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Rock Band 2 (Musik & Party) – Rock Band 2

Vor gut einem halben Jahr brannte die Spielerseele lichterloh: Denn EAs Rock Band erschien nicht nur mit deutlicher Verspätung, sondern wurde im Vergleich zu den USA nur losgelöst vom Instrumentenpack angeboten. Die dadurch entstandene Diskussion hat die eigentliche Qualität des Rhythmus-Titels beinahe in den Hintergrund gerückt. Das sollte mit Rock Band 2 nicht mehr passieren, so dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können: Die Unterschiede zum Vorgänger und das Duell mit dem zeitgleich erscheinenden Guitar Hero World Tour.

© Harmonix / Electronic Arts

Musikbox für Fortgeschrittene

Was die Songauswahl betrifft, greift Harmonix mit MTV-Unterstützung in die Vollen und bietet genau wie der Konkurrent GHWT Master Tracks, also voll lizenzierte Songs, die auf Cover-Versionen verzichten.
Mit elf Songs, die sowohl hier wie da zu finden sind, die aber alle in die „Bekannt“-Ecke gehören (u.a. Survivor „Eye of the Tiger“, Bon Jovi „Livin‘ on a Prayer“, Jimmy Eat World „The Middle“) liegt man gleichauf. Weitere elf Interpreten sind in den beiden Spielen mit einem jeweils anderen Song vertreten. Hier spielt der persönliche Geschmack natürlich eine große Rolle, doch mir ist „White Wedding“ von Billy Idol in RB2 einfach sympatischer als „Rebel Yell“ in GHWT. Und ich favorisiere auch Motörheads „Ace of Spades“ (RB2) gegenüber „Overkill“. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich in Rock Band 2 lieber

Lemmy als Gaststar? Nicht ganz, aber würde zu Motörheads „Ace of Spades“ passen.

Steve Millers „The Joker“ sehen würde als das integrierte „Rock’N Me“. Doch unter dem Strich liegt Harmonix in diesem Bereich vorn. Vor allem auch, wenn man sich die Titel anschaut, deren Interpreten im Vergleich nur beim jeweiligen Spiel auftauchen. Ja: World Tour kann mit den Klassikern „Sweet Home Alabama“ oder „Hotel California“ ganz gewaltig punkten. 
Dem halte ich jedoch z.B. „Carry on Wayward Son“ von Kansas gegenüber. Und AC/DC (Let there be Rock), Alanis Morissette (You oughta know), Judas Priest (Painkiller) oder die Red Hot Chili Peppers (Give it away).
Langer Rede, kurzer Sinn: Die Songauswahl in ihrer Gesamtheit ist in Rock Band 2 einfach homogener und stimmiger – und das, obwohl es auch hier den einen oder anderen vergessenswürdigen Totalausfall zu vermelden gibt. Allerdings nicht so total wie Tokio Hotels „Monsoon“, das noch im Vorgänger enthalten war und nun den Sprung in Guitar Hero World Tour geschafft hat.

Wem die über 80 Songs nicht reichen, der hat auch automatisch Zugriff auf die bereits für den ersten Teil zur Verfügung stehenden Download-Inhalte. Habt ihr euch schon einige Songs für den Vorgänger besorgt, werden diese in den Auswahl-Listen gleich mit aufgeführt.
Als besonderes Feature dürft ihr auch die komplette Song-Bibliothek der Vorgänger-Disc importieren. Das allerdings schlägt mit Zusatzkosten zu Buche – aus rechtlichen Gründen, wie Harmonix uns anvertraute. Das gut 800 KB große Tool, das euch nach Start die über 60 Tracks mit 1,7 GB Speicherbedarf auf die Platte schaufelt, kostet 400 Punkte. Und hier werden die Gemüter sich wieder erhitzen – die ungewöhnliche Preispolitik des Vorgängers ist noch nicht komplett vernarbt.
Allerdings muss man EA im Gegenzug wieder zugute halten, dass ein Code mitgeliefert wird, der euch zum Download von 20 frischen Songs unbekannter Bands berechtigt, deren stilistische Bandbreite von Punk bis Nu Metal einiges abdeckt.

Fast wie gehabt

Da Harmonix sich hauptsächlich und erfolgreich vorgenommen zu haben scheint, in Rock Band 2 die inhaltlichen Mängel des Vorgängers zu beseitigen, nehme ich es dem Team nicht übel, dass hinsichtlich der Kulisse nur minimale Verbesserungen oder vielmehr: Ergänzungen zu finden sind.
Die eine oder andere neue Kameraeinstellung hier, ein zaghaft eingebundener neuer Event-Ort da: Visuell muss man Unterschiede mit der Lupe suchen. Das stört mich angesichts der nach wie vor passenden und überzeugenden Bewegungen der Hauptakteure, der abwechslungsreichen Hallen samt stimmungsvoll animierter Zuschauer sowie der unspektakulären, aber herrlich individualisierten Ladebildschirme sehr wenig.

Einzig der Figureneditor hätte umfangreicher ausfallen können. Versteht mich nicht falsch: Er bietet hinsichtlich des Äußeren ebensoviel Auswahlmöglichkeiten wie Teil 1 und was Klamotten betrifft, wurde sogar eine kleine Schippe drauf gelegt. Doch wenn ich mir den Tattoo- und Artdesigner mit seinen zahlreichen Ebenen, Skalierungsmöglichkeiten und Variationsformen anschaue, der der Fantasie keine Grenze setzt, ist es schade, dass man nur aus einer vergleichsweise eingeschränkten Auswahl an Gesichtern oder Frisuren auswählen kann.

 

Die Bühnenshows der Rockstars sind nach wie vor eine Augenweide und wurden mit ein paar neuen Kameraeinstellungen aufgewertet.

Vielleicht kann EA den Rockern bei Harmonix bei Gelegenheit mal einen der Gameface-Editor-Entwickler zur Seite stellen – und vielleicht sogar eine comicisierte Umrechnung eines per Live Vision Cam aufgenommenen Users möglich zu machen.
Akustisch gibt man sich wie bereits im Vorgänger keine Blöße: Die Tracks tönen sauber und klar, Verspieler wurden für alle Instrumente gut umgesetzt und die Mischung der einzelnen Instrumente kann ebenfalls überzeugen.
Allerdings werden einige Tracks immer noch vom falschen Geschlecht gesungen. Damit meine ich allerdings weniger die eigens erstellte Figur, die natürlich an ein Geschlecht gebunden ist. Aber stellt euch folgende Situation vor: In eurem Set ist der erste Song mit einer weiblichen Sängerin besetzt. Dementsprechend wird bei Fehlen eines menschlichen Gesangspezialisten die Figur mit einem wahllos ausgewählten Charakter des vermeintlich schwachen Geschlechts besetzt. Habt ihr dann im Set etwas von Motorhead als Schluss-Liedchen, wirkt das alles etwas merkwürdig. Da aber zwischen den Songs ohnehin immer nachgeladen wird, hätte es nicht geschadet, wenn man kurzerhand auch noch einen anderen, passenderen Sänger in den Speicher schaufeln würde.
Übrigens wird dieses Problem auch nicht im Band-Editor gelöst, der euch die Möglichkeit gibt, für jede nicht vorhandene Position einen festen Charakter zu bauen und festzulegen. Leider muss man sich beim Gesang aber auch auf eine Figur festlegen, so dass es immer wieder zu einem kleinen Dilemma und damit zum Jammern auf extrem hohen Niveau kommt.
    

  1. Hm...wie meinst das? Dass die RB2 Instrumente gar nicht erst in Europa erscheinen werden? Dann wäre ich extrem enttäuscht. :(
    Ich will doch nur die neue Gitarre, die GH:WT Gitarre nervt mich von Tag zu Tag mehr.

  2. Also was ich weiß ist, dass EA/MTV Games/Harmonix noch nicht einmal den Launch der RB2 Software in Europa irgendwie offiziell verkündet haben. Ich nehme an, die haben sich massiv mit der Produktion der RB1 instrumente verkalkuliert und sitzen das ganze jetzt bis RB3 aus oder noch länger. Hier ist übrigens der "offizielle warte Thread" im RB Forum.

  3. In der Hoffnung, dass Mathias als Tester vielleicht antwortet, frag ich mal:
    Hat die 4Players Redaktion Infos wegen den neuen Instrumenten? Also wann die nun endlich mal in Deutschland/Europa erscheinen werden? Kann ja nicht sein, dass Harmonix/EA echt überhaupt nichts dazu sagt.
    Oder weiß einer der User genaueres? Manche Online-Magazine haben die ja schon getestet, aber ich will konkrete Infos. :D

  4. BenSei hat geschrieben:
    Tom1992 hat geschrieben: auserdem wird ghwt auf dr welt mindestens 4mal so viel verkauft werden.
    nur weil sichs besser verkauft, muss es doch nicht auch besser sein... :?:
    Stimmt :Daumenlinks:

  5. Tom1992 hat geschrieben: auserdem wird ghwt auf dr welt mindestens 4mal so viel verkauft werden.
    nur weil sichs besser verkauft, muss es doch nicht auch besser sein... :?:

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