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SpellForce 2: Shadow Wars (Taktik & Strategie) – SpellForce 2: Shadow Wars

Die deutsche Spielepresse ist sich einig: SpellForce 2 ist fantastisch. Da gehen Kollegen „Klappmesser in der Hose“ auf, da wird ein Anwärter auf das „Spiel des Jahres“ ausgerufen, sogar Oblivion getoppt und ein Award nach dem anderen vergeben. Wir sind anderer Meinung: SpellForce 2 ist gut – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Wir können das Spiel von Phenomic durchaus empfehlen, aber nicht in den nationalen Jubel einstimmen.

© Phenomic / JoWooD, Deep Silver

Fazit

Ich habe ein Déjà-review: Deutschland jubelt SpellForce 2 in den siebten Spielspaßhimmel, aber ich kann die Faszination nicht nachempfinden – genau so wie beim Vorgänger anno 2003. Der Funke will einfach nicht überspringen. Dabei müsste es zünden: Ich liebe Rollenspiele, ich liebe Strategiespiele. Aber dieser Mix ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. In Sachen Feldtaktik und Party-Interaktion hinkt SpellForce 2 dem Genre-Standard einfach hinterher. Formationen? Emotionen? Physik? Alles Fehlanzeige. Rollenspieler finden wenig zum Experimentieren und Individualisieren, Strategiespieler zu wenig zum Taktieren und Gruppieren. Das automatisierte Click&Fight-System erstickt Schlachtadrenalin schon im Keim und die Kommunikation innerhalb der Heldengruppe ist viel zu oberflächlich. Trotzdem bietet SpellForce 2 insgesamt ein gutes Spielerlebnis: Das liegt vor allem am mächtigen Dreigestirn Umfang, Komfort und Kulisse. Vor allem Einsteiger wird es mit seiner wunderbaren Landschaft, seinen wuchtigen Kompositionen und der Vielzahl an Quests und Kreaturen betören. Die Benutzeroberfläche ist perfekt, die Wege sind kurz, die Karriere zwischen Kampf und Magie immer übersichtlich und die Story will kein Ende nehmen. Satte 60 Stunden Spielzeit, dann noch die Multiplayer-Modi! Ein großer Pluspunkt ist auch die Befehlsübergabe an Offiziere – das ist originell und sorgt für Zweifrontenspannung. Und sobald ein Titan zusammen mit flatternden Gargoyles den Bildschirm füllt, sind für kurze Zeit auch einige Schwächen vergessen. Aber wo bleibt die Spieltiefe für die Leute, die schon mehr als Diablo und WarCraft 3 gespielt haben und nicht in Automatismen und Leichtigkeit versinken wollen? In welchem Bereich ist SpellForce 2 wirklich wegweisend? Kurzum: Ihr bekommt an der Oberfläche viel Erstklassiges, in der Substanz sowohl Gutes als auch Durchschnittliches, aber in der Tiefe nichts Herausragendes für euer Geld.
  1. Überaus löblich, wie sich 4Players nicht von Hype anstecken und durch deutsche Entwickler zureden lässt. Die Bewertung passt zur internationalen Meinung:
    http://www.gamerankings.com/htmlpages2/ ... lforce%202 Durchschnitt: 80 %
    während die deutsche Jubelpresse http://www.pcgamesdatabase.de/gameinfo.php?game_id=1751 durchschnittlich 88,1 % vergab (wäre 4Players herausgerechnet, wäre der Schnitt wohl über 90 %).
    Auch hier sieht man mal wieder, wie deutsche Entwickler und die Werbepresse, getarnt als seriöse Konsumentenberater, die Leser veräppeln.
    Bravo 4Players :)

  2. Ach, Spellforce ist toll. Allerdings vor allem als irre langer Kinofilm, der mit Effekten, Details und viel Liebe zum Spiel herkommt.
    Für ein Strategiespiel sind die Animationen wirklich schick, besser als in Oblivion dazu auch noch.
    viel zu entdecken, viel zu sehen und wer mal von Supreme Commander oder CoH eine Verschnaufpause braucht (weil, nennen wir es so, die beiden Titel sind anstrengend), ist mit diesem Teil immer gut bedient.
    Und wann hatte ein Spiel das letzte Mal 60 Stunden Spielzeit? Bei mir wars Oblivion, allerdings nur dank der Fangemeinde, die immer wieder neue, tolle PlugIns brachte

  3. Zum Beispiel hat der Tester ganz offensichtlich auch noch nie was von der "Folgen"-Funktion gehört, die das Problem der unterschiedlichen Fortbewegungsgeschwindigkeiten eliminiert und dafür sorgt, dass genau die Einheiten zuerst ankommen, die man auch vorn haben will. :lol:
    Naja, ich bin jetzt schon ein ganzes Stück im Spiel fortgeschritten und meine Meinung über den Test bestätigt sich. Ein paar Punkte (z.B. Wegfindung) sind auf jeden Fall kritikwürdig, im großen und Ganzen kann man den Test aber wieder knicken.

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