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Rising Kingdoms (Taktik & Strategie) – Rising Kingdoms

Schon mutig, was Haemimont Games da wagt: In einer Zeit, in der 2D-Grafik selbst unter Echtzeitstrategen bestenfalls nostalgische Gefühle auslöst, scheuen die Bulgaren nicht davor zurück, einen Titel zu veröffentlichen, der schon im Vorfeld als altbacken abgetan werden könnte. Bietet Rising Kingdoms genug spielerische Tiefe, um die unansehnliche Kruste aufzubrechen oder ist es nicht mehr als ein längst überholter Nachzügler?

© Haemimont Games / Black Bean, CDV

Das Memento der Fantasy

Zweimal sollen dunkle Mächte das Land Equiada heimsuchen, bevor das Böse für immer und ewig vom Erdboden verbannt wird. Was hat es mit dieser Prophezeiung auf sich? Bis ihr das herausfindet, müsst ihr euch durch drei Kampagnen

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kämpfen, in denen die Geschichte aus der Sicht der Menschen,

Waldwesen

und Sinistri in jeweils zehn Missionen erzählt wird.

Ihr habt die Qual der Wahl und könnt den Story-Modus mit jeder der drei Rassen beginnen, wobei es sich empfiehlt, die Handlung in der vorgegebenen Reihenfolge zu erleben. Chronologisch schreitet ihr dabei nicht voran, denn Haemimont erzählt in der ersten Kampagne gleich das Ende vom Lied. Erst mit den Sinistri erfahrt ihr, wie das Unheil einst seinen Lauf nahm.

2D für High End-Rechner?

So löblich die Idee klingen mag,

so wenig habt ihr davon,

denn die eigentlich spannende Geschichte wird in trockenen

Dialogfenstern vorangetrieben

,

durch die ihr euch mühsam klickt. Vom packenden Story-Rahmen bleibt daher nicht viel übrig,

mitreißend geschrieben sind die wichtigen Unterhaltungen schon gar nicht. Fehlende Zwischensequenzen

Die Hüter des Waldes im Zwist mit den Herrschern der Unterwelt.

und technische Qualitäten, die zuletzt vor fünf Jahren aktuell genannt wurden, tun ihr Übriges, damit die Präsentation ans untere Ende jeder

Wertungsskala

purzelt.

Auch die eigentlich hübsche, aber grob animierte und längst nicht mehr zeitgemäße 2D-Grafik schreckt Besitzer moderner Rechner ab. Könnte man dem Spiel hier noch zugute halten, sich an Besitzer betagter Hardware zu wenden, löst sich das Argument spätestens dann im Nichts auf, wenn viel Betrieb im

Fantasyreich

herrscht und ein Prozessor mit mehr als 2 GHz das Erreichen der Leistungsgrenze mit störendem Ruckeln quittiert. Hier bot selbst das fast ein Jahr ältere Armies of Exigo <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5175′)“>

schönere und vor allem den Rechner schonende Eindrücke.

Klassisch gut

Aber

sei’s

drum, auf die inneren Werte kommt es schließlich an. Und hier bietet Rising Kingdoms schmackhafte Hausmannskost, die mit interessanten Features für kurze Phasen guter Unterhaltung sorgt. Jedenfalls dann, wenn ihr euch für das klassische Schere-Stein-Papier-Prinzip begeistern könnt und keinen schwer verdaulichen Brocken vom Kaliber eines Earth 2160 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3789′)“>

erwartet. Fehlende Formationen, planlos übereinander herfallende Truppen und mäßige Intelligenz aller Einheiten sorgen allerdings schon zeitig dafür, dass sich ausgelernte Taktiker unterfordert fühlen.

Das Management der Ressourcen fällt zunächst noch unauffällig, aber gut durchdacht aus. Ihr baut Gebäude, die Gold oder Edelsteine fördern, den Rest erledigen die einfachen Arbeiter. Erweiterungen machen eure Armee widerstandsfähiger, lassen euch neue Gebäude bauen oder beschleunigen den

Ressourcenabbau. Vielfältiger schon die Vor- und Nachteile a

ller drei Rassen: Ihr werdet z.B. feststellen, dass die Menschen am besten im geschlossenen Verband agieren: Zwar kostet euch das Produzieren der Einheiten wenig Gold, dafür haben kleine Gruppen der gleichen Einheit kaum eine Chance gegen die Gegner.

Zusätzlich heißt es, die Truppen geschickt zu kombinieren und innerhalb kürzester Zeit wichtige Erweiterungen zu erforschen. U.a. verfügen unsere Verwandten nicht über die

Selbstheilungskräfte

der Kontrahenten, so dass ihr gut daran tut, einen Trupp Mönche mit Sanitäterausbildung mit aufs Schlachtfeld zu schicken. Zu guter Letzt solltet ihr

vorsichtig abwägen, gegen welchen Gegner ihr ins

Feld zieht. Die Sinistri richten z.B. großen Schaden gegen die Waldwesen an, doch deren Helden plätten bei falscher Taktik die Reihen der

Unterweltler

im Handumdrehen.

Mit Ruhm bekleckert

Gehört ihre Kolonie erst einmal uns, sind die Drachen Feuer und Flamme für unsere Sache.

Was die Helden auszeichnet sind ihre

Spezialfähigkeiten

, denen im Story-Modus eine

entscheidende

Rolle zukommt; bis zu vier davon können sie gleichzeitig erlernen. Mit den Zaubersprüchen schützt ihr Verbündete vor Angriffen, lasst einen Regen der

Zerstörung

auf die Widersacher niedergehen oder verwandelt den Charakter in ein mächtiges Monster. Die ideenreichen Sprüche sind klasse, ihre meist schlagkräftige Wirkung sorgt für spürbare

Motivationsschübe.

Allein das Ausprobieren neuer Figuren kann eine durchschnittliche Mission zum spaßigen Ereignis machen.

Aus dem Nichts tauchen die Fertigkeiten selbstverständlich nicht auf, vielmehr braucht ihr so genannte Ruhm-Punkte, um einen Helden magisch

nachzurüsten.

Diese Bonus-Punkte winken u.a. beim Vernichten feindlicher Truppen oder unabhängiger Kolonien. Letztere werden von einer der fünf niederen Rassen, den Trollen, Drachen, Elfen, Nomaden und Schatten bewohnt und spendieren zusätzliche Extras wie Goldnachschub, neue Monster oder starke Geschütze, sobald sie in euren Besitz geraten.