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Sports Champions (Sport) – Sports Champions

Was Wii Sports für Nintendos Fuchtelkonsole war, soll Sports Champions für die PS3 werden: Eine kleine, aber feine Auswahl an sportlichen Minispielen, die voll auf den Spaß in der Gruppe und den neuen Move-Controller zugeschnitten werden. Auf der Wii faszinierten die Duelle beim Bowlen, Tennis & Co vor allem durch das neuartige Spielgefühl. Zieht dieser Joker auch hier?

© Zindagi Games / Sony

Familiensport

Da Sony schon beim Move-Controller fleißig von Nintendo kopiert hat, wollte man bei Sports Champions scheinbar nicht ganz so offensichtlich von der Vorlage abkupfern und hat sich deshalb für andere Disziplinen entschieden, als man sie bei Wii Sports vorfindet: Statt Tennis gibt es hier Tischtennis, der Boxring wird gegen eine Gladiatorenarena ausgetauscht und wer hier eine Runde Bocca spielt, wird das Bowling kaum vermissen. Auch für das Golfspiel hat Sony einen würdigen Ersatz gefunden:

Simpel, aber trotzdem spaßig: Beim Beach-Volleyball wird es vor allem in der Gruppe spannend.
Frisbee – wobei man sich die Scheibe nicht gegenseitig zuspielt, sondern sie ähnlich dem Golf als Erster ans vorgegebene Ziel auf dem Parcours befördern muss. Zusätzlich warten auf die Sport-Aspiranten noch Ausflüge zum Bogenschießen sowie an den Strand zum Beach-Volleyball.

Viel Abwechslung

Dabei wird man auf Wunsch an jede Disziplin mit einem ausführlichen Tutorial heran geführt – viel spielerische Tiefe wird dabei allerdings nicht geboten. So spielt z.B. der Wind beim Frisbee oder Bogenschießen keine Rolle. Höchstens das Tischtennis hat etwas mehr Komplexität zu bieten, da man dem Ball je nach Schlägerhaltung auch noch einen Drall verpassen kann. Oft genug passiert genau das auch ungewollt – ganz verlässlich ist die Steuerung mit dem Move-Controller hier also nicht. Zumindest wird man hier aber vor dem Aufschlag Zeuge, wie schnell und präzise die Bewegungen des Controllers erfasst und auf den virtuellen Schläger umgesetzt werden. Das erweist sich z.B. auch beim Bogenschießen als Vorteil: Mit einer ruhigen Hand kann man die Ziele trotz einer leichten Verzögerung herrlich genau anvisieren. Das „Beachen“ erinnert dagegen mehr an ein Reaktionsspielchen, bei dem man im richtigen Moment eine Bewegung zur Ballannahme ausführen muss – nämlich genau dann, wenn sich eine kleine Kreis-Anzeige grün färbt. Trotzdem ist das Beach-Volleyball vor allem in der Gruppe spaßig, da hier bis zu vier Leute gleichzeitig um Punkte kämpfen können,
Beim Tischtennis wird nicht jeder Schlag so ausgeführt wie eigentlich gewünscht.
während man in anderen Disziplinen nur nacheinander antreten darf oder wie im Fall des Gladiatorenkampfes auf zwei Teilnehmer beschränkt wird.

Nervige Kalibrierungen

Schön: Einige Disziplinen wie der besagte Gladiatorenkampf oder auch Bogenschießen lassen sich optional auch mit zwei „Move-Vibratoren“ gleichzeitig steuern – und das sehr viel komfortabler. Beim Volleyball darf man bei mehr als zwei Spielern allerdings nur noch einen Controller pro Sportler benutzen, da die PS3 nicht acht gleichzeitig registrieren kann. Neben einem freien Spiel bietet Sports Champions für jede Disziplin noch einen kleinen Karrieremodus mit steigendem Schwierigkeitsgrad an, bei dem man auch weitere Figuren freischaltet. Einen Editor zum Erstellen eigener Sportler gibt es leider nicht. Auch technisch darf man nicht viel erwarten: Die Präsentation liegt zwar deutlich über Wii Sports, ist aber auch hier zweckmäßig und damit höchstens durchschnittlich gehalten. Ein viel größeres Problem ist allerdings die Kalibrierungsprozedur, die man bei jeder einzelnen Disziplin immer wieder über sich ergehen lassen muss: Zunächst muss man sich in ein Feld stellen und die Move-Taste drücken. Anschließend gilt es den oder die Controller in Schulterhöhe zu halten. Wieder Move-Taste. Dann die Arme wieder runter hängen lassen. Move-Taste. Und zu guter Letzt muss man den Controller auch noch in Gürtelhöhe positionieren und das Ganze bestätigen. Es wäre okay gewesen, das alles bei Spielstart einmal pro Spieler zu machen – oder falls sich die Teilnehmer zwischendurch ändern. Dass ich aber vor jeder neuen Disziplin gezwungen werde, die Kalibrierung erneut durchzuführen, ist einfach nur nervig.