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Shaun White Snowboarding (Sport) – Shaun White Snowboarding

Wieso gibt es außer dem mittlerweile drei Jahre alten Amped 3 eigentlich keine Snowboard-Titel auf den aktuellen Konsolen? Diese Frage stellte man sich auch bei Ubisoft. Und da man vermutlich keine befriedigende Antwort erhielt, machte sich das bewährte Team von Ubi Montreal unterstützt von Gallions-Figur Shaun White an die Entwicklung einer Abfahrtssause mit enormer Freiheit. Aber das führt zu weiteren Fragen: Gibt es vielleicht einen offensichtlichen Grund für das brach liegende Snowboard-Genre? Und schafft es Ubi möglicherweise, neue Impulse zu setzen?

© Ubisoft / Ubisoft

Totgeglaubte leben länger?

Quizfrage: Welche Spiele fallen euch zum Thema Snowboarding ein? Die Nintendo-Fans unter euch dürften sehr schnell bei 1080 landen. Die Xboxler hingegen schwören auf die Amped-Serie. Und systemübergreifend hat EA mit den SSX-Titeln ein schneestöberndes Gegengewicht zur Tony Hawk-Serie geschaffen. Doch während der fliegende Skater nach wie vor in aller Spielermunde ist, glänzen Tiefschnee-Exkursionen durch Abwesenheit. Kein SSX ist in HD-Sicht. Nicht mal das Gerücht einer Ankündigung hat sich in den letzten Jahren gezeigt – nur eine Wii-Variante, die nicht alle in sie gesetzten Erwartungen erfüllen konnte.
Das kann doch nicht sein, dass in einer Konsolen-Generation, in der alle nur erdenklichen Konzepte recycelt werden, ausgerechnet das Snowboarding mittlerweile ein Mauerblümchen-Dasein fristet? Doch kann es: Amped 3 als letzter legitimer Vertreter seiner Zunft liegt als Titel im Launch-Fenster der 360 fast drei Jahre zurück.

Die Assassins’s Creed-Engine zaubert in SWS teilweise Atem beraubende Landschaften auf den Bildschirm.

Mittlerweile ist viel passiert: Neue Engines haben auf PS3 und 360 Einzug gehalten, Physik hat sich weiterentwickelt und Spiele wie Skate haben bewiesen, dass man mit neuen Steuerungs-Mechaniken und einem Simulationsansatz Erfolg haben kann.

Das Altair-Syndrom

Quizfrage: Mit welchen Spielen konnten die Teams von Ubi Montreal in den letzten zwölf Monaten begeistern? Richtig: Naruto – Rise of a Ninja zum Beispiel. Klar: Far Cry 2. Aber: Es gab noch eines, das in direktem Zusammenhang mit Shaun White Snowboarding (SWS) steht. Hmm? Irgendjemand? Wem jetzt ganz kurz Assassin’s Creed (AC) durch den Kopf schwirrte, dies aber als „kann nicht sein“ abtat, kann sich auf die Schulter klopfen. Denn es ist Altairs Abenteuer, das großen Einfluss auf die Snowboard-Ausflüge hat.
Denn als treibenden Grafikmotor hat sich Ubisoft für die Engine eben jenes Open World-Abenteuers entschieden und diese mit ein paar kleinen Feinheiten aus der Dunia-Engine ergänzt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die vier Berge in aller Welt, die von Anfang an ohne größere Restriktionen verfügbar sind (nur ein paar Wettbewerbe müssen freigeschaltet werden), bietet eine teils enorme Weitsicht. Und das alles vorbehaltlich der Möglichkeit, ohne Unterbrechung vom Gipfel ins Tal zu sausen, was unter Umständen (und wenn ihr euch ein bisschen Zeit lasst), gut und gerne 15 bis 20 Minuten dauern kann, was selbst den bisherigen Primus SSX On Tour wie eine dröge Alsterrundfahrt erscheinen lässt.

Zusammen mit der Weitsicht hat sich SWS allerdings auch einige Mankos der AC-Engine an Bord geholt. Dazu gehören sporadische Pop-Ups von Bäumen, gelegentliches Texturnachladen, Probleme beim Zeichnen von Schatten und Fade-Ins von Umgebungsdetails. Das hört sich alles allerdings schlimmer an, als es letztendlich ist. Denn in etwa 98 Prozent der Fälle sieht man diese Schwächen in gefühlt-geschätzen 100 bis 150 Meter Entfernung – also in einem Bereich der nicht Spiel beeinflussend oder gar das Erlebnis beeinträchtigend ist. Etwas problematischer ist hinsichtlich der Kulisse der hin und wieder auftretende Schluckauf, der sich aber nur auf einem System zeigt. Nein, nicht auf der PS3. Die 360 neigt zu Einbrüchen in der Bildrate – wiederum in den seltensten Fällen Spiel beeinflussend, aber deutlich zu spüren. Dass im Gegenzug das Bild auf der Sony-Konsole insgesamt etwas milchiger bzw. verwaschener wirkt, nehme ich zur Kenntnis, erfreue mich aber hier eher an der flüssigen Darstellung der detaillierten Landschaften. Bei den Animationen hingegen zeigt sich, vor allem bei Stürzen und nicht perfekten Tricks oder Sprüngen der eine oder andere unsaubere Übergang – auf beiden Systemen.       

Die grenzenlose Freiheit: Freut euch auf eine offene Welt, in der allerdings der rote Faden weitestgehend fehlt…

Doch ungeachtet aller Probleme, die sich auf der visuellen Seite ansammeln, schafft es SWS eine glaubwürdige Welt zu schaffen, in der man nicht nur viel entdecken kann, sondern die selbst mich als erklärten Winterhasser mit ihrer Größe sowie Detailverliebheit in ihren Bann schlägt. 

Die große Freiheit

Zumal SWS nicht nur mit einer schönen Kulisse, sondern auch einer immensen Freiheit protzt. Das geht damit los, dass ihr von Anfang an auf alle vier Berge zugreifen könnt und dass es euch nun freigestellt ist, was ihr wo macht. Ihr wollt die Abfahrten erkunden und die besten Rails, Rampen und Halfpipes finden und euch vielleicht so die beste Kombolinie aneignen? Nur zu! Ihr wollt euch an die in vier Schwierigkeitsstufen unterteilten Herausforderungen wagen, um Geld und Ansehen zu verdienen, so dass ihr mit ersterem neue, bessere Ausrüstung erstehen könnt, während über zweites die wenigen verschlossenen Aufgaben freigegeben werden? Dann nichts wie los. Sucht euch einen Skilift oder einen Helikopter und lasst euch an einen der zahlreichen Startpunkte bringen und ab diesem Moment steht euch die SWS-Welt offen.
Als Besonderheit dürft ihr sogar tatsächlich im Skilift Platz nehmen und die Landschaft sondieren, während ihr in besinnlicher Stille den Blick schweifen lässt – das ist neu, gut umgesetzt und bei den ersten Malen sehr beeindruckend. Und selbstverständlich könnt ihr auch jederzeit vor dem eigentlichen Zielort abspringen und euch wieder auf dem Brett, das die Welt bedeutet, durch den Schnee wühlen. Doch dieser Effekt nutzt sich erstaunlicherweise schnell ab und ich habe nach wenigen Stunden immer den „Direkttransport“ genutzt, der euch nach einer kurzen Ladezeit an eurem Ziel absetzt.


    

  1. hydro-skunk_420 hat geschrieben:Nur schade, das 4P hier zu inkonsequent mit derlei Bewertungen umgeht. Die PS3-Version von Fallout 3 beispielsweise hat die gleiche Bewertung erhalten wie die 360-Version, obwohl sie einige sehr makante Macken hat.
    Welche Macken denn? Es läuft einwandfrei. Bis auf eine etwas stärkere Kantenbildung gibt es keinerlei Probleme und Nachteile gegenüber der 360 Version.
    Ich will hier nicht bashen, oder die schlechter bewertete 360-Version von diesem Snowbordspiel wieder 'wett' machen, sondern lediglich 4P dazu aufrufen bei sowas konsequenter zu bewerten. Das soll natürlich auch dann gelten, wenn die 360-Version schlechter ist. Nicht das ich hier als Fanboy rüberkomme.
    Dazu müssen die Unterschiede in der Grafik aber auch einen Unterschied im Spielspaß bedeuten. Es wäre schlichtweg falsch zu sagen: "Bei der einen Konsole ist die Grafik ein klein wenig schlechter, daher muss es nen Prozent Abzug geben." Zum Glück macht 4players das nicht so, sondern nur, wenn es eine Rolle spielt.
    Fennec

  2. The Bth Dimension hat geschrieben:
    hydro-skunk_420 hat geschrieben:Laß das aber TNT nicht wissen, sonst schimpft er uns wieder als verweichlichte Konsoleros und meint im Recht zu sein.^^
    Der soll sich mein Sysprofil anschauen, dann weiss er wer hier der bessere PCler ist :D
    du schwanzmessender du............ :)

  3. hydro-skunk_420 hat geschrieben:Laß das aber TNT nicht wissen, sonst schimpft er uns wieder als verweichlichte Konsoleros und meint im Recht zu sein.^^
    Der soll sich mein Sysprofil anschauen, dann weiss er wer hier der bessere PCler ist :D

  4. Also ich kann gut aus Erfahrungen behaupten, dass viele Online magazine schlechter über PS3 Versionen schreiben als sie wircklich sind und wenn Sie mal etwas besser sind wird es nciht erwähnt. Keine Ahnung woran das liegt, aber ich denke Geld spielt eine Rolle. Trotzdem treffen manche Tests auch wie die Faust aufs Auge zu, da oft die Spiele Engines für den PC zugeschnitten sind, und die xbox bekanntlich diese Engines besser verarbeiten kann. Das ist der dicke Vorteil der xbox und das wird noch bissel andauern, da eine Engine für den PC dank DirectX Schnittstelle viel günstiger zu Programmieren ist als eine aufwendige c++ programmierung mit c´g und opengl shader inhalten.

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