinen Irrfahrten immer wieder nützliche Abkürzungen oder versteckte Power-Ups, um der feindlichen Übermacht, die auch vor Luftangriffen nicht zurückschreckt, zu trotzen. Dabei ist es um die Intelligenz des Gegners eher bescheiden bestellt: Da rasen Fahrzeuge in ihre eigenen Bodenminen, bleiben völlig unvermittelt stehen oder rammen sich gegenseitig von der Straße. Ihre Zielgenauigkeit ist allerdings erschreckend hoch und euer Fahrzeug schon nach wenigen Treffern schrottreif. Da es auch keinerlei Rücksetzpunkte gibt, hilft meist nur stures Auswendig lernen von Angriffswellen, Formationen, Streckenverzweigungen und Power-Up-Positionen, um nicht ständig ins Hintertreffen zu geraten.__NEWCOL__

Mangelnder Komfort

Leider müsst ihr auch auf eine Streckenkarte oder gegnerische Energiebalken verzichten, könnt mit dem bloßen Auge weiter sehen als euer Radarschirm und habt nur einen eingeschränkt funktionsfähigen Rückspiegel zur Verfügung. Doch wenigstens habt ihr euer Vehikel dank spritziger Arcade-Steuerung die meiste Zeit perfekt im Griff, werdet von einer meist sauber und großzügig arbeitenden Zielhilfe unterstützt und könnt Boxenstopps in mobilen Garagen hinlegen. Neuerdings könnt ihr euch während Reparaturen und Transporten sogar hinter ein Geschütz klemmen und herannahende Feindfahrzeuge abfangen. Auch eure Bewaffnung und Ausrüstung könnt ihr vor jeder Missionen nach eigenen Vorlieben aus einem üppigen Pool an freischaltbaren Frontgeschützen, Raketensystemen, Schilden, Panzerungen und Heckwaffen auswählen und montieren, wodurch umständliche Waffenwechsel während des Fahrens sogar komplett entfallen.

Lahmes Duell: Die Mehrspielermodi sind eher was zum Abgewöhnen…

Technischer Stillstand

Technisch scheint Spy Hunter 2 auf dem Stand des drei Jahre alten Vorgängers stehen geblieben zu sein. Zwar ist das Spieltempo recht hoch und das Spielgeschehen bleibt meist flüssig, aber die Texturen sind matschig, die Farben blass und die Effekte bis auf wenige Ausnahmen unspektakulär. Zudem muss man sich mit deutlichem Pop-Up und hässlichen Landschaften abfinden. Der Interceptor sieht hingegen ganz ordentlich aus und glänzt mit hübschen Echtzeit-Transformationen. Auch die Soundkulisse passt: Die FX sind ordentlich und erklingen in Dolby Surround, während der eher unauffällige Soundtrack zwischen rockigen und elektronischen Klängen munter hin und her wechselt und dabei nur noch selten das klassische Peter-Gunn-Thema aufschnappt.

Ein Gegner weniger: Die Explosionen sehen teils gar nicht mal so übel aus.
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