Fazit
Sechs Monate nach der Premiere scheint die Vergangenheit bewältigt: Resident Evil 6 hat weder finanziell noch inhaltlich so abgeschnitten wie es sich Capcom erhofft hatte – das internationale Presse-Echo war angesichts früherer Euphorie verheerend. Entgegen der Versprechen von Wurzeln, Survival und Horror gab es einen Actionzombiebrei ohne Charakter. Und während die Japaner längst mit der Ursachenforschung beschäftigt sind, unterstreicht die technisch biedere PC-Version nochmal, warum dieser starke Name nicht mehr begeistern kann, sondern in vielen Bereichen so enttäuscht. Man muss nur kurz reinspielen, um ernüchtert festzustellen, dass Angst und Panik passé sind und dass selbst die Shooter-Reste, die zurückbleiben, technisch und spielmechanisch weit hinter einem Crysis 3 oder Gears of War: Judgment vor sich hin explodieren. Capcom hat sich viel zu weit auf durchlöchertes US-Terrain begeben anstatt seine Tradition des Terrors fortzusetzen. Damit stürzt Resident Evil in eine Belanglosigkeit, die der Reihe das Genick bricht. Das wenige Gute, dass das Spiel zumindest ein paar Prozente über dem erbärmlich schlechten The Walking Dead: Survival Instinct abschneiden lässt: In der Kampagne mit Leon blitzt kurzfristig das Potenzial auf, alles ist nahtlos kooperativ spielbar und es gibt vier Perspektiven mit 30 bis 40 Stunden primitiver Story plus kostenlosem Zusatzmodus zum Download. Und immerhin kostet das Erlebnis nur noch knapp 30 Euro. Aber selbst die sollte man sich lieber für den Mai sparen: Dann kommt Resident Evil: Revelations für PC, PS3 und 360, das die untote Tradition wesentlich besser fortführt.Wertung
Auch sechs Monate nach der Premiere, auch auf dem PC: Ein enttäuschendes Resident Evil.
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