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Satisfactory (Simulation) – Early-Access-Test

Können Fabrikaufbau, stetige Produktionsoptimierung und die Ausbeutung der Ressourcen eines ganzen Planeten wirklich Spaß machen? Ja, und zwar gehörig, jedenfalls in Satisfactory und da am 13. April das vierte große Update für das PC-Spiel erscheint, ist es Zeit für einen Early-Access-Test, der auf der nahezu finalen Experimental-Version basiert.

© Coffee Stain Studios / Coffee Stain Publishing

Fabrikaufbau in 3D

Satisfactory legt als Aufbau-Simulation den Schwerpunkt auf die Errichtung und die Automatisierung ganzer Produktionsketten – von der Rohstoffbeschaffung aus natürlichen Quellen, über den Transport zur Weiterverarbeitung bis hin zum fertigen Endprodukt. Es fängt überschaubar an und wird dann immer komplexer. Aus der popeligen Minibasis wird mit der Zeit ein gigantisches, Ressourcen verschlingendes Monstrum … und mittendrin ein oder mehrere Mitarbeiter des Unternehmens FICSIT, die das Ziel verfolgen, die Rohstoffvorkommen auf dem Planeten Massage 2(AB)b zu erschließen.

In diesem Sinne: Bleibt effektiv und macht bloß nicht das Firmeneigentum kaputt! Für das Unternehmen mit dem sympathischen Logo konstruiert man zunehmend komplexer werdende Komponenten, die mit dem gewaltigen Weltraumlift in den Orbit geschossen werden, während man selbst im HUB neue Technologien erforscht, um mehr Elemente verarbeiten und bessere Sachen herstellen zu können. Mehr Story-Hintergründe gibt es in der händisch erstellten und ca. 30 km² großen Welt bisher nicht zu entdecken, könnten in Zukunft aber für einen besseren Rahmen sorgen. Dennoch entpuppt sich der eigentliche Spielablauf als Zeitfresser sondergleichen.  

Etwas Handarbeit vor der Automatisierung

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Mit der FICSIT-Kaffeetasse in der Hand wird die laufende Produktion begutachtet. Im Vordergrund werden Plastikteile und Schrauben zusammen mit Platinen und Kabeln zu einem Fabrikator geliefert, der daraus Computer herstellt – alles vollautomatisch. © 4P/Screenshot

Die clevere Fortschrittspirale kann unglaublich motivieren: Sie beginnt damit, dass man Eisenbarren aus Eisenerz im Schmelzofen herstellt. Die Eisenbarren werden dann im Konstruktor zu Eisenplatten oder Eisenstangen weiterverarbeitet. Während man anfänglich die Materialien per Hand von A nach B trägt, erweisen sich die Förderbänder als Segen der Automatisierung, bevor es mit Kupfer und Kalkstein weitergeht. In der Zwischenzeit überlegt man sich dann, wie viele Eisenbarren pro Minute eigentlich gebraucht werden, damit die Eisenplatten-Produktion bestmöglich ausgelastet ist.

Spätestens wenn Förderband-Splitter und Förderband-Fusionatoren durch die Lieferungen an FICSIT freigeschaltet werden, können komplexere Anlagen gebaut werden. Sie können mehrere Etagen
umfassen, wobei die Statik beim Bau keine Rolle spielt. Schönbauer dürfen sich derweil mit Fundamenten, Wandhalterungen, Scheinwerfern und dedizierten Eingängen austoben.  

Motivierender Fortschritt

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Vier Startgebiete stehen zu Beginn einer Partie zur Auswahl. Der Zugang zu bestimmten Ressourcen und der Bauplatz sind je nach Lage eingeschränkt. Außerdem lässt sich das (eigentlich ganz gute) Tutorial auch überspringen. © 4P/Screenshot

Einhergehend mit dem technologischen Fortschritt baut man stetig die Basis aus, führt die Rohstoffe zusammen, zapft neue Ressourcenvorkommen an und kämpft gegen Stromausfälle. Und wenn der erste Stahlbeton über ein fast ein Kilometer langes Förderband im Hauptquartier ankommt, stellt sich ein wohlig befriedigendes Gefühl beim Konstrukteur ein. Trotzdem ist man nie fertig. Es gibt überall Ausbau- und Optimierungsmöglichkeiten. Hierbei hilft vor allem die sehr gute und klar strukturierte Benutzeroberfläche, welche die Input- und Output-Mengen vorbildlich zeigt. Auch die Ingame-Hilfe, die mit Taste N aufgerufen wird, ist hilfreicher als gedacht und fungiert ebenfalls als Taschenrechner.

Große und platzfressende Projekte

Es werden also immer mehr Rohstoffe und Produkte zusammengeführt und über weite Strecken mit Förderbändern oder Fahrzeugen transportiert, bis man später bei Plastik, Aluminium und Plutonium-Brennstäben mitsamt nuklearem Abfall landet. Dabei wird einem die Notwendigkeit zur Automatisierung spielerisch beigebracht, weil alles in so großen Mengen erforderlich ist, dass man alt und grau wird, wenn man an der Handwerksbank selbst den Hammer schwingen würde.

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Kohle und Wasser werden zur Aluminium-Produktion vorbereitet. © 4P/Screenshot

Schon die Umstellung der Energieproduktion von Biomasse, die händisch eingesammelt werden muss, auf automatisch förderbare Kohle wirkt erlösend. Ähnliche gewichtige Fortschritte sind die Hypertube-Transportröhren für FICSIT-Mitarbeiter und das Jetpack, das hilft, beim Bau der großen Anlagen den Überblick zu behalten. Kommt man zu komplexeren Sachen wie „Schwere Modulare Rahmen“ oder Computer, muss man sich von der freien Fläche, auf der man angefangen hat, verabschieden, denn die späteren Konstruktionen verschlingen Platz – und noch mehr Rohstoffe. Es beginnt ein fesselnder Kreislauf aus Expansion und Optimierung, den man ebenso aus der Anno-Reihe kennt.