Als Space Channel 5 Ende 1999 für Dreamcast erschien, hat sich Ulala umgehend in mein Herz getanzt: Ich mochte das Senso-Prinzip, gepaart mit dem ansprechenden Design und den lässig-groovigen Soundtrack-Arragements – nicht zur vergessen den Auftritt von Space Michael (Jackson). Trotz der simplen Spielmechanik wirkte das Musikspiel von Tetsuya Mizuguchi herrlich frisch, angenehm abgedreht und ziemlich cool. Entsprechend glücklich war ich, als sich mit dem VR-Ableger ein Comeback der Kult-Marke ankündigte.
Gute VR-Anpassung
Im Kern ist es Grounding Inc. gut gelungen, das Spielprinzip von damals auf die Bewegungssteuerung mit den Move-Controllern und die Verlagerung in die virtuelle Realität zu übertragen. Hier schlüpft man nicht in die Rolle von Reporterin Ulala, sondern einer der Mit-Tänzerinnen. Am Verlauf ändert das nichts: Noch immer muss man die Bewegungen und Aktionen der Aliens oder anderer Vortänzer taktgenau nachahmen. Aufmerksame Spieler entdecken außerdem kurz eingeblendete Symbole, wofür man bei rechtzeitiger Berührung belohnt wird. Weil man nicht länger Knöpfe und Tasten drücken muss, hat man das Tempo im Vergleich zum Dreamcast-Vorbild aber spürbar reduziert. Zudem werden im VR-Spiel deutlich mehr Posen eingestreut, bei denen man sogar noch mehr durchatmen kann. Generell ist der Schwierigkeitsgrad eher niedrig angesetzt und lässt sich auch nicht anpassen – kein Vergleich zum schweißtreibenden Gefuchtel bei Beat Saber oder dem Anspruch eines Audica. Trotzdem kann man in den Optionen sogar noch einen Modus aktivieren, in dem man nicht länger versagen kann, wenn man zu viele Aktionen versemmelt, muss im Gegenzug dann aber auf Trophäen verzichten.
Keine direkte Umsetzung
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Bei jedem neuen Spielstart gilt es, zunächst eine Kalibrierung durchzuführen. © 4P/Screenshot
Der witzlose Arcade-Modus gießt nur noch mehr Öl ins Feuer der Ernüchterung, denn er besteht lediglich aus dem ersten Level der Story-Kampagne, den man hier wahlweise mit Lou oder Kee absolvieren darf. Der Unterschied besteht allerdings nur darin, ob man link oder rechts hinter Ulala positioniert wird. Am Ende der etwa fünfminütigen Tanzeinlage wird schließlich festgehalten, welche Einschaltquote man erreicht hat. Mal ernsthaft: Dafür braucht es wirklich einen separaten Modus? Dazu nicht einmal Online-Bestenlisten? Sorry, aber das alles ist einfach nur ein schlechter Witz! Schade auch, dass es keine direkten Tanzduelle mit anderen Spielern gibt.
Immer schön posieren
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Zusammen mit Ulala rettet man die Welt, indem man die vorgegebenen Tanzbewegungen und Posen taktgetreu nachmacht. © 4P/Screenshot
Was findet man sonst noch in diesem Sparpaket? Einen Zuschauer-Modus, bei dem die einzige Interaktivität darin besteht, zwischen den wenigen verfügbaren Kamerapositionen durchzuschalten. Außerdem stehen drei verschiedene Outfits für Ulala im Optionen-Kleiderschrank zur Verfügung. Obwohl man Story und Dialoge vernachlässigen kann, sei trotzdem angemerkt, dass nur englische und japanische Tonspuren zur Auswahl stehen und es im Gegensatz zum Dreamcast-Auftritt hier keine deutschen Untertitel gibt.
Uff. Schade. Na dann irgendwann mal im Sale.