Der Schwung, der die Welt bedeutet
Technisch ist Web of Shadows auf PC, 360 und PS3 im Großen und Ganzen identisch, wobei die 360-Version den harmonischsten Gesamteindruck hinterlässt: Auf der PS3 ruckelt’s gelegentlich ein wenig, auf dem PC dagegen sehr – das Spiel ist unerwartet hardwarehungrig! Allen Varianten gemein ist, dass im dritten Kapitel wesentlich
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Das herrlich lustvolle Schwingen durch New Yorks Straßen ist nach wie vor das Highlight des Spiels – nur selten hat man sich schwereloser gefühlt! |
Von oben beseh’n ist alles schön – aus der Nähe bröckelt die Faszination dann schon eher: Die Straßen sind zwar gut bevölkert, aber hauptsächlich mit Klon-Passanten und immergleichen Autos. Den Häusern mangelt es an Details, es gibt viele Pop-Ups und Fade-Ins, verschwindende und unerwartet auftauchende Objekte gehören zur Tagesordnung – als »Stadt-Simulation« ist z.B. GTA 4 weitaus beeindruckender. Darüber hinaus ist die Kameraführung teilweise extrem chaotisch: Besonders bei den Gefechten an Wänden, wird teilweise wild geschwenkt und rotiert, gelegentlich findet man sich unerwartet am Boden wieder, ohne dass man genau erklären kann, wie man da hin gekommen ist. Verschärft wird diese Situation, wenn ihr euch per Tastendruck auf einen bestimmten Gegner fixiert – am Boden und in der Luft klappt das prima, an Wänden ist die Übersicht damit völlig für die Katz.
Wiiderholungstäter
Die unterhaltsamen Dialoge wurden bereits angesprochen, auch sonst leistet sich die akustische Seite des Spinnenmannes kaum eine Blöße: Während des freien Schwingens werdet ihr hauptsächlich von herrlich beruhigendem Rauschewind begleitet, der sich zu den gedämpften Geräuschen der Stadt gesellt. Nur selten gibt es in diesen Momenten Musik – die hebt sich ihren Auftritt für die actionreicheren Momente auf, in denen sie dann auch gleich richtig abgeht!
Die Wii-Version bietet ziemlich genau einen großen Vorteil: Das Spiel ist hier das gleiche, ohne Einschränkungen. Allerdings wird diese Freiheit mit erheblich schlechterer Technik erkauft – die Häuser sind ein grauer Einheitsbrei, die Texturen sind matschig, es gibt massig Pop-Ups und extrem viel Geruckel. Darüber hinaus ist die Steuerung mal wieder sehr gewöhnungsbedürftig, besonders die Aktionen, die das Schütteln von Wiimote oder Nunchuk beinhalten, gehen einfach nicht flüssig von der Hand: Um frei zu schwingen müsst ihr mit der Fernbedienung wackeln, dann mit der A-Taste loslassen, dann wieder wackeln, und immer so weiter – das macht auf Dauer vielleicht Muskelkater, aber keinen Spaß. Mit der anderen Hand wählt ihr entweder ein Ziel (oben/unten schütteln) bzw. wechselt den Anzug (links/rechts gezappelt) – was im Eifer des Gefechts natürlich eher regelmäßig als gelegentlich danebengeht. Und da die Kamera wenig flüssig mit dem Digipad nachkorrigiert werden muss, ist gerade der faszinierendste Aspekt, das Schwingen, an der Wii mehr Arbeit als Freude – und Kämpfe gehen ebenfalls einfach nicht locker von der Hand. Ein Trost: Auch auf der Nintendo-Plattform sind die Ladezeiten sehr kurz geraten. Abschließend noch eine Empfehlung an PC-Spieler: Bittebittebitte spielt Web of Shadows nur mit einem guten Gamepad (das 360-Pad wird nativ unterstützt). Ganz ehrlich: Mit Tastatur und Maus wollt ihr es nicht spielen. Wirklich nicht!