Fazit
Technisch ist Rocksmith über nahezu jeden Zweifel erhaben. Allen Unkenrufen zum Trotz funktioniert die Erkennung der Griffe und Saitenanschläge sehr gut – bis hin zu Hammer-Ons, Slides usw. Sprich: Die Platikklampfen der letzten Musikspielgenerationen können eingemottet werden. Theoretisch zumindest – denn als Spiel ist der Gitarrenlehrer-Simulator ein zweischneidiges Schwert. Wobei die (wie immer) streitbare, aber für mich passende Songauswahl weniger ein Problem darstellt. Es ist vielmehr das mechanische Korsett, das den Akteur an den Saiten mitunter zu sehr einschränkt. Denn einfach nur zum Spaß spielen ist nicht angesagt. „Dank“ des dynamisch angepassten Schwierigkeitsgrades wird man immer gefordert und als Gitarrist mehr und mehr an den Song herangeführt. Das kann aber auch bedeuten, dass man irgendwann nur noch gefrustet wird, weil Anforderung und Fähigkeiten bzw. Lerneffekt nicht mehr Hand in Hand gehen und ab diesem Moment der Spaß deutlich minimiert wird. Als interaktiver Gitarrenlehrer ist Rocksmith ebenfalls nur bedingt tauglich. Man bekommt zwar zahlreiche Videos und Hilfen angeboten, doch hinsichtlich Überprüfung der Techniken bzw. konstruktivem Feedback gibt es Nachholbedarf. Dennoch: Ich hoffe, dass auch europäische Spieler die Möglichkeit bekommen, in diese hoch interessante nächste Evolutionsstufe der Musikspiele hineinzuschnuppern und dass Ubisoft mit einem zweiten Teil die angesprochenen Mankos behebt.Anm.d.Red.: Dieser Test bezieht sich auf die US-Importversion für die PS3. Die Xbox 360-Variante ist nicht codefrei. Der Termin für einen europäischen Release steht zum Testzeitpunkt noch nicht fest.