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Spider-Man 2 (Action-Adventure) – Spider-Man 2

Spider-Man begeistert die Kinogänger. Doch Peter Parker kehrt nicht nur auf die Leinwände zurück, sondern möchte mit Spider-Man 2 auch auf Konsolen zeigen, dass Treyarch aus einer großen Lizenz ein großes Spiel machen kann. Da der Vorgänger getrost zu den besseren Film-Versoftungen gezählt werden kann, scheinen die Chancen nicht schlecht zu stehen. Wir haben uns im Test durch New York geschwungen und Doc Ock zum Kampf herausgefordert!

© Treyarch (Konsolen) / The Fizz Factor (PC) / Activision

Bei den Zivilisten fällt allerdings auch auf (vor allem, wenn man Aufträge annimmt), dass sich die Gesichts- und Kleidungstexturen schnell wiederholen. Auch Auto-Varianten werdet ihr wenige zu sehen bekommen.

Für die Zwischensequenzen hat man sich gegen die einfache Lösung entschieden, einfach Filmszenen einzuspielen und setzt stattdessen auf einen Mix aus CG-Videos und Cut-Scenes in Spielgrafik.
Die sauber produzierten Videos orientieren sich allerdings stark an der Optik der Filme und glänzen mit ähnlichen Schnitten.

Vor allem nachts vermittelt die Optik der Stadt eine feine Atmosphäre.

Bei den Sequenzen mit der In-Game-Engine wirkt im direkten Vergleich auch vieles statisch, was im Falle der Treffen zwischen Peter Parker und seinen Freunden auf die vergleichsweise kleinen Polygonzahlen zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu sind die Szenen mit Black Cat allerdings deutlich besser.

Bei den Animationen sticht natürlich Spider-Man hervor, der sich geschmeidig durch die Straßen schwingt und auch in den Kämpfen eine gute Figur abgibt.
Die Gegner hingegen (mit Ausnahme der Bosse) haben meist nur wenige Bewegungsphasen und die zivile Bevölkerung stelzt eher unbeteiligt durch die Stadt.

Doch alles in allem haben die Entwickler eine durchaus beeindruckende Leistung abgeliefert, die sich stilistisch irgendwo zwischen den Filmen und den Comics eine Nische gesucht hat.

Versionsunterschiede

Jede Fassung für sich sieht gut aus. Schaut man die Versionen parallel an, fallen jedoch einige Unterschiede auf: So hat die PS2 z.B. deutlich gröbere Texturen als die Kollegen und lässt es hin und wieder an Perspektivenkorrektur mangeln. Zusätzlich wurden die Scheiben der Fahrzeuge mit einem vollkommen unnatürlich wirkenden Spiegeleffekt versehen, der einfach nur schlecht aussieht. Außerdem kann es auf der PS2 gelegentlich zu kleinen Bildraten-Einbrüchen kommen, die das Spiel aber nicht beeinflussen.

Wer geschickt ist, kann sich an einem Helikopter „verankern“ und einen Rundflug genießen.

Und auch, wenn man den „Nintendo-Weichzeichner“ nicht mag, der u.a. auch in Harry Potter eingesetzt wurde, passt er hier wunderbar, da er kleinere Schwächen im Texturbereich behebt und zusätzlich den Comic-Charakter unterstreicht und so die Cube-Variante fast auf das Niveau der klaren Xbox-Fassung hebelt.
Dafür allerdings ist die Übersichtskarte steril. Nichts bewegt sich, während auf PS2 und Xbox kleine Autos (nicht identisch mit der Echtzeitspielwelt) durch die Straßen fahren.

Totenstille

Die akustische Kulisse New Yorks lässt auf lange Sicht stark zu wünschen übrig und hilft wenig, um das Großstadtflair zu vermitteln, das vom Big Apple ausgeht. Statt wild hupender Taxis samt fluchender Fahrer und dem Lärm von verstopften und belebten Straßen, herrscht größtenteils Stille. Dadurch geht letzten Endes viel von der Atmosphäre flöten, die von dem großen Gebiet ausgeht, das man durchstreifen und –schwingen kann.
Die sich schnell abnutzenden Sprachsamples gehen einem leider auch nach spätestens der Hälfte des Spieles auf den Nerv – was bei den Missionsbeschreibungen noch schwerer wiegt, da man diese nicht abbrechen kann.
In den Cut-Scenes hingegen zahlt sich aus, dass für alle relevanten Rollen (inkl. des herrlich zynischen Kommentators) die original Synchronsprecher verpflichtet wurden. Auch die Charaktere, die nicht im Film auftauchen –allen voran Black Cat- wurden gut besetzt.

Bei den Soundeffekten gibt man sich sparsam effektiv: Alles passt, bietet aber zu wenig Abwechslung. Und dank des Original-Soundtracks kommt bei dem Abenteuer in den Straßenschluchten New Yorks endlich die Atmosphäre auf, die die Umgebungsgeräusche nicht vermitteln können.