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Sniper Elite V2 (Shooter) – Des Meisterschützen neue Kleider

Gefühlt vergeht momentan keine Woche, in der nicht irgendein Spiel nach Jahren als Neuauflage auf einem anderen System (zumeist Switch) oder als Remaster-Version veröffentlicht wird. In der illustren Riege, in die sich zuletzt Saints Row The Third, Final Fantasy 12 oder Dragon’s Dogma einreihten, kann man nun auch die Scharfschützen-Action Sniper Elite V2 Remastered begrüßen. Wir haben für den Test erneut auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs ums Überleben gekämpft.

© Rebellion / 505 Games / Mastertronic

Eine Kugel macht den Unterschied

Berlin wird von alliierten Bombern angegriffen. Flaks feuern unentwegt Geschosse in den Nachthimmel. Doch der Lärm stört mich nicht – ganz im Gegenteil. Er hilft bei der Tarnung. Hinter einer Mauer kann man kauernd Schutz suchen, so dass die deutschen Wehrmachtssoldaten einen nicht bemerken. Übrigens auch nicht ihren Kameraden, den man aus kurzer Distanz erledigt hat. Dabei ist das Versteck für den abgelegten Körper eher schlecht ausgewählt. Doch die Zeit war zu knapp, um einen besser geschützten Ort für ihn zu suchen. Etwas später zeigt ein Blick durch das Fernglas mein Ziel in etwa 200 Meter Entfernung, es können auch 250 sein – ein hochrangiger deutscher Wissenschaftler. Man legt an – ohne Bedenken, entdeckt zu werden. Sollte einer der Infanteristen aufmerksam werden, muss er erst mal in diesen Raum kommen. Und er wird dabei die zur Absicherung ausgelegten Landminen und Stolperdrähte vermutlich übersehen. Die Konzentration gilt nur dem Ziel, dem einzigen Schuss, der jetzt noch zählt.

Man hat sein Gesicht direkt im Zielfernrohr. Man leert die Lunge und senkt dadurch die Herzfrequenz, um das Gewehr so ruhig wie möglich zu halten. Die Zeit läuft verlangsamt. Um die Kugel-Gravitation auszugleichen, legt man etwas höher an. Der Moment ist gekommen. Der Schuss hallt durch die Nacht. Er hatte keine Chance. Die Kugel durchschlägt seinen Unterkiefer, bahnt sich einen Weg durch die Luftröhre und zerschmettert seine Wirbelsäule, bevor sie seinen Körper wieder verlässt, an Wucht verliert und deformiert in der Wand stecken bleibt. Doch der Auftrag ist noch nicht vorbei. Man muss noch ein paar Ziele auszuschalten – und hat nicht mehr viel Zeit: Während deutsche und russische Streitkräfte um die Vorherrschaft in der Hauptstadt kämpfen, ist eine V2-Rakete mit tödlichem Nervengas auf London gerichtet…

Atemlose Spannung…

Die Intensität und situative Spannung, die Sniper Elite V2 bei seiner Urveröffentlichung im Jahr 2012 bot, hat auch noch heute Bestand. Die Fortsetzung des Scharfschützenspiels aus dem Jahr 2005 zeigte seinerzeit ungewöhnliche Action, die bis auf wenige Ausnahmen weiterhin gut funktioniert und nur selten von den zwischenzeitlichen spielmechanischen Entwicklungen abgelöst wird. Nicht nur, weil man sich mit dem namenlosen amerikanischen Held in der Endphase des Zweiten Weltkriegs als Szenario angenehm von dem unterschied, was damals mit Gewehren und Kugeln um sich schmiss. Sniper Elite V2 erschien in

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Für die Remastered-Version von Sniper Elite V2 hat Rebellion viele visuelle Elemente optimiert oder neu gestaltet. Das Ergebnis: Die Kulisse sieht annähernd zeitgemäß aus. © 4P/Screenshot

einer Phase, in der die Zweitweltkriegs-Übersättigung, die den Shooter mit zahllosen Medal of Honors, Call of Duties etc. seinerzeit ergriff, gerade wieder abflaute. Nachdem man in den einschlägigen Serien damals zunehmend auf zeitgenössische und futuristische Szenarien setzte, fühlte man sich im zerbombten Berlin wieder eigentümlich wohl.
 
Doch es war nicht nur das Szenario, das einen ans Pad zog und auch heute noch seine Reize hat. Rebellion setzt hier nicht auf ein wildes Schusswechsel-Stakkato, sondern schafft es in den besten Momenten, für eine atemlose Spannung zu sorgen, bei der man für überlegtes Vorgehen und Schleichen im Schatten belohnt wird. Bleibt man unentdeckt, spioniert das Gebiet mit dem Fernglas aus und schafft man es, sich über Fallen die ggf. nach einem suchenden Feinde vom Hals zu halten, während man die Truppen mit seinem Scharfschützengewehr im wahrsten Sinne des Wortes auseinander nimmt, hat man eine deutlich höhere Überlebenschance.


  1. kleinermannlangerbart hat geschrieben: 18.05.2019 13:18 ...
    Wie du dir raus nimmst eine Mehrheit mit deiner Meinung "repräsentieren" zu wollen, ohne dies untermauern zu können, ist wirklich bemerkenswert.
    Wie du selber sagtest:
    Natürlich war meine Aussage etwas verallgemeinernd, allerdings wollte ich auch nicht mit schwierig zu belegenden Prozentangaben um mich werfen.
    Dx1 und ich haben nicht das Vertrauen in 4Player Tests verloren.
    Du hast offensichtlich diesen Vertrauensverlust erlebt.
    Hier im Thread ergibt sich also aktuell ein 2:1 Verhältnis.

  2. sabienchen hat geschrieben: 18.05.2019 13:01
    kleinermannlangerbart hat geschrieben: 18.05.2019 12:54
    sabienchen hat geschrieben: 18.05.2019 11:47 Also hier im Thread bist du in der Minderheit. :Häschen:
    Woraus entstammt also deine falsche Überzeugung, eine Mehrheit zu repräsentieren?
    https://www.metacritic.com/game/pc/doom
    ?
    Wir sprachen nicht über Doom SpielspaßZahl, sondern dass die Mehrheit nicht "das Vertrauen in die Aussagekraft der Tests verloren" hätte.
    a) es ging hier spezifisch nur um Mathias Urkel und b) mit meinen genannten Argumenten und der Quelle habe ich ausreichend bewiesen, dass dies aufgrund der Diskrepanz einen Vertrauensverlust impliziert. Um es verständlicher auszudrücken: du bist wortwörtlich unwichtig solange du keine weiteren Informationen mitbringst.

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