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Season: A letter to the future (Adventure) – R(o)ad Trip gegen das Vergessen

„Hier ist er, der erste Überraschungs-Hit des Jahres“ wollte ich eigentlich schreiben, doch just gestern ist mir Cramer-san mit seinem Test von Hi-Fi Rush zuvorgekommen. Sei’s drum! Denn das malerische Erzähl-Abenteuer Season: A letter to the future holt sich 88% in unserem Test – es erzählt auf warmherzige Weise von der Reise einer jungen Frau, die eine seltsam vertraute und doch fantastische Spielwelt erkundet. Bevor dort das Ende der namensgebenden „season“ eingeläutet wird, dokumentiert sie den Ist-Zustand von Land und Leuten – sie führt Gespräche, fotografiert, macht Tonaufnahmen und hält die Erlebnisse ihrer Reise in ihrem Tagebuch fest. Warum das unglaublich faszinierend ist und wie sich drohende Apokalypse und spirituelle Naturorte zu einem wunderschönen, interaktiven Gemälde vereinen, dem gehen wir im Test auf den Grund.

© Scavengers Studio / Scavengers Studio

Fazit

Season ist etwas kurz und manchem Zocker vielleicht zu „indie“ – dennoch ist es wertvolles Spielejuwel, das sich etwas traut: Mit seiner Protagonistin, seinem entschleunigten Spielablauf, der mysteriösen Welt sowie dem Fokus auf Gespräche und Audio- bzw. Bildaufnahmen. Es mag kitschig klingen: Aber ähnlich wie Spiritfarer ist es ein Liebesbrief an das Leben selbst, weil es zeigt, dass unsere Handlungen, Beziehungen und Erinnerungen wertvoll sind – und dass Knarren, Hüpf-Plattformen, fliegende Fäuste oder Portal-Rätsel heutzutage nicht mehr zwingend nötig sind, damit ein Videospiel ein Hit ist. Dass es die magische 90er Marke verfehlt, liegt vor allem am letztlich doch überschaubaren Umfang und der Tatsache, dass die ersten zwei, drei Stunden suggerieren, dass da noch so viel mehr kommt. Als ich nach sieben Stunden bemerkte, dass der Abspann näher ist als erhofft, hat das die erlebten Glücksgefühle zwar nicht zunichte gemacht, ich war aber ernsthaft traurig, dass diese wundervolle Reise nun schon bald zu Ende geht. Und dass die Entwickler wohl doch nicht genug zu erzählen hatten, um neben dem malerischen Tieng Valley noch ein, zwei weitere halboffene Welten mit Leben und mit Geschichten zu füllen. Dennoch gehört Season für mich in eine Reihe moderner, hochwertiger Erzählabenteuer mit Firewatch und What Remains of Edith Finch – und diese Auszeichnung muss man sich erstmal verdienen!

Wertung

PS5
PS5

Radeln, Fotografieren, Genießen: Etwas kurzes, aber wunderschönes Erzählabenteuer mit vielen spannenden Geschichten.

Echtgeldtransaktionen

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Gar nicht.

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Kommentare

10 Kommentare

  1. Hab' vorhin auch eine knappe 3/4 Stunde hineingeschnuppert. Atmosphärisch und erzählerisch ist der Ersteindruck schon Mal super.
    Auf jeden Fall ein schöner Kontrast zu meinen beiden letzten Spielen (Doom Eternal & Knack 2) :)

  2. starhorst hat geschrieben: 31.01.2023 14:23 Freut mich zu lesen, dass es gut geworden ist. Stand schon seit dem ersten Trailer auf meiner Liste. Und für aktuell 20 Euro im ps store sind mir auch "nur" 10h Spielzeit es wert.
    Wie, wo? Ich sehe es für 27 bzw 30 Euro im ps store...

  3. Testuser1874 hat geschrieben: 31.01.2023 14:39 "junge Frau of Color"... Sorry, da hast du mich bereits verloren XD
    Das Spiel werde ich vermutlich dennoch zocken, sieht durchaus interessant aus. Ich liebe virtuelle Road Trips.
    Ist doch echt gut, dass du dich in der Lage fühlst, ein Spiel trotz einer Protagonistin mit dunkler Hautfarbe zu spielen. Jetzt noch ein bisschen abwarten und es wird irgendwann alltäglich :Häschen:

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