Das gilt übrigens auch für die Inszenierung. Es muss nicht immer Metal Gear Solid sein. Doch zumindest einen Ansatz von Regie, einen Hauch von Dramaturgie, einen Ansatz erzählerischer Spannung muss erkennbar sein. Doch auch hier passt nahezu nichts zusammen. Man sieht eine in der Spielgrafik erstellten Zwischensequenz.

Ein Teil der Action besteht aus konzeptionell interessanten Prügeleien – die Umsetzung ist weit weniger interessant. © 4P/Screenshot
Exemplarisch dafür stehen auch die immer wieder zum Selbstzweck eingebundenen und höchst peinlichen Sexszenen. Wo Spiele wie Mass Effect, Heavy Rain oder der zweite Witcher-Teil versuchen, das Thema Sexualität mit gehörigem Respekt in der Spielewelt zu verankern, wirkt Ride to Hell wie ein billiger Porno. Man stelle sich folgende Situation vor: Jake wandert durch ein vollkommen leeres Gebiet. Auf einem Parkplatz sieht er, wie jemand ein Mädchen bedroht. Nach einer kurzen Prügelei ist der Angreifer erledigt. Schnitt: Jake treibt es mit dem geretteten Opfer zu unsäglichem Stöhngedudel. Aber: Wie eigentlich? Beide haben noch ihre Klamotten an, was im Fall des Overalls der Mechanikerin höchst lächerlich aussieht und auch bei seinen anderen Gespielinnen (nicht vergessen: Es sind die wilden 60er/70er Jahre) nicht besser umgesetzt wird. Mit dem nächsten Schnitt ist die Szene urplötzlich vorbei und Jake steht wieder an der Stelle, wo er gerade noch auf jemanden eingeprügelt hat. Hmm…
Action ohne Sinn und Verstand
Doch es ist nicht nur die Inszenierung, bei der nichts zusammenzupassen scheint. Auch die in der Theorie gute Mischung der Elemente Fahren, Ballern und Prügeln lässt zu wünschen übrig. Die Schießereien und Prügeleien hinterlassen dabei sogar noch in Ansätzen den Eindruck, dass man sich was dabei gedacht hatte und dem Spieler so etwas wie Spaß und Unterhaltung bieten wollte. Beim Ballern gibt es ein Deckungssystem (teilweise sogar zerstörbar), man ist auf zwei Waffen beschränkt oder kann Schießprügel der Gegner aufnehmen. Beim Prügeln kann man mit zwei Tasten Kombos zusammenschrauben, Kontern bzw. Blocken und mit scheinbar zufällig ausgelösten Reaktionstests den Gegner KO schlagen.

Die große Freiheit? Öhm, nein. Die Fahrsequenzen sind angesichts der Rennspielkompetenz der Entwickler eine Enttäuschung – und nicht die einzige. © 4P/Screenshot
Und wenn man glaubt, dass Eutechnyx mit ihrer gewissen Rennspiel-Erfahrung zumindest die Fahrsequenzen ordentlich abliefert, bekommt man die nächste Enttäuschung: Die Verfolgungsjagden oder Rennen brillieren nicht mit Spaß oder Spannung. Stattdessen gibt es auch hier Langeweile, eine selbst nach Arcade-Maßstäben vollkommen unsägliche Fahrphysik sowie öde Reaktionstests, wenn Biker versuchen, einen anzugreifen. Der Klassiker Road Rash hat bereits im letzten Jahrtausend gezeigt, wie man brachiale Motorrad-Rennen inszenieren kann. Davon ist man hier meilenweit entfernt. Wie auch von einem stimmigen Sounddesign: Während die englischen Sprecher zumeist noch passabel versuchen, das Beste aus dem schwachen Skript herauszuholen und der generische Southern-Blues-Rock ansatzweise für Atmosphäre sorgt, ist die Abmischung unter aller Kanone.
Kultspiel
So scheisse, dass es wieder geil ist

Diesen schund... Angry Joe ist zwar oft sehr übertrieben, hat aber hier ziemlich recht!
http://www.youtube.com/watch?v=a1HTKWX15oo
Ich kenne keine deutsche Synchro die soooooo schlecht ist wie diese Englische. Dazu zählt auch metal Gear Solid 1 =(
das war gootgleich dagegen!