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Shin Megami Tensei: Persona 4 (Rollenspiel) – Shin Megami Tensei: Persona 4

Für viele gehört die PS2 bereits zum alten Eisen. Dennoch erscheinen immer wieder exklusive Highlights für den Konsolen-Oldie. Die Persona-Reihe feierte letztes Jahr sogar ihre Europa-Premiere auf Sonys Dauerbrenner – inklusive nachträglicher Sonderedition. Inzwischen ist auch der jüngste Spross der bizarren Rollenspielsaga in unseren Breiten erhältlich. Einmal mehr ein Grund zum Jubeln?

© Atlus / Koch Media

Dämonische Unterstützung

Die thematisch an die inneren Konflikte der entführten Opfer angelehnten Labyrinthe sind architektonisch einmal mehr ziemlich unspektakulär.

Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Wer die Schwächen seiner Gegner kennt, hat leichtes Spiel.

Die Präsentation der unterschiedlichen Gemäuer wurde jedoch deutlich verbessert. Es gibt sogar einen grandiosen Abstecher in die Seele eines Retrogamers. Das Gefühl durch die Baukastenwelt eines Fünfjährigen zu laufen, ist zwar nach wie vor allgegenwärtig, aber zumindest hat man dieses mal nicht nur Maurer und Maler, sondern auch einen Innenarchitekten engagiert, um diese Welt darzustellen. Potentielle Gegner manifestieren sich einmal mehr als autonom umherziehende Schatten, deren Stärke grob an ihrer Größe und Farbe ablesbar ist. Man kann sogar versuchen ihnen aus dem Weg zu gehen oder sie von hinten zu überraschen.

Nach einem Sieg gibt es neben Geld und Erfahrungspunkten hin und wieder auch seltene Materialien, aus denen der örtliche Antiquitätenhändler neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände schmieden kann, oder man bekommt die Möglichkeit, in einer Art Hütchenspiel Karten neuer Begleiter zu erhalten. Diese lassen sich dann im Kampf herbei beschwören, werden mit der Zeit immer stärker, lernen weitere Fertigkeiten und lassen sich mit anderen Karten auf verschiedene Weisen kreuzen, um noch mächtigere Kreaturen zu erhalten. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, das Sammeln und Experimentieren ungemein motivierend. Der Platz an mitgeführten Begleitern ist zwar begrenzt und das Ergebnis von Kreuzungen nicht immer vorhersehbar, aber ein Kompendium, über das man jede Karte und die damit erreichten Verbesserungen registrieren und später gegen einen kleinen Obolus wieder reaktivieren kann, stellt einen sehr angenehmen Rückhalt beim Eintauchen in die genauso komplexe wie faszinierende Materie dar.

Beeinflusst werden die Fusionen in erster Linie von sozialen Kontakten, die man mit Personen, die der gleichen Kategorie wie die Wesen eurer Kreuzungsversuche angehören, geschlossen hat. Daher ist es wichtig, sein normales Leben ungeachtet seiner übernatürlichen Mordrecherchen möglichst diszipliniert weiterzuführen. Das Abhängen mit Freunden spielt dabei genauso eine Rolle wie die Teilnahme am Unterricht, das Verbringen von Zeit mit der Familie oder das Mitwirken in Vereinen. Als angenehmer Nebeneffekt wirken sich viele Aktivitäten positiv auf Redegewandtheit, Verständnis, Ausdauer, Mut und andere Eigenschaften aus, die es einem wiederum erlauben mit Personen in Kontakt zu treten, die sonst nur die Nase über einen rümpfen würden.

Auf dem richtigen Weg

Das Zusammenspiel von Alltäglichem und Außergewöhnlichem ist wesentlich besser gelungen als im Vorgänger, wo gerade die Schulbesuche auf Dauer nur noch gelangweilt haben. Dieser Part wirkt nun wesentlich kompakter und genauso wie die übernatürlichen Streifzüge besser auf die Story fokussiert. 

Das Pflegen sozialer Kontakte ermöglicht die Zucht immer mächtigerer Dämonenbegleiter.

Auch optionale Sidequests gibt es zahlreiche zu entdecken – sowohl in der realen als auch der Parallelwelt. Gewöhnungsbedürftig ist lediglich der nicht immer nachvollziehbare Zeitaufwand für manche Aktivitäten. Auf der einen Seite kann man stundenlang durch die Gegend ziehen, shoppen oder mit Leuten quatschen und auf der anderen Seite dreht man nur einmal neugierig an einem Kaugummiautomaten und schon bricht die Dämmerung ein und man wird gezwungen nach Hause zu gehen.

Weit mehr geärgert hat mich allerdings, dass man wieder einen austauschbaren Nobody spielt, der das ganze Spiel über keinen Mucks von sich gibt. Nein, man spielt keinen Taubstummen, man sagt einfach nichts. Selbst bei Dialogen ist man stets nur Zuhörer und wählt zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten, die nie erklingen. Ich weiß, viele Japaner stehen drauf, aber ich finde es einfach nur lächerlich, wenn um einen herum alle in Panik geraten oder wild diskutieren und man selbst sitzt völlig teilnahmslos da und gestikuliert wortlos vor sich hin. Dabei beweisen die englischen Sprecher der anderen Charaktere doch immer wieder, dass sie ihren Job verstehen. Schade nur, dass die anfangs noch sehr üppig eingesetzte Sprachausgabe später immer seltener wird und man nicht einmal deutsche Untertitel serviert bekommt. Wer mit Englisch keine Probleme hat, freut sich hingegen über den günstigen Preis sowie seltene, aber stimmungsvolle Anime-Schnipsel. Selbst die zahlreichen in Spielgrafik präsentierten Sequenzen können sich sehen lassen. Die Animationen wirken zwar teils etwas überzogen, aber insgesamt ist die Präsentation sehr stylish und ausgereift. Auch der vielschichtige Soundtrack ist wieder eine Klasse für sich.      

  1. Schon allein für PSX und PS2 Spiele wird die PS2 immer angeschlossen sein. In letzter Zeit machen mir die Klassiker einfach mehr spaß, gut hab auch kein Geld ständig 60 Euro für nen PS3 Game auszugeben.
    Zum Spiel: Also das beste an diesem Spiel ist der Stil, Anime und dazu diese Animationen der Mimiken, Gestiken und die unglaublich gute Sprachausgabe (so sie denn mal vorhanden ist) also da sind wirklich Momente zum herzhaft Lachen dabei.
    Die Negativen Punkte wurden hier ja schon angesprochen, und für mich persönlich ist der Faktor zum erneuten durchspielen auch sehr gering, da sich alles wieder recht gleich abspielt und man schon alles kennt. Aber jetzt beim ersten mal (überhaupt etwas aus der Serie) spielen ist es genial diese Dialoge zu verfolgen...mit den natürlich klassischen japanischen Ausdruckszeichen über den Köpfen(3 Tropfen, graue Wolke, Fragezeichen etc.)

  2. Mhm, Persona 4 wird für mich denk ich das letzte PS2 game sein, dass ich mir noch so zugelegt hab. Trotzdem werd ich sie im Gegensatz zur PS1 sicher nicht verticken - ok, sie ist ziemlich defekt, also würd eh nicht viel dabei rausspringen; aber hauptsächlich eben weil meine PS3 nicht abwärtskompatibel ist. Da werd ich schon das ein oder andere Mal noch die PS2 auspacken, genug zu zocken hätt ich schon.
    Aber seh das schon so, da geht gerade eine Ära zu Ende.
    Eine Schweigeminute bitte ;)

  3. RoKKei hat geschrieben:
    Wulgaru hat geschrieben:Roque Galaxy würde ich mir glaube ich auch zulegen...kostet aber fast überall noch 50-60 Euro, das ist mir dann doch fast zu teuer.
    Persona 4 ist so gut wie gekauft :)
    PS: In diesem Zusammenhang mal ein bisschen Werbung:
    Odins Sphere bei Amazon für 19 Euro 8O
    Ich kann niemandem mehr helfen wenn er da nicht zuschlägt :wink:
    Da hab ich auch nen Tipp für dich...
    Eternal Sonata gibts für die XBOX 360 für 9,99 euro bei Amazon...
    Und für Rogue Galaxy 30 euronen abzudrücken lohnt sich wirklich, damit kannst du locker 100 std verbringen...
    Jap würde ich mir sofort holen wenn ich ne Xbox hätte allein schon die Musik...herrlich, naja ich hoffe mal für diese Generation und für mich das das wunderschöne Fragile den Weg nach Europa schafft

  4. RoKKei hat geschrieben:
    Da hab ich auch nen Tipp für dich...
    Eternal Sonata gibts für die XBOX 360 für 9,99 euro bei Amazon...
    Und für Rogue Galaxy 30 euronen abzudrücken lohnt sich wirklich, damit kannst du locker 100 std verbringen...
    Eternal Sonata muss eigentlich auch noch her - erst recht zu dem Preis. Nur werd ich dank Studium mit nichts fertig - GTA CW, Chrono Trigger, Castlevania OoE und bald noch Valkyrie Profile CotP und Persona 4 ...

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