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Sleeping Dogs (Action-Adventure) – Sleeping Dogs

Sandbox, oder Sandkasten… ich kann den Begriff nicht ausstehen! Hier buddeln, da eine Burg bauen, dort einen Kuchen backen: Offene Welten nach Rockstars Gusto dienen als anarchische Minispielsammlung – das intensive Drama aber, das sich vor der Kulisse eines miefenden Großstadtmolochs abspielen könnte, wird meist nur angerissen. Sleeping Dogs versucht es in Hongkong, einem ebenso eindrucksvollen wie unverbrauchten Schauplatz. Entbrennt im Bandenmilieu der Betonwüste der starke Krimi, der die offene Welt zu mehr als einem Spielplatz macht?

© United Front Games / Square Enix

Fazit

Harte Schlägereien, rasante Verfolgungssprints, Charakterentwicklung, Online-Herausforderungen und Minispiele: Sleeping Dogs hat in den offenen Welten aus Ost und West sehr viel für sich entdeckt. Keiner der Bausteine wächst über sich hinaus, aber Sleeping Dogs fügt sie souverän zusammen. Die Kämpfe, die Schusswechsel und die vielen kleinen Aufgaben sind alle unterhaltsam, haben aber alle spielerische Schwächen. Die Geschichte beginnt hingegen schwach, steigert sich jedoch in fulminante Höhepunkte. Mich ärgert allerdings, dass sich Sleeping Dogs so kampflos in sein Schicksal ergibt: Als könne es sowieso keinen anderen Weg geben, wirft es Drama, Minispiel und Nebenquest zu beliebig übereinander. Es fehlen sanfte spielerische Übergänge sowie erzählerische Hintergründe, mit denen ich ruhige Momente aktiv und damit emotional erleben kann. Mir fehlt die logische Verknüpfung des anarchischen Sandkastens mit dem erzählerischen Rahmen. Wäre Sleeping Dogs das gelungen, könnte es eine packende Milieustudie sein. So bleibt es unterhaltsame, aber auch gewöhnliche Action in offener Welt.