
Steh ich im Wald hier? Statische Beleuchtung, schlimmes Flimmern, matschige Texturen, harte Kanten, keine plastischen Konturen, kein Anti-Aliasing, kein Nebel, keine Tiefenunschärfe, grob aufgelöste Videos. Au Backe, schon die ersten Meter durch dieses Resident Evil 4 gleichen einem Horrortrip. Nicht, weil das Spiel so spannend ist, sondern weil die Technik so grausam ist. Leon und die mutierten Verrückten sehen noch gut aus, aber die Kulisse ist landschaftlich und auch in Sachen Interieur einfach mager. Die eckigen Laubhügel, die platten Bäume, die fehlenden Lichteffekte – so etwas kann der PC heutzutage zwei Klassen besser.
Wenn ihr wissen wollt, wie spannend Resident Evil 4 ist, warum es mal unser Spiel des Jahres wurde, dann blättert bitte schnell weiter zum Test anno 2005. Denn neben der Kulisse ist auch die Tastatursteuerung eine Katastrophe: Erstens wird die Maus nicht unterstützt, Kameraschwenks erfolgen über die viel zu sensiblen Richtungstasten. Wenn man per W, A, S, D läuft und sich gleichzeitig umschaut, kommt man sich vor wie auf hoher See. Und das Zielen ist ebenfalls schwierig.
Immerhin: Ein Gamepad wird unterstützt! Nur so sollte man sich überhaupt diesem Survival-Horror am PC stellen. Aber selbst wenn man sich an die grobe Kulisse gewöhnt hat, wahnsinnige Dörfler und Kuttenträger mit funkelnden Augen näher schlurfen, mit scharfen Äxten, rostigen Mistgabeln und Molotow-Cocktails bewaffnet, kommt eher Emulator- als Horror-Stimmung auf.