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Simon the Sorcerer 5: Wer will schon Kontakt? (Adventure) – Simon the Sorcerer 5: Wer will schon Kontakt?

Simon the Sorcerer 5 wurde ebenso unvermutet angekündet wie veröffentlicht. In dem Adventure mit dem seltsamen Untertitel „Wer will schon Kontakt?“ dreht sich alles einmal mehr um eine aberwitzige Verschwörung, die die Zauberwelt ins Wanken bringt. Behalten die Aliens die Oberhand oder kann Weltenretter Simon noch mal alles hinbiegen?

© Silver Style Entertainment / The Games Company

Witziges Wiedersehen

Letztlich gibt es ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren wie Rotkäppchen samt Wolf. Immer wieder trifft man in den Kapiteln auf skurrile Typen, mit denen man sich unterhalten kann. Trotz angekündigter Wahlmöglichkeit spielt es zwar

Die schrägen Typen sind meist witzig, was der Spieler so von sich gibt, spielt jedoch kaum eine Rolle.

keine große Rolle, was man sagt, aber bis auf einige Ausnahmen wird man gut unterhalten. Gerade einmal im vierten Kapitel gibt es verschiedene Lösungswege, sonst ist trotz Multiple Choice alles hübsch linear. Zwar gibt es auch recht nervige Gesellen wie den Sumpfling, der an Jar Jar Bings aus Star Wars erinnert, aber auch Highlights wie Rotkäppchen, das immer noch so beinhart ist wie im Vorgänger. Es ist einfach köstlich, wie die Emanze jeden dummen Spruch von Simon rotzig kontert. Sie hat auch eine passende berlinerische Schnauze, was nicht für jeden virtuellen Kollegen gilt.

Überhaupt ist der Humor dieses Mal doch eine Ecke gelungener, da sich unwitzige Passagen in Grenzen halten. Es gibt zwar immer noch die langatmige Stellen, aber die wurden deutlich gestrafft, so dass man nicht mehr stundenlang durch die Gassen irrt. Zudem ist der Humor eine ganze Ecke verrückter als beim viel zu kindischen vierten Teil. Simon z.B. schaut sich auf seiner Videokamera ein Filmchen an, bei dem er seine Freundin oben ohne aufgenommen hat. Das sei zu hart für Youtube, gibt er zum Besten. Solche Seitenhiebe auf alles Mögliche zünden dieses Mal besser. Was könnte verrückter sein als ein Geist, der sich für Siegmund Freud hält und als Barkeeper arbeitet. An A Vamypre Story kommt das teils ran – auch wenn Sam & Max unerreicht bleibt.

Grafisch erwachsener

Auch optisch hat sich Zauberlehrling seit dem letzten Teil gemacht, da der puppenhafte Look von Everlight weitgehend

Das sieht doch schon eher wie ein großes Abenteuer als noch bei Teil 4.

aufgelockert wurde. Es handelt sich zwar immer noch um eine bunte Comic-Grafik, aber eben eine mit der man leben kann. Nahaufnahmen, die zu nah rangehen, werden weitgehend vermieden, was der Glaubwürdigkeit zu Gute kommt. Einzig die weiblichen Wesen sehen immer noch so süßlich aus, als wären sie einer Kinderstube entsprungen. Scheinbar hat man bei Silver Style langsam begriffen, dass dieser vermeintlich kindgerechte Stil viele abschreckt, die Simon noch von früheren Auftritten kennen.

Man hat sich zwar bemüht, etwas mehr Schwung in die Märchenwelt zu pumpen, aber rundum gelungen ist das nicht immer. Viele Bewegungen sehen immer noch ungelenk aus und die Akteure stehen blöd in der Gegend rum, ohne sich groß zu rühren. Das ist auch das Problem der Zwischensequenzen, wo es mal um Action geht. Die Videos, bei denen was in Luft fliegt, sind schlicht lächerlich. Da ist zwar Rotkäppchen zu sehen, aber eben nicht, wie sie die Tür eintritt. Und die herumtollenden Aliens sehen so aus, als würde sie in einem Billigstreifen von Ed Wood mitspielen und mit Spielzeugpistolen durch die Gegend rennen – von den fiesen Blechstimmen ganz zu schweigen.