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Sackboy: A Big Adventure (Plattformer) – Stoff für große Sprünge

Als Media Molecule im Jahr 2008 (!) LittleBigPlanet für PlayStation 3 veröffentlichte, hat wohl niemand mit einer derart langen Lebensdauer des kreativen Baukastens gerechnet. Schon längst sind die putzigen Stoffhelden etablierte Sony-Maskottchen, die jetzt nach einigen kleineren Hüpfern auf PS4 zum ersten großen Sprung auf PS5 ansetzen. Ob das Team von Sumo Digital mit Sackboy: A Big Adventure ein Jump’n Run auf dem Niveau eines Super Mario inszenieren kann?

© Sumo Digital / Sony

Das Böse ist immer…

…und überall – leider auch in Stoffuniversen. Hier heißt der Bösewicht Vex und bedroht nicht weniger als die künstlerische Freiheit. Er will tatsächlich die blühende Fantasie unterdrücken, also muss man ihn stoppen. Wer wäre da besser geeignet als ein tapferer Strickritter? Natürlich zwei, drei oder gar vier, die gemeinsam losziehen! Sie erwartet nicht weniger als eine sprunggewaltige Odyssee in putzig designten Kulissen, die auf einer kunterbunt genähten Weltkarte beginnt und fünf große Regionen bietet. Das Team aus Sheffield, das neben LittleBigPlanet 3 u.a. Team Sonic Racing servierte, öffnet hier den Vorhang zu einem  großen Abenteuer.

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Auf der Weltkarte schaltet ihr Gebiete frei. © 4P/Screenshot
Was ist das Ziel? Ihr müsst so viele blaue Träumerkugeln wie möglich sammeln, um neue Gebiete freizuschalten. Nur so könnt ihr euch Stück für Stück dem weit entfernten Reich von Vex nähern, der euch mitunter immer wieder in kurzweiligen Bossgefechten herausfordert. Sackboy: A Big Adventure ist zwar bis zu viert spielbar, es gibt auch extra gekennzeichnete kooperative Level, aber als Plattformer ist es sehr gut für Solisten geeignet. Zu Beginn wirkt alles noch kinderleicht, wenn man die ersten Sprünge meistert und knuffige Monster verhaut: so schließt man am Ende der ersten Levels meist mit allen Trophäen und maximale Punkten ab. Aber je weiter man kommt, desto vielfältiger und anspruchvoller wird es.

Ziehen, springen, gleiten…

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Ab geht die wilde Fahrt… © 4P/Screenshot
Das ist also kein Kinderspiel, denn man braucht Absprungtiming: Stofframpen bewegen sich, Monstergesichter verwandeln sich in Trampoline oder Rammböcke und man muss rechtzeitig an rotierende Räder springen, sich festhalten und im richtigen Moment loslassen, um genug Schwung zu haben. Allerdings ist das Scheitern nie frustrierend, denn das automatische Speichern versetzt einen meist nur kurz zurück und mit etwas Übung kommt man eigentlich immer weiter – allerdings gibt es keine Video-Guides zu Geheimnissen wie in Astro’s Playroom. Jump’n Run-Veteranen werden sich vor allem über die Herausforderungslevels freuen, in denen man auf Zeit einige knifflige Situationen mit perfekten Sprungfolgen und präzisen Bewegungen meistern muss: ideal für ehrgeizige Perfektionisten!

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Es gibt witzige Charaktere und eine charmant erzählte Story. © 4P/Screenshot
Als Stoffritter hat man recht früh die meisten der etwa 20 Bewegungen zur Verfügung: Man kann rollen, springen, etwas in der Luft weiter zappeln, Gegenstände greifen und werfen, an Seilen ziehen, Sturz- oder Wirbelattacken ausführen sowie einen Hilfshelikopter herbeirufen, der einen über Abgründe bringt. Die Steuerung ist präzise, allerdings bewegen sich die Stoffritter nicht ganz so schnell wie Mario oder Astro, das Tempo ist beschaulicher. Aber auch ohne Turbo-Akrobatik entsteht zusammen mit den leveleigenen Interaktionen sowie dem leichten Rätselflair ein Heidenspaß. Nahezu alles ist zerstörbar, man kann zudem überall etwas auslösen, Schalter aktivieren, Plattformen in die Höhe schnellen lassen oder verborgene Bereiche entdecken. Und in welchem Spiel wackelt ein ganzer Level zum Beat des Soundtracks? Der ist übrigens klasse.