In den 2D-Abschnitten bekommt man es anfangs mit Feindesware wie Ninjas oder Soldaten zu tun – später wird es mit Riesententakelhirnen deutlich abgespaceter. All diese Standard-Widersacher lassen sich mit ein paar Kunai bzw. gut gezielten Schwerthieben schnell aus den Wickelsocken hauen, wobei man oft genug erstmal an sie rankommen muss; die Block-Taste ist in diesem Spiel sehr wichtig! Und natürlich spielt sie auch bei den Bosskämpfen eine Rolle: Egal ob Kill Bill-kompatibler weiblicher Ninja im Schnee, Panzerfahrzeug (das man mit Wurfmessern zerlegt), Kryborg oder Hubschrauber – die Obermotze haben alle schnell durchschaubare Angriffsmuster, die sich ständig wiederholen. Manche können von Spielern mit übermenschlichen Reflexen zusätzlich noch in einem Knöpfchendrück-Reaktionstest weiter geschädigt werden. Die Bosskämpfe sind größtenteils einfach durchschaubar, aber dennoch sehr anspruchsvoll – genau wie das Spiel an sich.
Ein schweres Erbe
Neben Schwert und Messer kommt auch die Ninja-Magie nicht zu kurz: »Feuer« z.B. erledigt kleinere Gegner und macht Kunai etwas stärker, während man dank »Wasser« höher springen kann und der Kunai-Vorrat schneller aufgestockt wird. Ninjas mit offenen Augen entdecken in den Levels allerlei Freispielkram (nebst einiger unerwarteter Golden Axe-Begegnungen) wie Achievements, Artworks oder Musik. Außerdem finden sich in der Auszeichnungs-Abteilung des Hauptmenüs auch ein paar Infos zu früheren Spielen der Serie. Begegnet man einem anderen Ninja auf der Straße und tauscht die geheime Bruderschaft-Begrüßung aus (sprich: StreetPass), erhält man zusätzlich noch 13 Herausforderungen – deren Name bitte ernst zu nehmen ist. Erinnert sich noch jemand an die Herausforderungs-Räume in Bionic Commando: Rearmed? Die hier sind locker genauso sackschwer, da man im Outfit des Original-Shinobi unterwegs ist und dieser Tradition entsprechend jeder Treffer tödlich ist.
Technisch ist Shinobi… okaaaay. Nicht schlecht, aber auch echt nicht gut. Die Figuren sind ordentlich animiert, der 3D-Tiefeneffekt ist ansehnlich, aber der Rest nur Durchschnitt: Kantige Charaktere, lasche Effekte, grobe Landschaften. Die 2D-Zwischensequenzen verzichten auf 3D-Tiefe, erzählen die Geschichte aber mit minimalistischen Bildern im Anime-Stil brauchbar weiter. Das Ganze wird von abwechslungsreicher Musik begleitet, die aber ein schweres Erbe hat: Wie könnte irgendein Shinobi-Spiel jemals gegen die göttlichen »Revenge of Shinobi«-Kompositionen von Yuzo Koshiro bestehen?
Shinobi (Action-Adventure) – Shinobi
Segas alter Schlitzkumpel Shinobi ist ein Held der Vergangenheit – wie so viele ruhmreiche Kämpfer hatte er seine größten Tage auf den 16 Bit-Konsolen. Und wie so viele wurde er in furchtbarer Art und Weise in die Neuzeit bugsiert. Der letzte dieser Rettungsversuche ist mittlerweile sieben Jahre her – Zeit für eine Wieder-Wiederbelebung!

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