Fazit
Alea iacta est: Ryse: Son of Rome ist das perfekte Beispiel dafür, was man als Grafikblender bezeichnet. Betrachtet man einzig die abwechslungsreichen Kulissen, ist Cryteks Sandalen-Epos mit seinen knackscharfen Texturen, den wunderschön gestalteten Schauplätzen und der famosen Beleuchtung auch am PC eine Wucht, die das imposante Konsolen-Vorbild sogar noch übertrifft. Es ist eine Tech-Demo, wie man sie sich nur wünschen kann – die CryEngine 3 lässt ihre Muskeln erneut spielen. Aber Grafik allein ist nicht alles, auch das dazugehörige Spiel muss überzeugen! Und hier versagt Crytek mit ihrem Chef Cevat Yerli als Game Director: Dem Kampfsystem mangelt es an Tiefe und Dynamik, die Klon-Gegner mit ihren beschränkten Angriffsmustern sind mindestens so peinlich wie die passiven KI-Dummbrote. Der redundante Spielablauf ist zudem so unfassbar öde, dass man schnell die Lust am Gemetzel mit seinen inflationären und anspruchslosen Hinrichtungen sowie grausigen Geschützsequenzen verliert. Von der klischeebehafteten Geschichte mit unfreiwilliger Situationskomik will ich erst gar nicht anfangen. Einzig die kooperativen Gladiatorenkämpfe im Holodeck-Kolosseum sind einen kleinen Abstecher ins virtuelle Rom wert, verlieren aber ebenfalls schnell an Reiz. Neben den technischen Errungenschaften und Verbesserungen am PC kann man Crytek zudem noch für die Abkehr der Mikrotransaktionen gratulieren. Davon abgesehen bleibt alles beim Alten. Leben oder Tod? Ich senke erneut meinen Daumen!Wertung
Technisch ist Ryse auf dem PC noch beeindruckender als auf der Konsole. Doch das ändert nichts am spielerisch mauen Gemetzel.